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Die schöne Betrügerin

Die schöne Betrügerin

Titel: Die schöne Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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vor, um zwischen den halb geschlossenen Vorhängen hindurchzuspähen, und sah Phillip mit Robbie, der einen Papierbecher voller Eis verschlang, den hinunterschlendern. Phillip sah zu Robbie hinab, lachte, blieb stehen und zog sein Taschentuch hervor, um dem Junen das Gesicht abzuwischen, was auch dringend erforderlich war.
    Collis beugte sich vor. »James, alter Junge, ich denke, wir sollten Phillip auf der Stelle zu Mrs. Blythe bringen.«
    »Wie meinst du das?« James sah den beiden immer noch zu. Der Junge schien mit Phillip sehr viel glücklicher und unbefangener zu sein als mit ihm.
    »Er benimmt sich eher wie eine Gouvernante als wie ein Hauslehrer. Oder hat dir dein Hauslehrer das Kinn abgewischt?«
    James hatte keine Gelegenheit, Collis zu antworten, denn der beugte sich durch das kleine Fenster hinaus und bat den Kutscher anzuhalten. Dann riss er die Tür auf, bevor der Lakai überhaupt noch abspringen konnte. »Phillip! Rob!«
    Collis Gebrüll schallte durch den halben Park, scheuchte ganze Taubenschwärme auf; er fing sich von allen Seiten irritierte Blicke ein. James bedeckte mit der Hand das Gesicht und sank tiefer in die dicken Sitzpolster. So viel zum Thema »unsichtbare Kutsche«.
    Robbie war als Erster da und kletterte gleich in die Kutsche – samt seiner klebrigen Hände. Er sah gespannt zu James auf. »Hast du nach uns gesucht? Wo fahren wir hin?« Er schien seine Wut von vorhin völlig vergessen zu haben. James war dankbar, doch dann stieg Phillip in den Wagen und bedachte James mit einem Blick, mit dem man Champagner hätte kühlen können.
    Collis grinste. »Für heute ist Schluss mit der Arbeit, James. Ich möchte Robbie zu Clara mitnehmen. Sie hat beim Frühstück nach ihm gefragt und sich beschwert, dass sie ihn schon seit Tagen nicht mehr gesehen hat.« Er grinste James an. »Dann kannst du Phillip von den Plänen erzählen, die wir mit ihm haben.«
    James warf Collis einen finsteren Blick zu, nickte aber. Robbie war nach Clara beinahe so verrückt wie nach seiner Schwester Agatha. Und beide Frauen waren Wachs in den Händen des kleinen blauäugigen Banditen, wie Collis ihn nannte. Da auch James Clara mochte, bestand kein Grund, warum Robbie nicht etwas mütterliche Gesellschaft haben sollte, vor allem nach Collis’ Äußerungen über James’ Dasein als Mönch.
    Leider führte das dazu, dass James und Phillip in unbehaglichem Schweigen zurückblieben, nachdem Collis und Robbie ausgestiegen waren. Als die Tür der Kutsche zufiel, hörte Phillipa Robbies Stimme. »Müssen Sie nicht ›Tante Clara‹ zu ihr sagen, wenn sic doch mit Onkel Dalton verheiratet ist?«
    Sie hörte Collis lachen. »Eher nicht, schließlich ist sie jünger als ich und doppelt so hübsch! Sie würde mir sicher eins überziehen, wenn ich das…«
    Sie fuhren ab, und das Rattern der Räder auf dem Kopfsteinpflaster übertönte alles, was draußen vor sich ging – und machte den Innenraum der Kutsche nur noch beengter und intimer.
    Phillipa rutschte unbehaglich herum. Zwischen ihr und James standen seit heute Mittag einige offene Fragen. Würde er so tun, als sei nichts passiert?
    Er hätte jedes Recht gehabt, sie an die Luft zu setzen. Sie war nur eine Dienstbotin. Doch falls er eine Entschuldigung erwartete, fürchtete sie, dass ihr die Worte im Halse stecken bleiben und sie ersticken würden, auch wenn sie unbedingt in diesem Haushalt bleiben musste.
    Schließlich ertrug sie die Stille nicht länger. »Was hat Mr. Tremayne damit gemeint, Sie hätten Pläne für mich?« James beugte sich vor und zupfte an seinem Hut herum. »Phillip, nehmen Sie es mir nicht übel, aber -«
    Panik erfasste sie. »Ich entschuldige mich«, platzte sie zu ihrer eigenen Überraschung heraus. »Es war ungehörig. wird nicht wieder passieren.« Er zwinkerte. »Ah… nun, gut. Danke.« Er sah auf seinen Hut, drehte die Krempe. »Ich denke, ich weiß, warum Sie so der Teufel geritten hat… ich denke, ich weiß etwas, das Ihnen helfen wird.«
    Phillipa saß ganz still. Er konnte es nicht wissen. Aber wovon sprach er dann? James schüttelte schnell den Kopf. »Ich sage es einfach frei heraus, darf ich?« Phillipa legte völlig ratlos den Kopf zur Seite. »Ich bitte darum.«
    »Wenn ein Bursche in ein gewisses Alter kommt, hat er Bedürfnisse – also, er kann dann wirklich sehr wirr sein und übermäßig aufbrausend. Verstehen Sie?« Phillipa nickte, wobei sie völlig im Dunkeln tappte.
    »Gut. Als Gentleman kann dieser Bursche schlecht zu

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