Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die schöne Betrügerin

Die schöne Betrügerin

Titel: Die schöne Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
Vom Netzwerk:
»Das mit der Bettdecke tut mir Leid. Das ist auch nicht witzig. Ich habe sie ruiniert.«
    James zuckte die Achseln, was wundervolle Dinge mit seinen Brustmuskeln anstellte. Sie zwinkerte, wandte mit Mühe die Augen ab. Wenn er sie beim Gaffen erwischte, würde er sie noch für verrückt halten.
    »Ich bezahle das«, insistierte sie, auch wenn sie nicht wusste womit. Die hinreißende Samtkreation kostete sicherlich mehr, als von ihrem Vorschuss übrig war. Sie schaute weg, um die ruinierte Decke nicht ansehen zu müssen, und studierte mit plötzlichem Interesse die Sachen, die auf der Frisierkommode lagen.
    Ein silberner Kamm und ein Knopfhaken und ein Zeitungsausschnitt mit Eselsohren, der eine politische Karikatur des populären Karikaturisten Sir Thorogood zeigte. Sie berührte das Blatt mit einem Finger und griff schließlich danach. Es rutschte zur Seite, und ein Berg aus Gold und Bändern kam zum Vorschein…
    Orden.
    Zwei enorme Medaillen von der Sorte, wie sie Helden höchsten Ranges verliehen wurden. Auf einer davon glänzte das Profil des Prinzregenten. Sie traute ihren Augen kaum. James… ein Held?
    Sie sah James mit erstaunten Augen an. »Der muss aus massivem Gold sein!«
    Er zuckte die Achseln. »Vermutlich. Er wiegt jedenfalls eine verdammte Tonne.« Er rieb sich die Brust, als könne er das Gewicht spüren. Sie sah wieder die Orden an, die inmitten des Durcheinanders auf der Frisierkommode wie ein Schatz glänzten. Wenn James ein Held war – ein
britischer
Held warum war er dann Teil an einer Verschwörung gegen ihren Vater?
    Da gab es etwas… etwas, das sie nicht verstand. Es blitzte in ihrem Hinterkopf auf, aber ihr Verstand konnte es nicht greifen. Sie drehte sich nach James um. »Wollen Sie mir von den Orden erzählen?«
    Er wandte sich ab. Eine Hand lag immer noch über seinem Herzen, fast als würde ihn etwas schmerzen. »Vor nicht allzu langer Zeit hat man versucht, den Premierminister umzubringen.«
    Sie erinnerte sich daran. Es hatte sich ein paar Tage vor ihrer Ankunft in London zugetragen, und alle hatten davon erzählt. »Eine Frau hat einen Pistolenschuss abgefeuert. Eine Lady.«
    Seine Augen verdunkelten sich. »Ja, manch einer würde sie so nennen.« Er ließ die Hand auf die Hüfte sinken und begutachtete den Teppich. Unglücklicherweise richtete das Phillipas Aufmerksamkeit auf seinen perfekten Bauch. Und den kleinen Pfad aus dunklen Haaren, der dahin führte, wo …
    »Ich war ganz in der Nähe und konnte Lord Liverpool zur Seite stoßen…« Er wies mit dem Kinn auf die zackige Narbe auf seiner Schulter.
    »Sie wurden
angeschossen
?« Phillipa klappte der Unterkiefer herunter. »Das waren
Sie?«
    Er sah sie warnend an. »Jetzt machen Sie kein solches Getue, Flip. Ich habe nichts Großartiges geleistet. Aber der Prinz verteilt nun mal gerne Orden und -«
    »Sie sind der Held der Nation.«
    Sie drehte sich um, um ihr Lächeln zu verbergen. Sie wollte so viel mehr – nicht nur lächeln. Er stand nicht auf der falschen Seite. Er war so tapfer und ehrenhaft, wie man es sich nur wünschen konnte. Sie wollte aufspringen und sich ihm in die Arme werfen, ihn auf das massive Bett reißen …
    »… dass uns kein anderes Mittel als die Eliminierung bleibt.«
    O nein.
James war ein loyaler Untertan. Also schien er zu glauben, dass ihr Vater ein Verräter war.
    »… die Tatsache, dass Atwater den Feind systematisch mit kritischen Informationen aus unseren codierten Berichten gefüttert hat.«
    Nein, das hätte Papa
nie
getan! Er hätte um nichts auf der Welt für Napoleon gearbeitet!
    Es sei denn, er glaubte, Phillipa sei in Gefahr.
    Sie wusste es, denn sie kannte ihren Vater. Sie wusste, wie weit er gehen würde, um seine Familie zu schützen. Schließlich hatte sie doch selbst gesehen, wie er sie mit diesen sinnlosen Reisen fast in die Armut getrieben hatte – all die wirkungslosen Mittelchen, all diese Scharlatane, die behauptet hatten, ihre Mutter heilen zu können.
    Irgendwie musste Napoleon ihn davon überzeugt haben, dass man sie gefunden hatte. Falls Rupert Atwater dachte, seine Tochter sei dem wahnsinnigen Kaiser in die Hände gefallen, wie er Napoleon immer genannt hatte, dann würde er mit allen Mitteln um ihr Leben kämpfen.
    Und sogar sein geliebtes England verraten.
    James räusperte sich hinter ihr. Sie fuhr auf, begegnete im Spiegel seinem fragenden Blick.
    »Ihnen steigt ja förmlich der Rauch aus den Ohren, Flip. Worüber denken Sie denn so angestrengt nach hier in meinem

Weitere Kostenlose Bücher