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Die schöne Diebin

Die schöne Diebin

Titel: Die schöne Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BRONWYN SCOTT
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das getan. Brandon wusste sehr wohl, wie stark der äußere Eindruck von der richtigen Kleidung und den geschickten Händen einer Zofe abhängig war. Nora, die junge Dame, war bezaubernd. Nora, die Katze, war nicht weniger faszinierend. Denn beide verfügten über dieselbe wache Intelligenz, über dieselbe Begeisterungsfähigkeit und über dieselbe Entschlossenheit, wenn es darum ging, sich für etwas einzusetzen.
    Erstaunlich war, dass Nora nach allem, was sie erlebt hatte, nicht einfach aufgegeben hatte. Die wichtigsten Menschen in ihrem Leben waren gestorben oder hatten sie im Stich gelassen. Dennoch war sie nicht verbittert oder resigniert. Statt sich von den Enttäuschungen entmutigen zu lassen, hatte sie beschlossen, die Welt zu verändern. Sie war eine Kämpferin.
    Brandon fand, dass sie einander in Vielem ähnlich waren. Auch setzten sie sich für dieselben Ziele ein. Wenn er ihr das doch nur hätte vermitteln können!
    In diesem Moment hob sie den Kopf. Ihre Blicke trafen sich. „Warum starrst du mich so an, Brandon?“
    „Weil du einen viel hübscheren Anblick bietest als diese Papiere, in denen die gleichen Argumente wieder und wieder angeführt werden.“
    Nora legte ihr Buch beiseite, erhob sich, trat zu ihm und begann seine Schultern zu massieren. „Hat die Post nur Briefe gebracht, die sich mit dem Reform Act beschäftigen?“, fragte sie.
    Sie will wissen, ob Jack etwas über Reggie Portman herausgefunden hat, wagt es jedoch nicht, sich offen danach zu erkundigen.
    Er griff nach ihrer Hand und hielt sie fest. „Es ist zu früh, um auf Neuigkeiten von Jack zu hoffen. Solche Nachforschungen brauchen Zeit. Aber was auch immer er herausfindet, es wird uns weiterhelfen. Entweder Reggie ist tot, dann bist du frei. Oder er lebt noch, dann könnt ihr geschieden werden. Und sollte Jack tatsächlich gar nichts erfahren, dann können wir immer noch versuchen, deinen Mann für tot erklären zu lassen. Schließlich hast du seit sieben Jahren nichts von ihm gehört.“
    „Eine Scheidung ist keine Lösung. Und das weißt du“, wandte Nora ein. „Ein Earl heiratet nun mal keine geschiedene Frau. Außerdem ist es durchaus denkbar, dass Reggie darauf besteht, unsere Ehe aufrechtzuerhalten. Als Frau habe ich keine Möglichkeit, die Scheidung selbst einzureichen.“
    Himmel, warum weist sie immer alle Lösungsvorschläge zurück? Ich wünschte, sie wäre nicht so dickköpfig!
    „ Im Übrigen gibt es keinen Grund dafür, einen Skandal zu riskieren, wie eine Scheidung ihn unweigerlich bewirken würde. Reggie hat mich sieben Jahre lang nicht gefunden. Bestimmt bin ich ihm inzwischen völlig gleichgültig.“
    „Mir könntest du nie gleichgültig werden“, stellte Brandon fest und zog sie auf seine Knie. „Ich würde bis an mein Lebensende nach dir suchen.“
    Sie errötete. Und er freute sich wieder einmal darüber, dass er die Schwachstelle in ihrer Rüstung gefunden hatte. Als The Cat war Nora scharfzüngig, klug und sehr selbstständig. Eine Katze mit scharfen Krallen … Aber mit einem ernst gemeinten Kompliment konnte man ihr jederzeit eine Freude bereiten. Nichts schien sie so zu berühren wie echte Anerkennung.
    „Wollen wir etwas spielen?“, fragte er einer plötzlichen Eingebung folgend. „Ich jedenfalls habe für heute genug gearbeitet.“
    „Woran denkst du?“
    „An ein Spiel mit dem Namen Wahrheit oder Pflicht. Einer stellt eine Frage, der andere muss sich entscheiden, ob er sie wahrheitsgemäß beantworten oder eine ihm noch nicht bekannte Aufgabe erfüllen will.“
    Nora lächelte. Ihre Stimme klang ein wenig heiser, als sie sagte: „Das hört sich … sündhaft interessant an.“
    „Es kann sündhaft sein“, gab Brandon zu. Er und Jack hatten als junge Draufgänger beim Spielen ein paar interessante Pflichten zu erfüllen gehabt, beziehungsweise einige fantasievolle Aufgaben gestellt. „Willst du anfangen?“
    „Hm …“ Sie schlang sich eine Haarsträhne um den Finger und überlegte einen Moment lang. „Wofür entscheidest du dich? Wahrheit oder Pflicht?“
    „Wahrheit.“
    „Dann möchte ich wissen, ob du wirklich eine Schwester hast. Und es reicht nicht, dass du mit Ja oder Nein antwortest. Du musst etwas über sie erzählen.“
    „Ich habe nicht nur eine Schwester, sondern vier“, entgegnete Brandon und brach, als er Noras ungläubiges Gesicht sah, in lautes Lachen aus. „Wie hätte ich sonst ein solcher Frauenkenner werden sollen? Als einziger Junge zwischen so vielen

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