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Die schöne Diebin

Die schöne Diebin

Titel: Die schöne Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BRONWYN SCOTT
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Das war wirklich merkwürdig!
    „Sorgen Sie dafür, dass ein Tablett mit Tee und Gebäck in den Salon gebracht wird“, wandte er sich an den Butler. Dabei hatte ich gehofft, mit Nora im Bett essen zu können. Und nicht nur essen …
    Wenig später begrüßte er Mrs. Bradley mit den Worten: „Guten Tag, Madam. Was führt Sie zu mir?“
    „Ich hatte gehofft, Ihre Verlobte anzutreffen, Stockport.“
    Ob sie weiß, dass sie sich allzu große Freiheiten herausnimmt, wenn sie mich so anredet? Wohl kaum … Ihr fehlt eben die gesellschaftliche Erfahrung. Laut sagte er: „Kann ich Ihnen vielleicht weiterhelfen?“
    „O ja!“ Sie strahlte. „Der Squire und ich geben am Valentinstag einen Ball, um Ihre Verlobung zu feiern. Wir hoffen natürlich, dass Sie uns mit Ihrer Anwesenheit beehren werden.“
    Welch eine Idee, mich zu meinem eigenen Verlobungsball einzula den! Fast wäre er in lautes Lachen ausgebrochen. Dann aber meinte er nur: „Ich werde mit Miss Hammersmith darüber sprechen.“
    In diesem Moment hörte er von draußen leichte Schritte. Nora war zurück.
    Brandon registrierte, wie Noras Miene ganz kurz das Erschrecken darüber widerspiegelte, dass er sich im Salon ausgerechnet mit Mrs. Bradley unterhielt. Doch schon hatte sie sich wieder in der Gewalt. Ihre Selbstbeherrschung war wirklich bewundernswert.
    Mit ausgestreckten Händen ging Nora auf die Gattin des Squires zu und rief: „Mrs. Bradley, es tut mir so leid, dass Sie warten mussten. Ich habe einen kleinen Ausritt unternommen.“
    Brandon runzelte die Stirn. Nora hatte ihn kaum eines Blicks gewürdigt. Zorn wallte in ihm auf. „Wolltest du nicht Mrs. Bradley einen Besuch abstatten?“
    Sie lächelte. „Ja, das wollte ich. Doch zu meinem Bedauern musste ich feststellen, dass Sie …“, sie hatte ihre Aufmerksamkeit wieder auf Mrs. Bradley gerichtet, „… nicht zu Hause waren. Wie schön, dass wir uns jetzt hier treffen! Und habe ich nicht eben etwas von einem Ball gehört?“
    „Wir möchten einen Verlobungsball für Sie veranstalten, meine Liebe.“
    „Eine nette Idee, nicht wahr“, mischte Brandon sich ein. „Allerdings war ich mir nicht sicher, ob du noch vor dem Valentinstag abzureisen gedenkst, Nora.“
    Er bemerkte den angespannten Zug um ihren Mund, doch ihre Stimme klang fröhlich, als sie sagte: „Unter diesen Umständen werde ich meine Abreise um ein paar Tage verschieben. Vielen Dank für die Einladung, Mrs. Bradley.“
    Mit ihrem gesellschaftlichen Geschick, ihrer raschen Auffassungs gabe und ihrem organisatorischen Talent würde sie eine wunderba re Countess abgeben. Wenn sie doch meinen Antrag nur annehmen würde!
    Sein Zorn war verraucht. Voller Zuneigung musterte er Noras hübsches Gesicht und ihren verführerischen Körper. Plötzlich bedauerte er, Tee bestellt zu haben. Viel lieber wäre er jetzt mit seiner Verlobten allein gewesen.
    Doch Mrs. Bradley dachte nicht daran, sich zu verabschieden. „Wird Ihre Schwester am Valentinstag hier sein und ebenfalls am Ball teilnehmen können, Mylord?“, wollte sie wissen.
    „Leider habe ich noch immer keine Antwort auf meinen Brief erhalten“, gab Stockport ausweichend zurück. „Offenbar hält sie sich zurzeit nicht daheim auf.“
    Das Teetablett wurde gebracht, und die Unterhaltung wandte sich allgemeinen Themen zu. Ungeduldig wartete Brandon darauf, dass die Besucherin aufbrach. Eine Ewigkeit schien zu vergehen, bis sie ihre Tasse geleert und das Gebäck, das ihr sichtlich mundete, höflich gelobt hatte.
    Dann endlich ließ sie sich von Cedrickson zur Tür begleiten. Sogleich erkundigte Brandon sich bei Nora, wo sie wirklich gewesen war.
    „Ich bin ausgeritten und habe ein paar Kleinigkeiten erledigt.“
    Ihre Wangen sind von der frischen Luft noch immer gerötet. Sie sieht reizend aus. Aber ich fürchte, dass sie mir etwas verschweigt.
    „Was …“ Er wurde von lautem Hämmern unterbrochen. Jemand betätigte mit großer Energie den Türklopfer. „Verflixt, hat man denn hier nie seine Ruhe?“
    Gleich darauf meldete der Butler, dass Mr. Witherspoon den Earl zu sprechen wünsche.
    „Lassen Sie noch einmal Tee bringen“, befahl Nora.
    „Ich fürchte, wir werden etwas Stärkeres brauchen.“ Brandon seufzte.
    Dann trat Witherspoon auch schon ein. „Es gibt Neuigkeiten, Stockport“, erklärte er ohne Einleitung. Dabei warf er Nora einen halb lüsternen, halb ablehnenden Blick zu.
    „Nehmen Sie doch Platz. Sie können in Anwesenheit meiner Verlobten offen

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