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Die schöne Diebin

Die schöne Diebin

Titel: Die schöne Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BRONWYN SCOTT
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Mund.
    Brandon hüstelte, um ein Lachen zu unterdrücken. Dann erklärte er ruhig: „Unter diesen Umständen müssen wir der Spur natürlich nachgehen.“
    Sobald Witherspoon und die Damen sich verabschiedet hatten, zogen Brandon und Nora sich in die Bibliothek zurück, um die neueste Entwicklung zu diskutieren. Das Picknick musste verschoben werden.
    „Am liebsten würde ich etwas tun, um diesen Schurken für immer aus der Gegend zu vertreiben!“, rief Nora erregt aus.
    „Unmöglich! Erstens ist The Cat momentan im Ruhestand. Und zweitens bin ich auf Witherspoons Geld angewiesen.“
    „Oh …“ Nora war blass geworden. „Du hast finanzielle Sorgen? Dann hättest du mir all diese Kleider nicht kaufen sollen!“
    Beruhigend lächelte Brandon ihr zu. „Keine Angst, arm bin ich nicht. Aber um in Zukunft bestehen zu können, brauche ich die Einkünfte aus der Fabrik. Ich besitze eine Menge Land, doch die Gewinne aus der Bewirtschaftung werden immer geringer. Das geht übrigens nicht nur mir so. Ich weiß von anderen Mitgliedern der Aristokratie, die sich bereits in ernst zu nehmenden Schwierigkeiten befinden. Auch einige meiner Pächter haben finanzielle Probleme. Deshalb habe ich die Pacht gesenkt. Trotzdem werden viele Landarbeiter sich schon bald eine andere Arbeit suchen müssen. Mein Plan ist es, sie zu gerechten Löhnen in der Fabrik zu beschäftigen.“
    Nora hatte den Kopf gesenkt. Noch vor Kurzem war sie so sicher gewesen, das Richtige zu tun. Nun begann sie zu begreifen, dass auch die Taten der Katze nicht nur den Bösen schadeten. Gab es einen Ausweg aus diesem Dilemma? Sie wollte Brandon weder in den Ruin treiben, noch wollte sie, dass er bei seinen Geschäftspartnern oder bei seinen politischen Mitstreitern seine Glaubwürdigkeit verlor.
    Er schien ihre Unsicherheit zu spüren. „Bleib die nächsten zwei Wochen bei mir und spiele die Rolle meiner Verlobten“, drängte er sanft. „Danach kannst du tun, was auch immer du willst.“
    „Ich werde nicht deine Mätresse werden“, wiederholte sie ihre frühere Feststellung. „Und ich kann dich nicht heiraten.“
    „Es sei denn, dein Gatte wäre tot.“
    „Brandon!“ Sie schaute ihn entsetzt an. „Du willst doch nicht etwa meinetwegen zum Mörder werden?“
    „Natürlich nicht!“ Lachend schüttelte er den Kopf. „Ich habe allerdings meinen Freund Jack Hanley gebeten, nach Reggie Portman zu suchen. Wenn dein Gatte noch lebt, dann wird Jack ihn finden.“ Er legte Nora beruhigend die Hand auf den Arm. „Liebes, versprich mir, nichts Unüberlegtes zu tun. Jack wird uns mit den nötigen Informationen versorgen. Dann sehen wir weiter.“
    „Also gut“, murmelte sie. Aber in Gedanken war sie schon wieder bei Mary Malone. Irgendwie musste sie der Witwe und ihren Kindern helfen!

16. KAPITEL

    Brandon lehnte sich zurück und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Mehrere Stunden lang hatte er sich mit den Schreiben beschäftigt, die Informationen aus London enthielten. Zwar würde das Parlament erst wieder im Frühjahr zusammentreten, doch viele Politiker stritten in Clubs oder auch in der Presse heftig über den Reform Act. Es galt, sich gut auf die neue Sitzungsperiode vorzubereiten.
    Sein Blick fiel auf die schöne Frau, die in einem Sessel beim Kamin saß und in einen kleinen Gedichtband vertieft war. Nora.
    Seit fast einer Woche lebte sie jetzt unter seinem Dach, und er hatte viel Zeit mit ihr verbracht. Trotzdem fürchtete er noch immer, er könne plötzlich erwachen und feststellen, alles sei nur ein wunderbarer Traum gewesen. Tatsächlich erschien es ihm wie ein Wunder, dass sie geblieben war. Sie hatte sogar gestanden, ihn zu mögen. Damit meinte sie zweifellos nicht nur, dass sie die leidenschaftlichen Stunden genoss, die sie miteinander teilten. Sie nahm Anteil an seinen Gedanken, an seinen Sorgen und Plänen. Sie war die Partnerin, die er sich immer gewünscht hatte. Er fühlte sich ihr nicht nur körperlich verbunden. Diesmal war auch sein Herz beteiligt.
    Ein paar Sekunden lang betrachtete er sie voller Zärtlichkeit. Der flackernde Feuerschein malte Muster auf ihr Haar, das sie zu einem losen Knoten geschlungen hatte. Sie sah so sanft, so weiblich aus, dass er wieder einmal darüber staunte, wie wandlungsfähig sie war. Hatte sie wirklich in Männerkleidung in diesem Sessel gesessen und ein Glas Brandy hinuntergegossen wie ein Mann? Hatte sie wirklich all jene Einbrüche verübt, die The Cat zugeschrieben wurden?
    Natürlich hat sie all

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