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Die schöne Betrügerin

Die schöne Betrügerin

Titel: Die schöne Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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gefragt, ob sie diese weibliche Pracht vielleicht veräußern will. Also habe ich in ein paar Pubs in Cheapside das Gerücht in Umlauf gebracht, ich wolle für eine gewisse Lady rotes Haar erwerben. Und gestern Abend hat mir ein Perückenmacher aus der Gegend erzählt, dass ihm eine junge Lady vor einer Woche welches verkauft habe.«
    Oh,
merde.
Phillip wurde es innerlich kalt.
    »Vor einer Woche? Das wäre just an jenem Tag gewesen, an dem sie aus der Pension ausgezogen ist.« James strich sich übers Kinn. »Sie wusste, dass man sie verfolgt. Sie hat versucht, ihre Spuren zu verwischen, indem sie ihre Frisur verändert hat.«
    »Und da ist noch etwas, James. Sie hat sich ihr Haar nicht nur abschneiden lassen – sie hat es ihm verkauft.«
    James sah abrupt auf. »Das macht man normalerweise nicht, oder?«
    Seine Augen leuchteten so schwarz, dass Phillipa zusammenzuckte. Sie hätte ihr Haar nicht verkaufen, sondern in die Gosse werfen sollen. Sie hatte sich für so schlau, so geschäftstüchtig gehalten. Stattdessen hatte sie einen flammenden Pfad hinterlassen, auf dem ihr nun jeder folgen konnte.
    Auf dem James ihr folgte.
    Collis fuhr fort: »Der Perückenmacher sagt, es sei nicht üblich, und deshalb kann er sich auch so genau daran erinnern. Sie wollte das Haar kurz geschnitten haben. Er sagt, sie habe danach furchtbar ausgesehen – wie ein dürrer Knabe. Könnte es sein, dass sie inzwischen selbst eine Perücke trägt? Was meinst du?«
    James ging auf dem Teppich auf und ab, dann drehte er sich abrupt um. »Vor einer Woche? Exakt?«
    »Ja. Warum?«
    Phillipa konnte förmlich sehen, wie James’ Überlegungen wie Quecksilber zusammenliefen. Als seine Zähne zu knirschen begannen und sein Gesicht vor Zorn blass wurde, wusste sie, dass er die richtigen Schlüsse gezogen hatte.
    »Geh nach oben und such nach Fisher«, geiferte er. »Ich hole uns eine Mietdroschke.« Collis zwinkerte irritiert, ging aber schnurstracks zur Treppe. »Wohin fahren wir?« James war schon an der Eingangstür.
    »Zu mir.«
    Phillipa rannte um ihr Leben. Bloß wusste sie nicht wohin. Der Gang war nicht sehr lang, lediglich eine Hand voll Türen ging zu beiden Seiten ab. Türen, die ihren verstohlenen Bemühungen an den Türknäufen nicht stattgaben.
    Sie war am hintersten Ende des Ganges, als der dunkle Scheitel Collis Tremaynes auf der Treppe auftauchte. Verzweifelt und völlig hoffnungslos, wischte sie sich die tränennassen Augen; an die Wand gepresst, wartete sie auf ihre Entdeckung.
    Die Wand hinter ihr gab nach – und sie stürzte rückwärts ins Nichts.
    Phillipa lag unbeholfen auf einem staubigen Teppich; sie hatte sich den Steiß gestoßen und auf die Zunge gebissen. Mit einem aufgeregten Zwinkern sah sie ein paar kleine scharrende Füße vor ihren Augen auftauchen.
    Robbie packte sie am Kragen und zerrte sie nach hinten. »Ziehen Sie die Beine rein«, zischte er.
    Phillipa gehorchte automatisch. Robbie schob die Wandvertäfelung zu und schnitt ihr die Sicht auf Collis gesenkten Kopf ab, der sich zum Glück nicht in ihre Richtung hob.
    Sie hievte sich auf die Knie, rieb sich die stechenden Handflächen und schaute sich um. Sie befand sich in einem Gang, spiegelverkehrt zum ersten, aber schäbiger und deutlich schmutziger. »Was machst du hier, Rob? Und wo sind wir eigentlich?«
    »Nach Ihnen und James suchen.« Robbie hatte die Hände in die Hüften gestützt und sah sie böse an. »Und Sie dürfen hier nicht sein«, flüsterte er aufgebracht. »Jetzt haben Sie es gemacht.«
    »Was gemacht?«
    »Still!… Vergessen Sie es. Wenn ich Sie hier rauskriege, bevor
er
sie sieht, dann bringen sie Sie wahrscheinlich nicht um.«
    »Wer sind sie? Die Spione?«
    Robbie sah sie entsetzt an, packte ihre Hand und zerrte sie den Gang hinunter. »Das haben Sie nicht gesagt. Ich hab das nicht gehört, bestimmt nicht, verdammt.«
    »Nicht auf Englisch fluchen«, erinnerte Phillipa ihn geistesabwesend. Ihr Verstand arbeitete wie verrückt. »James ist ein britischer Spion. Und aus diesem Grund muss auch Lord Etheridge einer sein.« Sie dachte über die Männer nach, die ihr in den letzten Tagen begegnet waren. »Collis Tremayne… Sir Raines…
Denny?«
    Robbie schüttelte den Kopf. »Denny nicht.« Dann schlug er die Hand vor den Mund, da er ihren Verdacht gegen die anderen ja nun so gut wie bestätigt hatte.
    »Gut zu wissen, dass die Zukunft Englands nicht in Dennys Händen liegt«, murmelte Phillipa und kämpfte bei dem Gedanken gegen einen

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