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Die schöne Betrügerin

Die schöne Betrügerin

Titel: Die schöne Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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nicht einmal mehr mit ihrem Haar prahlen konnte. James war von seiner eigenen Phantasie verführt worden, nicht von dem Zauber, den sie auf ihn ausgeübt hatte. Hätte er sie als Phillipa gesehen, hätte er vermutlich keinen zweiten Blick riskiert.
    Schmerz durchzuckte sie. Warum hatte sie sich das angetan?
    Sie ging einen Schritt auf James zu, beobachtete, wie er sich mit seiner männlichen Kraft und Anmut räkelte. Er hatte etwas von einem lohfarbenen schlafenden Raubtier an sich. Sicher würde er gefährlich werden, wenn er herausbekam, was sie angestellt hatte.
    Es wurde noch heller in dem Raum. Etwas glitzerte im zerwühlten Samt neben seinen Schenkeln. Phillipa beugte sich vor, spähte auf die Stelle. Die Glöckchen, verflixt.
    Sie musste sie da lassen. Sie spielten keine Rolle. Aber Amilah hatte zu verschwinden…
    Sie ging in die Hocke und griff vorsichtig nach der zarten Rette. Langsam glitten die Glöckchen aus ihrem Versteck, bis sie in ihrer Hand baumelten und sich im Lichtschein brachen.
    »Flip?«
    Die morgendlich heisere Stimme brach das Schweigen von Stunden. Phillipas Blick flog zu seinem Gesicht. Er zwinkerte sie verwirrt an. Sie öffnete den Mund, aber was sollte sie sagen?
    »Was machen Sie denn hier?«
    Ein vager, atemloser Gedanke kreuzte ihren leeren Verstand. »Ich… ich… habe Sie gesucht. Aber was machen Sie hier?«
    James sah an seinem nackten Körper hinunter und gab ein wehmütiges Geräusch von sich. »Wie es scheint, habe ich die Nacht im Lagerraum hinter der Bühne verbracht.«
    Phillipa nickte sachlich. »Das sehe ich.« Sie nutzte die Gelegenheit, um sich die Kette um die Hand zu wickeln. »Glauben Sie wirklich, dass das Ihr Stil ist?«
    Als James die Glöckchen sah, richtete er sich auf und griff danach. Phillipa gab sie widerwillig heraus. Verdammte Haremsmädchen-Hölle. Jetzt waren sie für immer verloren.
    James saß gedankenverloren da, hatte die Ellenbogen auf die gespreizten Knie gestützt und spielte mit unergründlicher Miene mit der Goldkette herum.
    »Woran denken Sie?«, fragte sie. Lieber Gott, wenn es bloß etwas Gutes war.
    James ließ die Kette hin und her schwingen und brachte die Glöckchen zum Klingeln. »Ich frage mich…« Dann ließ er die Kette in der Faust verschwinden und griff mit der anderen Hand nach seinen Kleidern, die Phillipa neben das Bett geworfen hatte, als sie ihre eigenen Sachen zusammengesucht hatte. James durchwühlte schnell und effizient alle Taschen.
    Phillipa begriff mit sinkendem Mut, was er zu finden hoffte. Oder nicht zu finden. Er hielt Amilah für eine Verräterin. Er suchte nach dem Buch, das eine solche Person zweifelsohne gestohlen hätte. Er fand das kleine Notizbuch und nahm es in die Hand. »Seltsam«, sagte er. »Ich verstehe das einfach nicht.«
    Phillipa räusperte sich. »Was verstehen Sie nicht?« Sie war sich im Zweifel, dass sie das überhaupt wissen wollte. James hob den Blick. »Letzte Nacht war hier eine Frau. Eine Tänzerin. Sie hat mich hier in den Raum gezogen und – nun, sagen wir einfach, sie hat gewisse Dienste verrichtet.«
    Dienste.
Phillipa wurde übel.
    »Aber sie hat nicht um Bezahlung gebeten und mir auch nichts gestohlen.« James steckte das Notizbuch wieder an seinen Platz und schüttelte seine Hose aus. Ein kleines glitzerndes Etwas fiel klirrend heraus und rollte auf dem staubigen Boden neben Phillipas Füße
    Der Glasstein aus ihrem Bauchnabel. Sie bückte sich, um ihn aufzuheben, doch James war schneller. Er schnappte ihn sich und steckte ihn hastig in die Tasche. »Verzeihung«, sagte er verlegen, »aber das ist persönlich.«
    »Ach so«, sagte Phillipa matt. Erst hielt er Amilah für eine Intrigantin, und dann behielt er ihren Schmuck, als wäre er echter Edelstein und nicht buntes Glas.
    »Vielleicht hat sie Sie ja… einfach gemocht?«
    »Vielleicht war sie hinter etwas her, das bedeutsamer ist als Geld«, murmelte James mehr in sich hinein. »Vielleicht war sie hinter Informationen her.«
    »Was für Informationen?«
    James zwinkerte. Er hatte einen Moment lang vergessen, dass Phillip da war. »Ach, Entschuldigung, ich weiß, dass es unsinnig klingt.« Er betrachtete den jüngeren Mann ernst. »Erinnern Sie sich, was ich Ihnen über die List und Tücke der Frauen gesagt habe?«
    Phillip schien sehr still zu werden. »Ja, ich erinnere mich.«
    James strich sich mit der Hand übers Gesicht und betrachtete die goldene Kette in seiner Faust wehmütig. »Was ich Ihnen nicht erzählt habe ist, dass

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