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Die schöne Ballerina (German Edition)

Die schöne Ballerina (German Edition)

Titel: Die schöne Ballerina (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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einsamen Insel gelebt haben, wenn mir Ihr Name nichts sagte. In welcher Zeitung war doch diese große Artikelserie über Sie? War das in der ›Newsview‹? Ja, ich erinnere mich genau. In der ›Newsview‹ war eine Serie von Berichten mit Fotos von einigen der repräsentativen Gebäude, die Sie gebaut haben. Das Handelszentrum in Zürich, das MacAfee-Gebäude in San Diego.«
    »Sie haben ein fabelhaftes Gedächtnis«, stellte Seth fest, während er sie über die Kerze hinweg bewundernd ansah.
    »Ein unfehlbares!« Lindsay gab sich sehr überlegen. »Ich kann mich auch noch an alle Einzelheiten gewisser Artikel erinnern, die von Ihren vorzüglichen Beziehungen zu einem großen Teil der weiblichen Bevölkerung des Landes berichteten«, neckte sie ihn. »Ganz besonders denke ich da an die Erbin einer Hotelkette, an eine australische Tennisspielerin und an einen spanischen Opernstar. Haben Sie sich nicht vor einem Monat noch mit Billie Marshall, der Fernsehsprecherin, verlobt?«
    Seth drehte den Stiel seines Glases zwischen den Fingern. »Ich war noch nie verlobt. Dazu habe ich viel zu viel Angst, aus der Verlobung könnte eine Ehe werden.«
    »Ach, so ist das. Von der Ehe scheinen Sie also nicht viel zu halten.«
    »Halten Sie etwas davon?«
    Lindsay zögerte einen Augenblick mit der Antwort. Sie nahm seine Frage ernst. »Ich weiß nicht recht. Ich glaube, ich habe noch nie richtig darüber nachgedacht. Hatte wohl einfach nie die Zeit, darüber nachzudenken. Muss man etwas von der Ehe halten? Ich denke, ich lasse die Dinge in Ruhe auf mich zukommen. Aber wer weiß, vielleicht finde ich eines Tages doch noch einen Märchenprinzen.«
    »Sie können ja richtig romantisch sein.«
    »Ja, manchmal bin ich das. Aber Sie müssen auch eine romantische Ader haben, sonst hätten Sie Cliff House nicht gekauft.«
    »Warum bin ich romantisch, weil ich dieses Haus gekauft habe?«
    Lindsay lehnte sich zurück. »Es ist nicht einfach irgendein Haus, und ich glaube, das wissen Sie genauso gut wie ich. Sie hätten ein Dutzend anderer Häuser kaufen können. Alle weniger reparaturbedürftig und fast alle günstiger gelegen.«
    »Und warum habe ich das Ihrer Ansicht nach nicht getan?«, fragte Seth, dessen Interesse erwacht zu sein schien.
    Er füllte Lindsays Glas aufs Neue. Sie hinderte ihn nicht daran, rührte es aber vorläufig nicht an, denn sie spürte bereits die Wirkung des Weins. Eigentlich ein sehr angenehmes Gefühl, dachte sie und erwiderte:
    »Weil Sie seinem Zauber verfallen sind. Sie haben gemerkt, dass es etwas Einzigartiges ist. Wenn Sie ein purer Materialist wären, hätten Sie sich eine elegante Eigentumswohnung an der Küste, dreißig Kilometer südlich von hier, gekauft. Wie lautet doch die schöne Reklame, die immer in der Zeitung steht? ›Kaufen Sie sich ein Stückchen des ursprünglichen Neu-England. Genießen Sie eine der schönsten Aussichten unseres Landes!‹«
    Seth lachte. »Darf ich also annehmen, dass Sie nicht viel für Eigentumswohnungen übrig haben?«
    »Ich kann sie nicht ausstehen! Ganz und gar nicht, fürchte ich! Aber das ist meine sehr persönliche Ansicht. Für eine ganze Reihe von Leuten sind sie gewiss ideal. Ich mag halt keine Gleichförmigkeit. Eigentlich seltsam, denn gerade durch das Ballett müsste ich daran gewöhnt sein. Aber da geht es wohl mehr um einen Gleichklang der Bewegungen. Der persönliche Ausdruck, die persönliche Note sind mir sehr wichtig. Ich fühle mich zum Beispiel mehr geschmeichelt, wenn man in mir eine Persönlichkeit sieht, als wenn man mir sagt, ich sei schön.«
    In diesem Augenblick stellte der Kellner gerade einen riesigen Hummer vor sie hin. Als sie wieder allein waren, setzte sie hinzu: »Ich mag Originelles, Schöpferisches.«
    »Sind Sie deshalb Tänzerin geworden?« Seth spießte ein Stückchen Hummer auf seine Gabel. »Um Schöpferisches zu leisten?«
    »Kann schon sein. Aber nicht nur deshalb. Wussten Sie übrigens«, versuchte Lindsay das Thema zu wechseln, »dass es in Cliff House spuken soll?«
    »Nein«, antwortete er und lächelte breit. »Davon war bei unserem Verkaufsgespräch nicht die Rede.«
    »Natürlich nicht. Sonst wären Sie womöglich noch von dem Kauf zurückgetreten.« Lindsay tropfte genüsslich noch ein wenig Zitrone über ihren Hummer, bevor sie davon probierte.
    »Hätten Sie sich denn von einem Hausgeist abschrecken lassen?«
    »Oh ja. Ich habe schreckliche Angst vor Geistern!« Sie nahm noch ein wenig Hummer und beugte sich näher zu

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