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Die schöne Betrügerin

Die schöne Betrügerin

Titel: Die schöne Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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anzusehen.
    Ihre Sache war verloren, als er nach Hut und Mantel griff. Phillipa ließ sich in ihren Sessel sacken und hätte fast zu weinen angefangen. Sie hatte einen Moment lang geglaubt, dass James doch noch zu retten sei. Als sie seine achtlose Kälte Robbie gegenüber gesehen hatte, hatte sie ihn für durch und durch schlecht gehalten.
    Doch dann, als sie ihn mit seinem Vater verglichen hatte, war der kleine Junge in ihm aufgeblitzt, und sie hatte sich daran erinnert, wie freundlich er oft zu ihr und anderen gewesen war.
    Es steckte Gutes in ihm. Und wer wusste schon, ob er je den Weg des Hochverrats eingeschlagen hätte, wäre da nicht der Krieg mit all seinen politischen Winkelzügen und Machtspielen gewesen. Vielleicht hätte er seinen vorgezeichneten Weg weiterverfolgt und auf dem Land in Lancashire Äpfel angepflanzt und Schafe gezüchtet.
    In den kurzen Minuten, als er ihr wirklich zugehört hatte, war ihre Hoffnung gewesen, ihm doch vertrauen zu können; dass er sich als aufrecht erweisen möge und sie ihm von ihrer Liebe zu ihrem Vater berichten könnte und dass sie den alten Mann wohlbehalten nach Hause holen wolle; dass sie befreundet bleiben könnten und nicht zu Feinden werden mussten.
    Denny kehrte zur Tür des Arbeitszimmers zurück, schniefte argwöhnisch und sah sie fragend an. Er hatte offenkundig einen Teil der Auseinandersetzung mit angehört und genauso offenkundig missbilligte er Phillipas despektierliche Art dem Hausherrn gegenüber.
    »Ich schließe diesen Raum jetzt ab. Mr. Cunnington wird nicht vor heute Abend in sein Arbeitszimmer zurückkehren und hat mich gebeten, die Tür zu versperren.«
    Der Verlust, den Phillipa empfand, verwandelte sich einmal mehr in Zorn. James sperrte sie aus, sperrte Robbie aus und lief einfach davon.
    Sic stand auf und lächelte Denny breit an. »Das kann ich mir denken.« So machte man das schließlich, wenn man den Feind unter dem Dach hatte. Sie ließ Denny stehen und ging nach oben. Robbie war vermutlich immer noch wütend und verletzt. Sie beeilte sich besser, bevor das Schulzimmer noch Schaden nahm.
    Sie hatte versucht, die Friedensflagge zu schwenken. Sie war abgeblitzt. Und das bedeutete, was es seit Urzeiten bedeutete…
    Das bedeutete Krieg.
    James stieg in den Wagen und nickte Etheridges Kutscher freundlich zu. der ohne seine übliche Livree entschieden freundlich zu, der ohne seine übliche Livree entschieden seltsam aussah. Keine identifizierbare Livree, kein Wappen auf der Tür der nichts sagenden Kutsche, die Vorhänge trotz des klaren Wetters zugezogen.
    »Ist das die berühmt-berüchtigte unsichtbare Kutsche aus den Tagen deines Onkels als Sir Thorogood?« James nahm Collis gegenüber Platz und grinste. »Ich hätte gedacht, dass sie wenigstens braunrote Samtpolster hat.«
    Collis schnitt eine Grimasse. »Er findet, dass ich auf meinen Fahrten zum Club nicht vorsichtig genug bin.«
    James schüttelte den Kopf. »Erinnerst du dich noch, wie oft er attackiert worden ist, als er den Sir Thorogood gespielt hat? Ich bin sicher, dass er nur versucht, dir den Hals zu retten.«
    »Ha! Es ist ihm einfach nur ein Dorn im Auge, dass mich die lordschaftliche Kutsche bei den Damen so beliebt macht. Ihm hat all der schwarze Lack und das polierte Messing nie weitergeholfen.«
    James lachte überrascht laut auf. »Ich glaube nicht, dass es dem mächtigen Lord Etheridge je an weiblicher Gesellschaft gemangelt hat. Jedenfalls nicht, bevor er Clara geheiratet hat.«
    »Du wirst staunen, der Kerl hat wie ein verdammter Mönch gelebt. Ich habe immer gemeint, dass er irgendeinem mysteriösen Ritterorden angehört. Du weißt schon, so einer von diesen Typen im Stil von ›ich will mir meine geheiligten Energien für meine heilige Mission aufsparen‹.«
    James lächelte, sah aber weg. Diesen Pfad verfolgte er jetzt besser nicht. Collis wusste immer noch nicht, dass Dalton Montmorency
in der Tat
einer Art Geheimzirkel von Lords angehört hatte. Der Royal Four war der ausgesuchteste und exklusivste Club schlechthin, eine handverlesene Gruppe, die unter strengster Geheimhaltung den Premierminister und die Krone beriet – vier brillante, prinzipientreue Männer, die sich England mit einer so tiefen Ehrenhaftigkeit und Hingabe verschrieben hatte dass keine Macht und keine Versprechung ihren Glauben zu erschüttern vermochten. Sie hatten in ihrem Geheimzirkel sogar Namen und Titel abgeschafft. Sie waren der Fuchs, der Falke, der Löwe und die Kobra; den Vorsitz hatte

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