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Die schöne Betrügerin

Die schöne Betrügerin

Titel: Die schöne Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Schlafzimmer in den letzten Stunden vor Tagesanbruch, wo wir beide längst unsere orgiastischen Ausschweifungen ausschlafen sollten?«
    Ein widerwilliges Lachen kam über ihre Lippen. »Sie reden nie drum herum, oder, James?« Sie stand auf, wünschte, die Dinge lägen anders, wünschte, sie könnte ihm erklären, was sie soeben begriffen hatte.
    Nein. Sie konnte sich nicht offenbaren. Sie musste überlegen, wie sie Papa auf eigene Faust helfen konnte. Sie drehte sich um und deutete auf die Tagesdecke.
    »Erlauben Sie mir, diesen Schaden zu begleichen?«
    »Nein.« Er grinste. »Ich sehe lieber zu, wie Denny seinen Frust an Ihnen auslässt.«
    Phillipa zog eine Grimasse. »Danke, zu freundlich.«
    Sie ging zur Tür und hatte das Gefühl, die Chance auf etwas sehr Kostbares zu vergeben. Ihre Hand lag schon auf dem Knauf, als James ihr nachrief: »Hatten Sie denn einen schönen Abend, Flip? Haben Sie an jemandem Gefallen gefunden?«
    Sie nickte, ohne sich umzudrehen. »Das habe ich allerdings.« Sie verließ das Zimmer, zog hinter sich die Tür ins Schloss. Sie hatte an jemandem Gefallen gefunden.
    Und hatte diese Person gleich wieder verloren. Alles in einer einzigen Nacht.

23. Kapitel
    Phillipa versuchte in dieser Nacht erst gar nicht zu schlafen. Stattdessen rollte sie sich vor dem Kamin auf einem kleinen Stuhl zusammen und dachte über James nach.
    Er stand auf der richtigen Seite.
    Welch eine Ehre, mit ihm befreundet zu sein, seine Stärken und Schwächen zu erleben, seine Vertraute zu sein. Hatte je eine Frau das Glück gehabt, das uneingeschränkte Vertrauen eines so großartigen, prinzipientreuen Mannes zu genießen?
    Er war ein Ausbund an allem, was gut und bewundernswert war: großzügig und stark, intelligent und freundlich, hinreißend attraktiv und dennoch nicht im Geringsten eitel – er war, alles in allem, absolut wundervoll…
    »Ich bin verknallt«, flüsterte sie mit ehrfürchtigem Staunen. »Ich bin verliebt in James Cunnington, Gentleman, Apfelbauer und britischer Patriot. Der Mann, der Papa umbringen will.«
    Sie stemmte die Ellenbogen auf die Knie, ließ die Hände locker hängen. Ihre Augen wanderten das Muster des Teppichs entlang, ohne das Mindeste wahrzunehmen, und ihr Verstand raste. »Oh,
merde.«
    Natürlich musste sie ihre Identität jetzt mehr denn je vor James verbergen, das stand fest. James war ein ehrenhafter Mann. Könnte er eine Frau lieben, die ihn belogen hatte?
    Und es war auch keine simple Lüge im Stil von »Ich habe um mein Leben gefürchtet, deshalb habe ich mich als Mann verkleidet«. Nein, mit ihrer Haremsdamen-Scharade heute Nacht hatte sie einen neuen Tiefpunkt erreicht. Sie musste in seinen Augen kaum besser als eine Prostituierte sein, und Männer in James’ Position heirateten keine Prostituierten.
    Absolut klar war eigentlich nur eines: James jagte ihren Vater. Und sie war die Einzige, die dem ein Ende setzen konnte. Sie war genau dort, wo sie ursprünglich hin gewollt hatte, als sie zu Mr. Upkirk gelaufen war: im Hause eines Angehörigen des britischen Geheimdienstes.
    Wo sie sich auf der Stelle in jeder erdenklichen Weise diskreditiert hatte – und Papa vermutlich auch.
    Ach, sie war schlauer, als es gut für sie war. Welch ein verworrenes Netz hatte sie da entworfen, nur um sich selbst darin zu verfangen!
    Und wie konnte sie jetzt bleiben, wo sie war? Wenn sie weiterhin bei James weilte, würde es ihr entweder das Herz brechen oder ihre Tarnung würde auffliegen. Ganz zu schweigen davon, dass sie Robbie würde verlassen müssen, der gerade anfing, ihr zu vertrauen. Er war in seinem kurzen Leben so oft hintergangen worden. Sie fürchtete, ein weiterer Verlust würde ihm die Fähigkeit, Vertrauen zu schenken, für immer rauben.
    Die Kohlen wurden grau, dann weiß, dann kalt. Doch Phillipa starrte noch immer hinein, als erwarte sie eine Antwort; aber die würde nie kommen.
    James konnte sich am nächsten Morgen nicht richtig auf seine Mission konzentrieren, weil ihm zu viele Fragen durch den Kopf gingen. Wer war sie? Wie konnte er sie finden?
    Und wie konnte er so selbstsüchtig sein, sie suchen zu wollen, wo er so viele andere Dinge gutzumachen hatte? Er war wütend auf sich selbst, weil er so geistesabwesend war, und versuchte, sich die Tänzerin aus dem Kopf zu schlagen. Sie war nur eine Dirne, die einen neuen Beschützer suchte.
    Doch so sehr er seine Verzückung und sein Verlangen auch verleugnen wollte, er konnte dem türkisen Schleier in seiner Tasche nicht

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