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Die schöne Betrügerin

Die schöne Betrügerin

Titel: Die schöne Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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heißen Küssen.
    Sie klammerte sich an ihn, während sie nach unten taumelte und keuchend um Luft rang, als schwämme sie tatsächlich in einem See. Schließlich wurde ihr bewusst, wie reglos er geworden war und dass er sie fest in den Armen hielt.
    »Ruhig, einfach nur atmen, Liebling. Es normalisiert sich alles gleich wieder.«
    Sie wollte keine Normalität. Sie wollte zurück. Schnell.
    Sobald sie wieder bei Atem war, zumindest.
    Sie wünschte, sie hätte es ihm sagen können.
»Ich habe die Sterne gesehen
«, flüsterte sie atemlos auf Arabisch. »
Wie einen großen silbernen Streifen am Himmel…«
    Sie wünschte, sie hätte ihm sagen können, dass sie ihn liebte.
    James spürte, wie sie sich entspannte. Gut. Er wollte sie bei sich haben. Sie war so hoch geflogen, aber er bezweifelte, dass sie vor dieser Nacht je dergleichen erlebt hatte.
    Doch sie war so leidenschaftlich, so zugänglich. Sie wurde ihm immer rätselhafter. Aber jetzt wollte er nicht darüber nachdenken. Sie umfing ihn immer noch heiß und fest, und er musste sie einfach ein weiteres Mal nehmen.
    Langsam bewegte er sich wieder. Sie stöhnte leise, und er küsste den kleinen Laut fort. Wenn sie nicht geahnt hatte, was er vorhatte, konnte sie nicht die geringste Erfahrung haben.
    Bald würde er all ihre Rätsel lösen, aber nicht jetzt. Jetzt war er ihr Geliebter, nicht ihr Beobachter. In diesem Augenblick war er kein Spion. Er beschleunigte seinen Rhythmus, seine sachten Bewegungen wurden immer fordernder, unkontrollierter.
    Phillipa ergötzte sich an seiner Zügellosigkeit.
    »Flieg mit mir«,
drängte sie ihn leise.
    Und sie flogen.

26. Kapitel
    Phillipa hatte das Gefühl, dass etwas sic beim Atmen störte, und schlug schläfrig danach. Ihre Finger fassten in etwas Hauchdünnes. Sie machte die Augen auf und blinzelte in die Dunkelheit.
    Ach, es war der Schal, der zu ihrem Kostüm gehörte; sie hatte ihn als Ersatz für die langen Haare getragen, die solchen Tänzerinnen sonst über den Rücken wallten. Sie zog ihn sich vom Gesicht und kuschelte sich wieder in James’ warme Umarmung.
    Der Samt fühlte sich auf der nackten Haut köstlich an, wenn auch nicht ganz so befriedigend wie James’ Haut. Sie lag einfach da – ihr Verstand war noch nicht recht in Gang gekommen – und betrachtete verschlafen die sonderbaren hohen Regale. Der Lagerraum sah so ganz anders aus. Als James sie in der Dunkelheit mit seiner Leidenschaft umfangen hatte, war ihr der Raum nicht halb so prosaisch vorgekommen.
    In der Dunkelheit. Warum war es nicht mehr richtig dunkel?
    Sie war eingeschlafen! Der kalte Schock vertrieb ihr den letzten Rest Schläfrigkeit.
    Es war Morgen. Vom Fenster im Flur drang Licht unter der Tür hindurch. James konnte jeden Moment aufwachen und sie sehen!
    Sie brauchte nicht lang, um sich aus James’ Arm zu manövrieren, selbst wenn es ihr wie eine Stunde erschien. Jedes Mal, wenn er atmete, blieb ihr fast das Herz stehen.
    Ihr Körper schmerzte etwas von James’… ehm, wundervollem Eindringen, und sie fühlte sich ein wenig klebrig, aber zum Waschen hatte sie erst später Gelegenheit.
    Sie zog schnell Phillips Sachen an, die sie gestern Abend fein säuberlich hinter einer Truhe versteckt hatte. Dann raffte sie die einzelnen Teile ihres Haremskostüms zusammen, die über den winzigen Raum verstreut lagen. Sie stopfte sie oben in eines der Regale hinter eine Schachtel. Das Gewand könnte sie später abholen oder Button darum bitten.
    Falls sie es je wieder brauchte, was sie bezweifelte. Doch wenn Amilah schon verschwinden musste, dann durften ihre Sachen nicht wie eine Spur aus Brotkrumen herumliegen.
    Es wurde immer heller. Sie musste möglichst schnell hier weg. Sie glaubte nicht, dass Phillip irgendwelches Aufsehen erregen würde, wenn er den Club verließ, dennoch hoffte sie, dass niemand sie sah.
    Die Hand auf dem Türknauf, drehte sie sich ein letztes Mal zu ihrem schlafenden Geliebten um. Er lag auf dem Lager aus rotem Samt, auf dem sie sich geliebt hatten. Sein nackter Körper war lediglich von einem Stück Stoff bedeckt, den er sich über die Lenden gezogen hatte. Die sehnigen Beine hatte er von sich gestreckt, die Füße ragten über den Samt. Ein Arm war seitlich über den Kopf gereckt, der andere umklammerte das Bettzeug, als hielte er sie immer noch fest.
    Nein, nicht sie. Amilah.
    Plötzlich hasste sie die Tänzerin, die sie erschaffen hatte. Sie war keine arabische Göttin. Sie war die dünne, durchschnittliche Phillipa, die

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