Die schöne Hira und ihr Verführer: Nächte voller Sinnlichkeit (German Edition)
hatte.
Hira musste sich eingestehen, dass sie Marc sehr sexy fand. Aber deswegen hatte sie doch kein Recht, wütend auf ihn zu sein. Sie hatte ihn aus freien Stücken geheiratet. Auch wenn ihr Vater es ihr nicht leicht gemacht hätte, sie hätte sich gegen die Heirat wehren können.
Als Marcs Ehefrau hatte sie sich bisher sehr spröde benommen. Trotzdem war er jetzt so nett zu ihr und versuchte, sie abzulenken.
Auf einmal wärmte Hoffnung ihr Herz.
Vielleicht ist Marc ja doch der richtige Mann für mich, mit dem es sich lohnt, eine gemeinsame Zukunft aufzubauen. Vielleicht hat er ja neben Geld und Sexappeal auch ein gutes Herz.
Während die beiden die Stufen zum im Kolonialstil erbauten Haus hinaufgingen, atmete Marc seit Wochen zum ersten Mal wieder richtig tief durch. Die würzige feuchte Luft des Bayou durchströmte wie ein Willkommensgruß seine Lungen.
Aus dem Augenwinkel betrachtete er die lange Reihe von Zypressen, die sein Anwesen säumte. Als die Zweige in der aufkommenden Brise raschelten, huschte ein Lächeln über Marcs Gesicht.
Sein Besitz lag südöstlich von Lafayette, in sicherer Entfernung vom Trubel der Großstadt New Orleans. Das Land war vom saftigen Grün des Cajun-Sumpfs umgeben, der sogenannten Wetlands. Marc hatte sich mit dieser alten Plantage, die zu einem luxuriösen Wohnsitz umgestaltet worden war, einen lang gehegten Traum erfüllt. Er war stolz, ein Kind des Bayou zu sein, und er fühlte sich in dieser Gegend am wohlsten.
„Du hast ein wunderschönes Heim“, hörte er Hira jetzt sagen. Sie erinnerte ihn daran, dass seine Heimkehr diesmal so ganz anders als sonst war. Er brachte seine frisch angetraute Frau mit, eine bildhübsche Wüstenprinzessin mit einem Herz aus Eis, die im Grunde nichts mit ihm zu tun haben wollte. Trotz des Waffenstillstands, den sie sozusagen im Flugzeug geschlossen hatten, war ihm bewusst, dass sich zwischen ihnen sonst nichts geändert hatte.
Zwar hatte Marc sich während der Reise öfter ausgemalt, wie es mit ihr hätte sein können, aber er wollte sich nicht in Illusionen verrennen. „Danke“, sagte er deshalb nur kurz angebunden. Insgeheim befürchtete er, dass sie sein geliebtes Heim in ein Schlachtfeld verwandeln würde.
Ohne sich nach ihr umzusehen, schloss er die Haustür auf und trug schnell zwei der Koffer hinein. Hira sollte erst gar nicht auf die Idee kommen, dass er sie über die Schwelle tragen wollte. Und doch verspürte er insgeheim den Wunsch, sie mit diesem alten Brauch in seinem Haus willkommen zu heißen.
Als sie ihm nicht gleich folgte, stellte er die Koffer ab und wandte sich um. Da sah er Hira, wie sie einen ihrer Koffer von der Ladefläche seines alten Jeeps zerrte, den er bei Reisen immer am Flughafen parkte. Ihre langen, in einem zarten Braunrosa lackierten Fingernägel waren für das Hantieren mit dem schweren Gepäckstück wirklich nicht geeignet und drohten abzubrechen. Außerdem hatte sich der bestickte Rand ihrer weit ausgestellten gelben Hose schon schmutzig verfärbt, weil Hiras hohe Absätze in den feuchten Boden eingesunken waren.
Eigentlich hatte Marc sich die Szene achselzuckend anschauen wollen, aber dann ließ ihm sein Beschützerinstinkt keine Ruhe. Hira war wohl oder übel seine Frau. Er musste ihr helfen, bevor sie sich verletzte. „Lass mich das machen, Prinzessin!“
Sie überhörte das Angebot jedoch und fing an, den Koffer mit beiden Händen die Treppen hinaufzuziehen. „Ich schaffe das schon. Der Koffer ist nicht so groß.“ Beim Gehen umfloss ihr seidiges langes Haar Gesicht und Schultern.
Marc hatte noch niemals solches Haar gesehen. Es war schwarz wie Ebenholz, dazwischen schimmerten helle Strähnen wie pures Gold. Irgendwie ahnte er, dass alles daran natürlich war, die Farbe ebenso wie die leichten Wellen. Er hätte zu gern die sich in der Feuchtigkeit kringelnden Haarspitzen um seine Finger gewickelt. Ja, plötzlich wurde ihm bewusst, wie er sich danach sehnte, Hira in seine Arme zu nehmen. Er brannte vor Verlangen.
Unsinn, alles Einbildung, du hast noch niemals jemanden wirklich gebraucht, meldete sich gleich darauf eine innere Stimme.
„Was ist in dem Koffer?“, fragte er Hira, um sich abzulenken.
Eigentlich interessierte es Marc gar nicht, denn er war mit seinen Gedanken ganz woanders. Als ob Lydia mich nicht gelehrt hätte, dass die Schönheit der Frauen etwas Oberflächliches ist, dachte er ärgerlich. Dennoch hatte er von der bildschönen jungen Frau, die er geheiratet hatte, mehr
Weitere Kostenlose Bücher