Die Schöne des Herrn (German Edition)
mir sagt während sie näht und ich einen unsichtbaren Becher hochhalte sagt mir was ich auf diesem kümmerlichen Bankett zu suchen habe ich bin aus der Tiefe unendlicher Zeiten gekommen und jetzt bin ich hier warum ist wirklich alles umsonst gibt es wirklich nichts meine Stunde unsere Stunde winzige Körper in Bewegung ist gekommen und wird lächerlich verschwinden wohin und warum wissen vielleicht die reglosen Toten wie viel begrabenes Wissen armer Solal Mensch oder Tier ich werde sterben und man wird mich für immer in der Natur begraben und wo werden dann meine Freuden und Gesänge auf dem Weg zu ihr in den Anfängen im Wagen sein meine Gesänge auf dem Weg zu ihr die im rumänischen Kleid auf der Schwelle und unter den Rosen in ihrem herrlichen Kleid auf mich wartete und wo jener wunderbare Abend als ich ein zehnjähriger Schüler war und mit so viel absurder Begeisterung und sinnlosem Glauben ein neues Heft begann in Gegenwart meiner Mutter die ruhig und liebevoll ihren kleinen Jungen beobachtete der im kreisrunden Lichtschein der Öllampe seine Hausaufgaben machte wo sagt mir wo diese Glücksmomente genug genug genug komm Solal kehre zu deiner Verrücktheit zurück ja ich mag es dass meine Brüder die frommen Juden der Ghettos ihrem Heiligen Gesetz funkelnde Namen geben dass sie es die Gekrönte Braut nennen ich mag es dass sie ihre Pergamentrollen auf denen das Heilige Gesetz in der Schrift der Alten aufgezeichnet ist ich mag es dass sie sie mit naiven Kronen schmücken dass sie sie ungeschickt in Samt und Gold kleiden denn sie haben kein Talent für die schönen Scheußlichkeiten aber sie lieben ihr Gesetz von ganzem Herzen o diese Gesetzesrollen in feierlicher Prozession in der Synagoge gezeigt und die Gläubigen küssen sie und ich verneige mich inbrünstig und zutiefst bewegt vor dieser Majestät die vorbeizieht und küsse sie ebenfalls und es ist unser einziger Akt der Anbetung im Haus dieses Gottes an den ich nicht glaube den ich aber verehre o meine toten Ahnen o ihr die ihr durch euer Gesetz und eure Gebote und eure Propheten der Natur und ihren animalischen Mord- und Raubgesetzen Gesetze der Unreinheit und Ungerechtigkeit den Krieg erklärt habt o meine toten Ahnen heiliger Stamm o meine erhabenen Propheten die ihr nie müde wurdet stammelnd und unendlich naiv eure Drohungen und Verheißungen zu wiederholen eifersüchtig über Israel wachend unaufhörlich das Volk geißelnd das nach eurer Vorstellung heilig sein und die Natur hinter sich lassen soll und so groß ist die Liebe unsere Liebe o meine toten Ahnen ich will euch preisen und euer Gesetz preisen denn es ist unsere Zierde als Primaten längst vergangener Zeiten unser Königtum und göttliche Heimat dass wir uns durch Gehorsam vor dem Gesetz zu Menschen geformt haben dass wir zu diesem schiefen und krummen zu diesem herrlich buckligen Wesen geworden sind diese ungeheuerliche und erhabene Erfindung dieses neue und manchmal abstoßende Wesen denn das sind seine unbeholfenen Anfänge und über Tausende von Jahren hinweg wird es eine Missgeburt misslungen und heuchlerisch sein dieses missgebildete und herrliche Wesen mit göttlichen Augen dieses nicht tierische und nicht natürliche Ungeheuer das der Mensch ist und das unser heroisches Machwerk ist in Wahrheit ist es unser verzweifelter Heldenmut nicht sein zu wollen was wir sind nämlich den Naturgesetzen unterworfene Tiere und sein zu wollen was wir nicht sind nämlich Menschen und all das für nichts und wieder nichts denn nichts zwingt uns dazu nichts denn das Universum wird nicht regiert und enthält keinen anderen Sinn als seine stupide Existenz unter dem trüben Auge des Nichts und in Wahrheit ist dieser Gehorsam vor dem Gesetz den nichts rechtfertigt und der nur unseren verrückten und hoffnungslosen und niemals belohnten Willen legitimiert unsere Größe oh ihnen im Keller das Land der Sonne und des Meeres verkünden das der Ewige gelobt sei Sein Name uns gegeben hat ihnen den Auszug aus der Gefangenschaft verkünden und die Berge werden sich vor Freude auftun und unter der Sonne unseres Himmels werden wir für immer die Gerechtigkeit begründen und dann segnet mich der Onkel der Majestät und bindet mir die Gebetsriemen des Heiligen Gesetzes um den Arm und um die Stirn und die Zwergin ohne Hals und mit den herrlichen Augen krönt mich feierlich und führt mich an der Hand zu der offenen mit abblätterndem Altgold und kleinen funkelnden Facettenspiegeln geschmückten Karosse o die
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