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Die Schockwelle: Thriller (German Edition)

Die Schockwelle: Thriller (German Edition)

Titel: Die Schockwelle: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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Vorhaben, wie Feliks berichtet hatte. Aber das würde ihm nicht gelingen. Diesmal würde statt des Meteors etwas anderes aus der Umlaufbahn fliegen.
    »Rem berichtet aus Salzburg, die Gulfstream der Gäste ist gelandet«, sagte einer der Sicherheitsleute an der Tür zum Speisesaal.
    »Gut«, antwortete Kirill. »Wir essen in zwei Stunden.«
    Der Flug von Houston, Texas, war lang, weshalb vor dem Essen ein kleiner Spaziergang auf einem Gebirgspfad in frischer Alpenluft stehen sollte.

61
    Elina saß in ihrer Wohnung am Computer, neben sich ein Blatt Papier, auf dem sie sich Schlüsselworte notiert hatte. Sie arbeitete schnell und effizient. Rikus Lage war entsetzlich und hoffnungslos, wenn sie nur an den kleinen Jungen und seine Angst dachte …
    Sie hatte die Referentin von Kirsti Laaksonen erreicht und erfahren, die Abgeordnete sei im Parlament, wo gerade die erste Sitzung der Herbstperiode begann. Riku hatte sich für die Information lediglich bedankt, ohne von seinen weiteren Plänen zu sprechen. Elina hatte angeboten, mit Frau Laaksonen zu sprechen, aber Riku hatte es strikt abgelehnt.
    Durch das offene Fenster blies eine Windbö herein, aber es war trotz des bedeckten Himmels so warm, dass Elinas viel zu großes Männer-T-Shirt, das sie immer trug, wenn sie sich auf ihre Forschungsarbeit konzentrierte, ihr an der Haut klebte. Im Radio kamen Nachrichten, die sich mit der Betriebsstörung im neuen Atomkraftwerk Olkiluoto beschäftigten. Der Redakteur zählte auf, was im schlimmsten Fall passieren konnte:
    »… ist unmöglich. Im Reaktor gibt es mehrere physische Sperren, und schon eine davon reicht aus, um sicherzustellen, dass keine Radioaktivität austritt, nicht einmal beim größten anzunehmenden Unfall. Wahrscheinlich handelt es sich jetzt lediglich um einen Fehlalarm des Automationssystems, weshalb es überflüssig ist, von austretender Radioaktivität auch nur zu sprechen …«
    Elina schaltete das Radio aus und konzentrierte sich auf dasWesentliche. Die Enttarnung von Viktor Kovalenko als Feliks Grischanow gab ihr neue Anhaltspunkte für die Recherche. Jetzt, da sie das KGB-Labyrinth in Angriff nehmen konnte, fühlte sie sich wie bei einem Heimspiel. Sie hatte sämtliche Informationen zusammengetragen, die über Kovalenko alias Grischanow öffentlich zugänglich waren. Der Mann arbeitete als Sicherheitschef für den Energiekonzern TerraEnergo, der sich in russischem Besitz befand, jedoch in Zug in der Schweiz registriert war. Mehr war über ihn nicht zu finden.
    Für Elina war es keine Überraschung, dass auch der Besitzer des Konzerns, der in London lebende Oligarch Kirill Rischnikow, eine KGB-Vergangenheit hatte. Viele KGB-Offiziere hatten es dank ihrer zahlreichen Kenntnisse geschafft, sich an den Privatisierungen der staatlichen Energieunternehmen, die in der Ära Jelzin eingeleitet wurden, zu beteiligen. Rischnikow war es in den Neunzigerjahren gelungen, ein ineffizientes Großunternehmen, das die Ressourcen Sibiriens ausbeutete, in außerordentlich profitable Form zu bringen. Dann hatte er sein eigenes Unternehmen gegründet, TerraEnergo, hatte den Energieriesen in seinen Besitz gebracht und weitere Firmen aus dem Sektor Energiegewinnung in Russland und im Ausland hinzugekauft.
    TerraEnergo handelte mit Rohöl, Produkten der Ölraffination, Steinkohle und Erdgas. Kirill Rischnikow war als intelligenter, äußerst risikobereiter Geschäftsmann bekannt, der dank seiner Eigenschaften zu einem der reichsten Männer der Welt avanciert war.
    Im Archiv einer britischen Zeitung stieß Elina auf eine interessante Information: TerraEnergo hatte Anti-Atomkraft-Aktivitäten unterstützt. Für den Produzenten fossiler Brennstoffe stellte das Comeback der Kernenergie wohl eindeutig eine Bedrohung dar. Das Projekt war mittels geheimer Geldtransfers und diverser Strohmänner nahezu wie eine KGB-Operation durchgeführt worden, was natürlich zu der Tatsache passte, dassin der Konzernführung Männer mit einschlägiger Vergangenheit saßen.
    Elina rief bei TerraEnergo an und fragte bei der Zentrale nach der Durchwahl von Feliks Grischanow. Es meldete sich Grischanows Stellvertreter, der erklärte, Grischanow sei in Urlaub, und der nicht bereit war, ihr die Privatnummer seines Chefs zu nennen.
    Sofort rief Elina Riku an und erstattete ihm Bericht. Riku befand sich auf dem Weg von Kotka nach Helsinki und klang verzweifelt.
    »Bitte sehr«, sagte die Frau an der Rezeption des Hotels Raumanlinna und reichte Sebastian

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