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Die Schockwelle: Thriller (German Edition)

Die Schockwelle: Thriller (German Edition)

Titel: Die Schockwelle: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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gesäumten Kiesweg zur Straße nach Kotka.
    »Dreh um«, sagte der blonde, gelassen wirkende Mann auf dem Beifahrersitz. Er hieß Vlad. »Dreh um«, wiederholte er ruhig.
    »Was ist denn los?»Das Auto wurde langsamer und hielt an.
    »Das Wasser.«
    Der Fahrer fluchte und wendete. Vor Kurzem hatte es in Bykows Haus in Sankt Petersburg einen Wasserschaden gegeben, seitdem lautete der strikte Befehl, jedes Mal den Haupthahn abzudrehen, wenn man das Haus für längere Zeit verließ.
    Im Obergeschoss gab es nichts Interessantes. Riku ging wieder nach unten, um sich dort noch einmal genauer umzusehen.
    Von irgendwoher kam das laute Ticktack einer Standuhr. ImWohnzimmer am Ende des Ganges stand eine große, mit Samt bezogene Couchgarnitur. Von der Decke hing ein Kristalllüster. Auf dem Couchtisch lagen russische Zeitungen. Riku sah auf das Datum einer Ausgabe des Kommersant . Sie war vom Vortag.
    Nun fing die Standuhr irgendwo in der Nähe an zu schlagen. Riku betrat den angrenzenden Raum.
    Dann blieb er plötzlich stehen.
    Dieses Geräusch hatte er bei dem kurzen Telefongespräch mit Leo im Hintergrund gehört! Er nahm sein Handy und hörte sich die Aufnahme noch einmal an.
    Absolut dasselbe Geräusch, derselbe dumpfe Ton.
    Sofort loderte Hoffnung in ihm auf. Er eilte von einem Raum zum anderen und durchsuchte sie rasch, voller Eifer und mit verstärkter Sorgfalt. Dabei kämpfte er gegen den entsetzlichen Gedanken an, Leo könnte in dem Wagen gesessen haben, der vorhin das Grundstück verlassen hatte.
    Er fand nichts, absolut nichts, was auch nur den geringsten Hinweis darauf geliefert hätte, wo die Männer hingefahren waren. Schließlich verließ er das Haus frustriert durch die Hintertür und traf einen Entschluss. Er schickte Mira eine SMS mit der Adresse von Bykows Villa und schrieb dazu, er brauche Hilfe.
    Dann eilte er zu dem großen Schuppen am Rand des Geländes. Drinnen roch es nach einer Mischung aus Motoröl und Benzin. Auf den Regalbrettern lagen unter anderem eine Motorsäge, Rettungswesten, und leere Bierflaschen standen herum. Rikus Blick hielt kurz bei einem Gegenstand inne, der die Größe eines Telefons hatte und wie eine Art Messgerät aussah. Auch hier nichts Nützliches.
    Danach lief er zum Bootsschuppen. Er musste einen Hinweis darauf finden, wo er weitersuchen sollte. Und zwar schnell. Noch bevor er den Türgriff berühren konnte, fiel hinter ihm ein Schuss. Er spürte einen heißen Luftzug unmittelbar nebenseinem Ohr, und dann flogen ihm auch schon Holzsplitter ins Gesicht, als die Kugel vor ihm in der Tür einschlug.
    Der zweite Schuss fiel im selben Moment, als Riku um die Ecke des Bootsschuppens stürzte. Gleich darauf wurde ein drittes Mal geschossen.
    Er rannte ein paar Schritte auf dem Brettersteg, der um den Bootsschuppen herum verlief. Dann spähte er um die Ecke: Auf dem Grundstück stand ein Auto, drei Männer näherten sich dem Ufer, alle mit einer Waffe in der Hand. Zwei von ihnen erkannte Riku wieder: Es waren die Männer, die er zuvor bei Sergej gesehen hatte.
    Plötzlich rannte das Trio in Richtung Anleger los.
    Riku sah nach links, nahm auf den Holzplanken Anlauf, sprang ans Ufer und rollte sich hinter einen Felsbrocken. Wieder ertönte ein Schuss, aber die Kugel prallte vom Stein ab.
    Riku sprang auf und rannte gebückt in den Wald. Spitze Äste ritzten ihm die Haut auf. Der Boden wurde immer steiniger, keuchend blieb Riku stehen. Der Felsen vor ihm grenzte ans Wasser. Er hatte wieder das Ufer erreicht. Ringsum sah er das Meer mit seinen kleinen Felseninseln und erkannte, dass er sich auf der Spitze der Halbinsel befand. Die Männer kamen durch den Wald, wahrscheinlich bildeten sie eine Kette. Es gab keinen Rückweg.
    Riku ging hinter einem Uferfelsen in Deckung, hob hastig einige größere Steine auf und wartete ab.
    Wenig später hörte er die schnellen Schritte eines Mannes, die gleich darauf am Wasser anhielten. Eine Weile war es still, bis die Schritte direkt auf ihn zukamen. Er wusste, dass der Mann unmittelbar vor dem Uferfelsen stehen musste.
    Riku sprang auf und schlug mit einem Stein nach dem Mann, der gleichzeitig herumfuhr. Er wurde an der Stirn getroffen und taumelte rückwärts. Ohne auch nur einen Augenblick zu zögern, streckte sich Riku nach der Waffe, die dem Mann aus der Hand gefallen war, doch im selben Moment traf ihn einTritt in die Lendengegend. Er heulte auf vor Schmerz und schnappte gelähmt nach Luft. Der Mann riss ihm die Waffe aus der Hand, und Riku

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