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Die schöne Betrügerin

Die schöne Betrügerin

Titel: Die schöne Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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da. Phillipa trat auf den Balkon und verbeugte sich tief. »Aber die beiden sind nicht allein.« John fuhr erstaunt herum und zwinkerte wegen Phillipas plötzlichem Erscheinen. Phillipa ignorierte ihn. »Ach, Sie müssen die göttliche Mrs. Wint sein. Ich habe schon so viel von Ihnen gehört, dass ich meine beiden lieben Freunde hier gebeten habe, mich Ihnen vorzustellen. Hat Merrick Ihnen nicht von meiner tiefen Bewunderung berichtet?«
    Mrs. Wint schmolz auf der Stelle dahin. »Also, wenn das nicht Mr. Walters ist! Ich höre heute Abend nur wundersame Dinge von Ihnen. Ich war gleichfalls ganz versessen, Sie kennen zu lernen. Aber warum hier draußen, auf diesem kühlen Balkon?«
    »Ach, Miss Trapp war ein wenig schwindlig von dem aufregenden Abend, und ich dachte, ein wenig frische Luft könnte ihr gut tun. John hat uns einfach nur geholfen.« Phillipa trat näher heran und schenkte Mrs. Wint ein wehmütiges Lächeln. »Sie wissen, wie naiv diese jungen Ladys sein können. Und nun muss ich Miss Trapp, fürchte ich, nach Hause begleiten und komme somit nicht in den Genuss, Ihnen Gesellschaft leisten zu dürfen.« Phillipa verbeugte sich wieder und entdeckte, als sie sich wieder aufrichtete, in den Augen der alten Dame ein geschmeicheltes Schillern. Mrs. Wint lächelte, und ihr verwandelt.
    Phillipa schaffte es, Mrs. Wint wieder in den Ballsaal zu drängen. Dann schloss sie die Tür, und die vier waren auf dem Balkon allein. Merrick wirkte konfus, aber John Tuttle war richtiggehend wütend. Er kam auf Phillipa zu.
    »Sie haben alles verdorben, Sie verdammte kleine Schwuchtel!«
    Phillipa sah ihn geradewegs an – zu wütend, um vor irgendetwas Angst zu haben. »Sie Schwein! Haben Sie irgendeine Vorstellung, was eine erzwungene Heirat für Bitty bedeutet hätte? Stört es Sie nicht, ihr das Leben zu ruinieren und ihr aus selbstsüchtigen Gründen jede Chance auf ein künftiges Glück zu nehmen?«
    »Die dummen Dinger wollen doch geheiratet werden, das weiß jeder. Und was kümmert Sie das überhaupt?«
    Phillipa schüttelte den Kopf. »Es hat ja wohl keinen Sinn, Ihnen irgendetwas erklären zu wollen, oder? Sie können eh nur an Ihre kindischen Begierden denken.« Sie schüttelte angewidert den Kopf. »Verschwinden Sie. Ich bin mit Ihnen beiden fertig.« Kitty trat vor. »Aber ich nicht.«
    Merrick wich zurück, und Phillipa konnte es ihm nicht verdenken. Kitty war zornesbleich, ihre Augen funkelten, und ihr ganzer Körper bebte.
    »Sie haben ja keine Ahnung, mit wem Sie es zu tun haben, John Tuttle. Die Trapp-Mädchen brauchen Ihre Untaten nicht hinzunehmen.«
    »Was wollen Sie denn tun?«, geiferte Tuttle. »Sie können keinem Mann davon erzählen, ohne sich selbst und Ihre Schwester zu ruinieren.«
    Kitty fing langsam an zu lächeln und zeigte so barbarisch die Zähne, dass Phillipa nervös zwinkerte. »Wer sagt, dass ich es einem Mann erzähle? Glauben Sie, dass jeder, der in London Macht besitzt, ein Mann sein muss? Haben Sie noch nie von Lady Etheridge gehört, meiner lieben Tante? Und was ist mit Lady Raines, die eine Vertraute des Prinzregenten höchstpersönlich ist?«
    Tuttles Mumm schwand ein wenig, wie Phillipa feststellte. War das Glänzen auf seiner Stirn etwa Schweiß? Sie trat einen Schritt zurück und sah zufrieden zu, wie Kitty dem Burschen die Leviten las.
    »Man wird Sie beobachten, John Tuttle«, sagte Kitty. »Auf jedem Ball, in jedem Konzert, an jeder Ausfahrt im Park. Wir werden Sie beobachten… Wir werden nie damit aufhören.«
    »Meiner Treu«, murmelte Phillipa. »Ich sage, Tuttle, haben Sie schon an eine Reise auf die Westindischen Inseln gedacht? Wie ich höre, soll das Wetter dort fantastisch sein.«
    Merrick fummelte am Ärmel des Freundes herum. »John, komm schon. Du willst doch die Damen nicht weiter verärgern.«
    »Welche Damen?«
    »Na, die. Diese… ganzen Frauen.« Merricks Stimme brach. Phillipa stellte fest, dass der Bursche nicht so dumm war, wie es den Anschein hatte.
    Tuttle schluckte und begriff offenkundig langsam, womit er es
zu
tun hatte. Kitty nickte. »Alle Frauen, John. Die Ladys, die Töchter, die Tanten… die Schwestern. Legen Sie sich nie mit Schwestern an, Mr. Tuttle. Sie könnten unseren Zorn nicht verkraften.«
    »Ich kriege Sie schon noch, Kitty Trapp. Sehen Sie zu, Sie nicht -«
    »O, halten Sie den Mund, Tuttle«, sagte Phillipa und drehte die Augen. »Machen Sie, dass Sie wegkommen, solange sie noch können. Ich halte Kitty zurück, solange ich kann«,

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