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Die schöne Diebin

Die schöne Diebin

Titel: Die schöne Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BRONWYN SCOTT
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weiß, was man ihr dann angetan hätte! Also holte ich sie aus dem Keller und kam sogleich mit ihr hierher.“
    „Und jetzt“, mischte Dulci sich ein, „müsst ihr erklären, wie es zu diesem … Durcheinander gekommen ist.“
    Das war rasch erledigt.
    „Du siehst schon wieder viel besser aus“, stellte Jack mit einem Blick auf seinen Freund fest. „Vermutlich werden wir dich nicht mehr lange davon abhalten können, zur Fabrik zu reiten, um dir selbst ein Bild von dem Schaden zu machen.“
    „Das hat Zeit“, gab Brandon zum Erstaunen aller zurück. „Es gibt da etwas, das viel dringender erledigt werden muss. Jack, glaubst du, der Pastor ist noch an der Brandstelle?“
    „Nein. Als wir feststellten, dass wir nichts tun konnten, meinte er, er wolle unserem ursprünglichen Plan gemäß im Gasthof auf mich warten.“
    „Gut, dann steht Noras und meiner Heirat ja nichts mehr im Wege.“
    Die Braut lächelte strahlend. Dulci aber rief: „Brandon, du musst den Verstand verloren haben! Sie braucht ein Kleid! Und eine richtige Hochzeitsfeier! Und …“
    Nora fiel ihr ins Wort: „Ich brauche nichts von alldem. Ich brauche nur Brandon. Er hat mich davon überzeugt, dass es das Beste ist, noch heute Nacht zu heiraten.“
    „Wunderbar!“ Voller Zärtlichkeit musterte Stockport seine zukünftige Gattin, die in diesem Moment allerdings gar nicht wie eine angehende Countess aussah. Dann wandte er sich an Jack. „Sei so gut und hole den Pastor, damit er die Trauung vollziehen kann.“
    Einige Stunden später verschwand The Cat für immer aus dieser Welt, denn Nora sagte laut und deutlich „Ja“, als der Pastor sie fragte, ob sie Lord Stockports Gattin werden wolle.
    Jack und Dulci fungierten als Trauzeugen. Keiner von ihnen hatte jemals eine so seltsame Hochzeit erlebt. Die Braut trug Schwarz, der Bräutigam hatte ein blaues Auge und küsste seine ihm frisch angetraute Gattin geradezu unanständig lange, nachdem er ihr einen schmalen goldenen Ring mit einem einzelnen Amethyst an den Finger gesteckt hatte.
    Dann saßen alle noch eine Weile um den kleinen Tisch in Marys Cottage herum und stießen auf die Zukunft an, denn Brandon hatte sogar daran gedacht, eine Flasche Wein mitzubringen. Schließlich verabschiedete der Pastor sich. Als Dulci erklärte, sie sei müde, bot Jack sogleich an, sie nach Stockport Hall zu begleiten. So blieb das junge Paar allein zurück.
    Nora betrachtete nachdenklich ihren Ehering, bewegte die Hand, sodass sich der Schein des Feuers, das im Kamin prasselte, in dem Stein brach, und meinte: „Das ist der Ring, den ich in jener ersten Nacht bei dir stehlen wollte. Damals habe ich mich gefragt, warum er dir so wichtig ist.“
    Brandon griff nach ihrer Hand und drückte sie. „Ich habe mir immer gewünscht, dass eines Tages meine Gattin ihn tragen würde. Früher hat er meiner Mutter gehört. Sie war eine Frau, die fest daran glaubte, dass auch die kühnsten Träume wahr werden können.“
    „Du musst ihr sehr ähnlich sein.“
    „Ich glaube, meine Frau ist ihr auch sehr ähnlich.“ Er lächelte. „Wollen wir jetzt nach Hause reiten, Lady Stockport?“

22. KAPITEL

    London, Frühjahr
    „Es heißt, dass das House of Lords den Reform Act wieder ablehnen will“, sagte Jack und nahm sich ein Glas Champagner.
    Brandon, der Lady Sommersbys politische Soiree gemeinsam mit seiner Gattin besuchte, entgegnete: „Ich fürchte, die Gerüchte entsprechen der Wahrheit. Obwohl sich das Unterhaus bereits zweimal für die Annahme der neuen Regelung ausgesprochen hat, wird das Oberhaus dagegen stimmen.“
    „Nun, irgendwann werden die Reformwilligen siegen. Hat Premierminister Grey nicht angekündigt, dass er selbst dafür sorgen wird?“
    Brandon zuckte die Schultern. „Es wäre schon ein Fortschritt, wenn wir Lord Shaftesbury für unsere Sache gewinnen könnten.“
    „Befürwortet er den Reform Act nicht sowieso?“
    „Doch, das tue ich.“ Shaftesbury trat zu ihnen. „Während der letzten Monate war ich lediglich etwas … abgelenkt.“
    Brandon hob kaum merklich die Augenbrauen. Er wusste, dass Nora ihren Charme hatte spielen lassen, um den Parlamentarier von der Bedeutung der geplanten Neuregelungen zu überzeugen. Offenbar hatte sie Erfolg gehabt. Sie war wirklich eine begabte Diplomatin! Er schaute sich nach ihr um. Wo mochte sie gerade stecken? Ah, da kam sie.
    „Mylords …“, sie schaute lächelnd in die Runde, „… darf ich Sie daran erinnern, dass ich nächste Woche eine

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