Die schöne Hira und ihr Verführer: Nächte voller Sinnlichkeit (German Edition)
wollte dem guten Ruf unserer Familie nicht schaden.“
„Das verstehe ich nicht. Wieso hattest du Angst?“, fragte Marc barsch.
„Begreifst du denn nicht? Ich bin noch Jungfrau“, antwortete sie ebenso barsch. „Meine Mutter sagte mir, wenn ich einen sanften Mann heirate, würde er schon darauf Rücksicht nehmen. Aber du bist nicht sanft, sondern ungeduldig und schreist mich an.“
In diesem Moment hatte Marc das Gefühl, seine eigene Axt würde ihm einen Schlag auf den Hinterkopf versetzen. Er verstand jetzt, was Hira meinte, konnte es aber kaum glauben. Wie sie so schmollend vor ihm stand, wirkte sie auf ihn unbeschreiblich verführerisch. Ja, sie sah so verdammt sexy aus, dass er sich beherrschen musste, die Finger von ihr zu lassen. Und Hira wollte ihn glauben machen, dass sie noch unschuldig war. Er schaute sie prüfend an. „Du hattest doch schon einen Freund.“
„Romaz war nicht mit mir verheiratet.“ Sie seufzte tief. „Du musst noch etwas wissen.“ Verlegen rang sie die Hände, aber sie wich Marcs Blick nicht aus.
„Was muss ich wissen?“
„Ich habe für ihn nicht das Gleiche empfunden wie für dich. Ich meine, ich hatte kein … Verlangen nach ihm.“
Marc traute seinen Ohren nicht. „Du meinst, ich mache dich an?“
„Ich bin kein Feuer, das man anmacht.“ Hira runzelte die Stirn.
„Aber du willst mit mir schlafen?“ Er konnte es immer noch nicht fassen.
„Genau das habe ich doch gerade schon versucht, dir zu sagen“, erklärte sie ungeduldig. „Hast du etwa kein Verlangen mehr nach mir?“
Als ob sie mein Verlangen nicht längst bemerkt hat, ging es Marc durch den Kopf. Aber dann musste er einräumen, dass Hiras Blick nicht eine Sekunde unter seine Gürtellinie wanderte. War sie wirklich so unschuldig, wie sie tat, oder führte seine schöne Prinzessin ihn an der Nase herum?
Schließlich trat er näher zu ihr. Da stieg eine sanfte Röte in ihre Wangen, aber diesmal wich Hira nicht vor ihm zurück. „Du willst mich doch gar nicht.“ Marcs Stimme klang bitter. Kein Wunder, denn er argwöhnte, dass seine frischgebackene Ehefrau sich über ihn lustig machen wollte. Aber er war in dieser Hinsicht ein gebranntes Kind und würde sich das nicht bieten lassen.
Die Erinnerung an Lydia Barnsworthy, Tochter von Trevor Barnsworthy III., stieg in ihm auf. Marc würde niemals vergessen können, wie sie ihn gedemütigt hatte. Er war gut genug gewesen, ihren Wagen zu waschen, den Rasen zu mähen und manches andere für sie zu erledigen.
Damals, im letzten Jahr auf der Highschool, hatten die beiden einen heißen Sommerflirt, und als Marc sie zum Abschlussball einlud, hatte sie ihm zugesagt. Für sein hart verdientes Geld lieh er sich einen Smoking und kaufte ihr ein sündhaft teures Blumengesteck. Aber als er sie in der Villa ihrer Eltern abholen wollte, kam nur das Mädchen an die Tür, um ihm Lydias Botschaft zu übergeben. „Das war doch alles nur Spaß, tut mir leid. Wie konntest du nur denken, dass ich mit dir zum Abschlussball gehen würde?“
Schäumend vor Wut, war er allein zum Ball gegangen. Dort hatte er Lydia im Arm des Baseballstars der Schule gesehen, und sie hatte nur ein höhnisches Lachen für Marc übriggehabt.
Dabei hatte er es selbst auch ins Baseballteam der Schule geschafft. Er spielte jedoch nicht aus Begeisterung, sondern nur, weil er dann eher ein Stipendium fürs Studium bekam. Aber offensichtlich genügte es nicht, gut in der Schule und beim Sport zu sein, um bei Lydia Barnsworthy anzukommen. Man musste auch Geld haben und aus einer angesehenen Familie stammen. Eine bittere Erfahrung für einen Schüler, der aus kleinsten Verhältnissen kam.
An jenem Abend hatte er keine Szene gemacht, so wie Lydia es sich wohl wünschte, sondern er war durch die Enttäuschung reifer geworden. Auf jeden Fall hatte er seine Lektion gelernt: Eine Frau kann noch so schön sein, sie ist nichts wert, wenn sie ein kaltes Herz hat. Marc schien es so, als ob die beiden Eigenschaften meistens zusammentrafen.
Hiras feuriger Blick rief ihn in die Wirklichkeit zurück. Verglichen mit seiner wunderschönen Frau war Lydia nur ein unscheinbares Mauerblümchen.
Aber auch Hiras Schönheit bedeutete Marc nicht mehr alles. Wäre sie die Eisprinzessin geblieben, wie er sie in der Hochzeitsnacht kennengelernt hatte, hätte er sich ganz von ihr zurückgezogen und die Ehe annullieren lassen. Denn er hatte schon genug Kälte in seinem Leben erfahren. Hira ließ ihm jedoch einen
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