Die schöne Hira und ihr Verführer: Nächte voller Sinnlichkeit (German Edition)
über ihre vielen Bücher, die sie wie einen Schatz hütete.
Oder führte ihn seine schöne verwöhnte Prinzessin nur an der Nase herum, spielte ihre Spielchen mit ihm?
Je länger er darüber nachdachte, desto ratloser wurde er. In der Hochzeitsnacht hatte sie ihm die kalte Schulter gezeigt, im Flugzeug war sie verängstigt und anlehnungsbedürftig gewesen, und gerade hatte er sie als verletzliche und sensible junge Frau kennengelernt. Wer aber war die echte Hira? Marc war noch zu keinem Ergebnis gekommen. Voreilige Schlüsse zu ziehen, war nicht seine Art, sonst hätte er es wohl im Leben auch nicht so weit gebracht.
Dennoch hatte er sich auf den ersten Blick in diese wunderschöne Frau verliebt, hatte sie geheiratet, ohne sie näher zu kennen.
Aber ging es ihm wirklich um Hiras Persönlichkeit? Oder wollte er mit seiner Eroberung nur vor der ganzen Welt prahlen?
Will ich als armer Junge aus dem Bayou, der es zu Geld und Ansehen gebracht hat, andere Männer bloß vor Neid erblassen lassen, weil ich so eine wunderschöne Frau, von der andere nur träumen, mein eigen nenne?
Mein eigen …
Plötzlich lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken.
Kein Mensch gehört einem anderen
. War er schon so weit gesunken wie die reichen Männer, die er verachtete, weil sie sich mit jungen, schönen Frauen wie mit Kunstwerken umgaben?
Nein, dachte er, nein. Er war nicht wie sie. Wenn er Hira nur geheiratet hätte, um mit ihr zu prahlen, würde ihn das alles nicht so mitnehmen. Vielleicht bin ich ein bisschen arrogant, gestand er sich ein, aber das kommt wohl daher, dass ich früher wie ein Nichts behandelt worden bin. Und er selbst wollte das keinem anderen Menschen antun.
Auch nicht der schönen Eisprinzessin, die er geheiratet hatte.
3. KAPITEL
B
eim Dinner, das Marc von einem Restaurant anliefern ließ, kam kaum eine Unterhaltung mit Hira auf. Sie hatten gerade gegessen, als er einen Anruf von seiner Jugendfreundin Nicole bekam.
„Das Gespräch kann länger dauern“, warnte er Hira. „Nic braucht meinen Rat in einer Vertragsangelegenheit.“ Weil Nicole sich hundertprozentig auf ihren alten Freund verließ, hatte sie Marc eigentlich gebeten, mit ihr nach New York zu fliegen.
Doch das kam für ihn jetzt überhaupt nicht infrage. Er würde Hira nicht allein lassen, um einer anderen Frau einen Gefallen zu tun. Denn das wäre Gift für seine Ehe, die bisher nur auf dem Papier besiegelt war. Dabei sehnte sich der einsame Junge in Marc doch so danach, mit seiner wunderschönen Prinzessin glücklich zu werden.
Hira ihrerseits konnte ja nicht ahnen, dass Nicole wie eine Schwester für ihn war. Nach dem, was sie bei ihren Eltern beobachtet hatte, musste es so aussehen, als sei Nicole Marcs Geliebte. Das war auch Marc völlig klar.
Äußerlich ließ Hira sich jedoch nichts anmerken. „Mach, was du für richtig hältst.“ Obwohl er beim Abendessen versucht hatte, ihr näherzukommen, blieb sie sehr abweisend. Es schien fast so, als bedauere sie, dass sie sich am Nachmittag vor der Haustür so verletzlich gezeigt hatte.
„Du hast Nic vielleicht schon mal in einer Anzeige für
Xanadu Cosmetics
gesehen“, erklärte Marc und wunderte sich insgeheim, dass seine Frau so kühl reagierte.
Nun sei schon eifersüchtig. Kämpfe um deinen Ehemann und zeig mir, dass dir unsere Ehe etwas wert ist.
„Sie ist sehr hübsch.“ Das war Hiras einziger Kommentar.
Unglaublich, sie bleibt kalt wie Eis, ging es Marc durch den Kopf. Gleichzeitig war er wütend auf sich selbst, dass er etwas anderes erwartet hatte.
Leise fluchend, ging er aus dem Zimmer. „Vielleicht hätte ich Nic heiraten sollen!“
Die Worte waren eigentlich nicht für Hira bestimmt. Er hatte es mehr zu sich selbst gesagt.
Hira war diese Bemerkung jedoch nicht entgangen. Marcs Worte waren wie scharfe Klingen, die ihr Herz durchbohrten. Der Schmerz war so entsetzlich, dass sie im ersten Moment kaum Luft bekam.
Sie saß nur wie versteinert da, während Marc in seinem angrenzenden Arbeitszimmer telefonierte. Er hatte die Tür zum Esszimmer einen Spalt offen gelassen, sodass Hira zwar nicht verstehen konnte, was er sagte, aber seine tiefe Stimme vernahm.
Zwischendurch hörte sie ihn auch immer wieder amüsiert lachen.
Um ruhig zu bleiben, klammerte sie sich mit den Händen an den Armlehnen ihres Stuhls fest und zwang sich, tief ein- und auszuatmen. Im Grunde fühlte sie sich von Marc verraten. Sie wusste selbst nicht warum, aber eine solche Grausamkeit hatte sie
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