Die Schöne des Herrn (German Edition)
sanftmütiger watschelnder Dandy dessen Träume von Engeln Policemen und geflügelten Boxern bevölkert sind o erhabener Wahn der ihn die Fessel vergessen und jetzt mit idealistischer Beharrlichkeit diesen Latschen heben lässt um Mary zu verführen zu blenden zieht er voller Aufrichtigkeit das zerlöcherte Taschentuch aus dem zerfetzten Ärmel doch trotz seines rührenden Kerzenstummelspazierstocks gefällt er Mary nicht und plötzlich blickt er sie an und begreift und sein Schnurrbart versteift sich im Schmerz und ein intellijüdisches Lächeln bläht seinen linken Nasenflügel schiebt seinen Mundwinkel hoch über viel neurasthenischem Wissen und mit kleinen einsamen Schritten geht er davon nimmt einen Floh von seinem Cut streichelt ihn und begnadigt ihn und jetzt sieht er den Polizisten die Hände friedlich und gefährlich im Rücken verschränkt auf sich zu kommen und um seine Unschuld zu demonstrieren poliert er sich die Fingernägel aber der Gesellschaftshüter nähert sich bedrohlich dem törichten Prinzen der ihn grüßt und mit angedeuteten spanischen Entrechats und Knicksen einer freudestrahlenden Kunstreiterin zurückweicht und sich schließlich davonmacht nicht ohne dem Polizisten um die erlösende Gewohnheit nicht zu verlieren die Erinnerung daran zu schenken dass er ihm ein Bein gestellt hat am nächsten Tag bringt ihm sein kleiner Hund eine Brieftasche mit tausend Dollar und daraufhin geht Charlie ganz napoleonisch in die Bar in der er einst sein Hundeleben geführt hat dreht sich herablassend eine Zigarette mit zwei Millionärsfingern die Stirn nietzscheanisch kippt einen Portwein nach dem anderen in immer schnellerer Folge wie Faustschläge lächelt dann mit dem ganzen Charme seiner kräftigen Zähne der treuherzigen Sängerin zu und schon sind der Glückliche und seine liebe Frau auf der Hochzeitsreise begleitet von den drei kleinen Brüdern der Treuherzigen und auch von zwei Witwen und fünf Waisen die der nun steinreiche Charlie adoptiert hat wie im Traum durchpflügt das Schiff die hohen Wellen und trotz seiner Seekrankheit bemüht sich Charlie hinter das Geheimnis des transatlantischen Liegestuhls zu kommen mit wie viel gutem Willen und wie viel Ruhe klappt er ihn auf und zu dreht rekonstruiert analysiert kombiniert verträumt diesen für die braven Einsamen viel zu komplizierten Liegestuhl begreift schließlich dass er diese Dinger nie begreifen wird und dass übermenschliche Anstrengungen ihn erwarten morgen wirft er den zivilisierten Apparat ins Meer am Tag darauf hat er sich mit einem Hirtenhut aufs Land zurückgezogen sät gräbt mit dem Zeigefinger Löcher in das Feld und legt ein Weizenkorn in jedes Loch das er mit sorgfältigem Geklopfe schließt zurücktretend wie ein Künstler aber die Verteidiger von Recht und Ordnung reißen ihn von seiner wichtigen Arbeit fort am Kragen hochgehalten und mit baumelnden Füßen wird er vor den Wohlfahrtsausschuss gezerrt dessen Vorsitz Jeroboam führt und die Gerechten verurteilen den Nutzlosen zum Tode der ihnen dankt von zwei schlauen Akademikern wird er auf einem Karren der von einem alten Pferd gezogen wird zur Guillotine geführt und dort verzeiht Charlie mit melodischen Worten Jeroboam der aus pädagogischen Gründen seinen kleinen Sohn mitgebracht hat der Verurteilte richtet seine schönen Augen zum Himmel seufzt der Form halber gibt dem Pferd einen Abschiedskuss schaut auf sein Taschenbarometer legt dem Henker seine beiden Wellensittiche ans Herz umarmt ihn und schreitet mit unschuldigem Lächeln auf die Maschine des Strafgerichts zu und das Fallbeil pfeift und trennt den charmanten Kopf ab der in den Korb mit Sägespänen rollt und Jeroboams kleinem blondem Buben zärtlich zuzwinkert so jetzt hat sie sich bewegt hat die Augen aufgemacht schaut mich an lächelt schmiegt sich an mich ich weiß nicht was ich tun soll vielleicht spazieren gehen nein es wird regnen Achtung Gefahr Kindheitserinnerungen ja sie noch einmal nehmen.
***
Nach gewissen Ausrufen, immer den gleichen, denen gewisse zärtliche Kommentare, immer die gleichen, folgten, döste sie an ihn geschmiegt, feucht und nackt, während er noch einmal die Ereignisse dieses Tages an sich vorüberziehen ließ. Aufwachen, Bad, Rasur, Eintritt bei ihr nach Einberufung durch Mozart, Küsse, Frühstück im edlen Schlafrock, Küsse, Gespräch über Literatur und Kunst, erste Vereinigung, die entsprechenden Ausrufe, unterbrochen von Liebesbezeugungen, zärtliche Kommentare, Ruhe, zweites Bad,
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