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Die schöne Betrügerin

Die schöne Betrügerin

Titel: Die schöne Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Frau mit scharf geschnittenem Gesicht, bestätigte ihnen, dass eine rothaarige Dame bei ihr gewohnt habe.
    »Sie war so zwei Monate lang da. Erst war sie wirklich pünktlich mit der Miete, aber dann wurde es immer später und später. Hat gesagt, dass sie Arbeit sucht, aber ich glaube nicht, dass sie eine gefunden hat. Warum, hat sie Ihnen was gestohlen?«
    Der Tonfall der Frau drang trotz seiner Aufregung zu James durch. Er wechselte einen Blick mit Collis. »Können Sie beweisen, dass sie stiehlt?«
    Die Frau schniefte. »Das würde ich allerdings sagen! Sie hat das Gefallenen-Geld einer jungen Kriegswitwe genommen, hat dem armen Kind vierzig Pfund gestohlen, direkt aus ihrer Kleiderkiste!«
    »Können wir mit dieser Witwe sprechen?«
    Mrs. Farquart schüttelte den Kopf. »Hat sich umgebracht. Hat den Verstand verloren, ja, das hat sie. Hat den Mann verloren, hat ihr Geld verloren, hat den Verstand verloren. Und diese ruchlose rothaarige Hexe hat ihr einfach alles geklaut. Bessie hätte es mir geben sollen, damit ich drauf aufpasse.« Ihre stechenden Augen flitzten in alle Richtungen. James hätte ihr keinen Kupferpenny anvertraut, geschweige denn vierzig Pfund.
    »Diese Frau wohnt also nicht mehr bei Ihnen?«
    »Hab sie rausgeworfen, hab ich. Sie ist gekommen und hat mich mit dem dreckigen Geld bezahlt. Da wusste ich, dass sie’s genommen hat!«
    »Was für einen Namen hat sie benutzt?«
    Mrs. Farquart hielt ziemlich unvermittelt inne. Ihre Miene wurde noch verschlagener, insofern das überhaupt möglich war. »Sie wollen Sie unbedingt finden, was?« Sie rieb vier Finger in der Handfläche. Collis verdrehte wegen des plumpen Winks die Augen. James trat Collis wortlos auf den Fuß und lächelte die Frau an.
    »Ich könnte Ihnen vielleicht eine gewisse Entschädigung für Ihre Bemühungen garantieren.«
    »Ihr Name war Watts.« Sie hielt mit bestürztem Gesicht inne und versuchte sich verzweifelt zu erinnern. »Penelope?«
    »Fragen Sie das mich?«
    »Watts, ja. Penelope Watts. Das hab ich auch dem anderen Kerl gesagt.«
    »Was für einem anderen Kerl?«
    Sie zuckte die Achseln. »Der Kerl, der heute Morgen schon wieder da war.«
    »Wissen Sie, wie er heißt?«
    »Hat sich nicht vorgestellt.«
    »Können Sie ihn beschreiben?«
    Die Frau blinzelte irritiert wegen des dringlichen Tonfalls. »Ein Kerl, eben. Gehinkt hat er.«
    Es war sinnlos. James kämpfte gegen seinen Unmut. »Sie behaupten also, dass diese Penelope Watts – was den Namen angeht, sind Sie sich nicht sicher – rote Haare hat, einer Mitbewohnerin vierzig Pfund gestohlen hat und Sie dann voll bezahlt hat. Wann haben Sie sie hinausgeworfen?« Mrs. Farquarts Augen schossen herum, und sie senkte den Kopf.
    »Ja, genau. Vor fünf Tagen.«
    »Haben Sie irgendeine Ahnung, wo sie hingegangen ist?«
    Die Frau sah ihre Chancen auf »Entschädigung« offenbar schwinden, denn sie zuckte verbittert die Schultern. »Sie hat gesagt, sie hätte Arbeit gefunden.«
    »Eine Diebin, die arbeiten geht?«, fragte Collis. »Bemerkenswert.«
    James stieg Collis noch fester auf den Fuß und nickte der Pensionswirtin zu. »Ich danke Ihnen für Ihre freundliche Aufmerksamkeit, Madam.«
    Er drehte sich um und ging hinaus, Collis auf den Fersen. Die Luft war feucht und stank nach Ruß und Themse, aber« James atmete tief ein – nach diesem modrigen Haus brauchten seine Lungen eine Reinigung.
    Collis rieb sich die Hände. »Ich werde monatelang keinen Kohl mehr essen können! Trotzdem haben wir etwas Brauchbares herausbekommen. Wir sind ihr auf der Spur.« Sein Lächeln schwand, als James sich mit ausdrucksloser Miene nach ihm umdrehte.
    »Wir haben keine Spur. Sie hat vierzig Pfund. Sie hat die Mittel, sich nach Amerika abzusetzen, wenn sie möchte. Eine rothaarige Frau, die pleite ist, könnten wir finden. Eine Frau mit Geld…« Er stieg in die wartende Kutsche. »Unsere Suche beginnt unsere Möglichkeiten langsam zu übersteigen.«
    Collis kletterte hinter ihm in die Kutsche. »Bist du sicher? Würde sie nicht in London bleiben, wenn ihr Vater sie dorthin geschickt hatte?«
    James neigte den Kopf zur Seite, als erwöge er die Möglichkeit. »Ja. Trotzdem wird es lange dauern, sie zu finden, selbst wenn wir uns auf London beschränken.« Er seufzte und lehnte sich in die Polster. »Fünf Tage. Wir haben sie um verdammte fünf Tage verpasst.«

20. Kapitel
    Die Kutsche bog gerade zum Park ab, als Collis sich abrupt aufsetzte. »Schau mal, da ist Phillip.«
    James beugte sich

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