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Die-Schnaeppchenjaegerin

Die-Schnaeppchenjaegerin

Titel: Die-Schnaeppchenjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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19
    Der Wagen, der mich ins Fernsehstudio bringen soll, ist pünktlich um 7:30 Uhr am nächsten Morgen da. Mum, Dad und ich zucken beim Ertönen der Türklingel nervös zusammen, obwohl wir schon zehn Minuten in angespanntem Schweigen daraufgewartet hatten.
    »Na«, sagt Dad mit rauer Stimme und sieht auf die Uhr. »Wird auch Zeit.«
    Als ich Dad gestern erzählt habe, wie und wann ich heute abgeholt werden soll, hat er dem Ganzen nicht so recht getraut. Jedenfalls hat er sich für alle Fälle gestern Abend eine Route zurechtgelegt und auch noch Onkel Malcolm als Reservefahrer angerufen, damit ich rechtzeitig ins Studio komme, sollten alle Stricke reißen.
    »Ach, Becky«, sagt Mum mit bebender Stimme. »Viel Glück, mein Schatz.« Sie sieht mich an und schüttelt den Kopf. »Unsere kleine Becky. Im Fernsehen. Ich kann es nicht glauben.«
    Gerade, als ich aufstehen will, legt mir Dad mit ernster Miene die Hand auf den Arm.
    »Bevor du die Tür aufmachst, Becky«, sagt er. »Bist du dir ganz sicher? Bist du dir im Klaren über das Risiko, das du eingehst?« Er sieht zu Mum, die sich auf die Lippe beißt.
    »Wird schon schief gehen!«, versuche ich, sie zu beruhigen. »Wirklich, Dad, wir sind doch alle Einzelheiten durchgegangen.«
    Gestern Abend fiel Dad nämlich plötzlich ein, dass, wenn ich im Fernsehen auftrete, mein unheimlicher Verehrer sofort wüsste, wo ich bin. Zuerst hat er sogar allen Ernstes darauf bestanden, dass ich die ganze Aktion abblase. Es war gar nicht so einfach, ihn und Mum davon zu überzeugen, dass mir im Fernsehstudio überhaupt nichts passieren kann. Irgendwann haben sie sogar angefangen, davon zu reden, einen Leibwächter zu engagieren! Also, wirklich. Wie würde das denn aussehen, wenn ich da mit einem Leibwächter auftauchen würde?
    Hm, würde vielleicht ganz schön cool und geheimnisvoll aussehen, oder? Mist. War vielleicht doch keine so schlechte Idee.
    Es klingelt ein zweites Mal, und dieses Mal springe ich auf.
    »Na gut«, sagt Dad. »Aber sei vorsichtig.«
    »Aber natürlich, keine Sorge!« Ich schnappe mir meine Tasche und gehe ganz ruhig zur Tür. Ich will nicht zeigen, wie aufgeregt ich bin. Aber in mir drin krabbeln Tausende Ameisen.
    Ich kann es gar nicht glauben, wie gut das alles läuft. Ich meine, nicht nur, dass ich ins Fernsehen komme. Nein, zu allem Überfluss sind auch noch alle super nett zu mir! Gestern habe ich mehrere Telefonate mit der Produktionsassistentin von Morning Coffee geführt, einer wirklich lieben Frau namens Zelda. Wir sind Punkt für Punkt durchgegangen, was ich in der Show sagen würde, dann hat sie den Wagen bestellt, der mich abholen sollte, - und als ich ihr erzählt habe, dass ich zurzeit bei meinen Eltern bin und gar nichts Anständiges anzuziehen da habe, hat sie einen Moment nachgedacht und dann gesagt, dass ich mir etwas aus dem Fundus aussuchen könnte. Ist das nicht cool? Ich kann mir etwas aus dem Fundus aussuchen! Ich wette, dass ich das dann hinterher auch behalten darf.
    Ich mache die Tür auf, und mein Magen hüpft vor Aufregung. In der Einfahrt steht ein korpulenter Herr mittleren Alters in blauem Jackett und Mütze neben einer schick glänzenden Limousine. Mein eigener, ganz privater Chauffeur! Das wird ja immer besser!
    »Miss Bloomwood?«, erkundigt sich der Fahrer.
    »Ja«, sage ich und kann einfach nicht aufhören, ihn anzugrinsen. Ich strecke gerade die Hand nach dem Türgriff aus - da kommt er mir zuvor, öffnet mir schwungvoll die Wagentür und wartet geduldig, bis ich eingestiegen bin. Mann, ich komme mir vor wie ein Filmstar!
    Bevor ich einsteige, werfe ich aber noch einen Blick zurück auf das Haus und sehe, wie Mum und Dad mit völlig entgeisterten Gesichtern vor der Haustür stehen.
    »Ja, dann - tschüss!«, sage ich so lässig wie möglich, als würde ich täglich von einer Limousine mit Fahrer abgeholt. »Bis später!«
    »Becky, bist du das?«, ertönt von nebenan eine Stimme, und da erscheint auch schon Janice im Morgenmantel auf der anderen Seite der Hecke. Sie bekommt riesengroße Augen, als sie das Auto sieht, dann blickt sie zu Mum, die ihre Schultern hebt, als wolle sie sagen: »Ich weiß, es ist einfach unglaublich, oder?«
    »Morgen, Janice«, sagt Dad.
    »Morgen, Graham«, antwortet Janice benommen. »Oh, Becky! So was habe ich ja noch nie gesehen! In all den Jahren... Wenn Tom dich doch bloß so sehen könnte...« Sie verstummt und sieht

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