Die schöne Hira und ihr Verführer: Nächte voller Sinnlichkeit (German Edition)
geflüchtet, als sei er ein grässliches Ungeheuer, das sie verschlingen wollte.
Murrend stand er auf, zog sich nur seine graue Jogginghose über und ging die Treppe hinunter. Ihm kam schon der Gedanke, dass er Hira erschrecken könnte, weil sein nackter Oberkörper mit Narben übersät war. Aber das war ihm im Moment egal. Besser ich finde gleich heraus, ob sie meinen Anblick ertragen kann oder nicht, sagte er sich.
Als er in die Küche kam, nahm Hira gerade eine Dose Kakaopulver aus dem Vorratsschrank. Marc sah wie gebannt auf ihr dichtes langes Haar, das ihr schwarz und glänzend über die Schultern fiel. Wie wunderschön sie ist, ging es ihm spontan durch den Kopf. Wenn ich nur wüsste, wie es bei ihr mit der Schönheit des Herzens steht. Aber falls das eine dem anderen nur in etwa gleichkäme, hatte er noch Hoffnung für seine Ehe.
Er lächelte ihr zu. „Hast du etwa Hunger?“
„Nein, ich konnte nur nicht schlafen.“
„Ich auch nicht.“ Jetzt stellte er sich bewusst so vor Hira hin, dass sie ihn näher ansehen musste. Wie würde sie spontan reagieren, wenn sie seine Narben entdeckte?
Sie richtete den Blick jedoch ausschließlich auf sein Gesicht. „Möchtest du auch einen Kakao?“ Nachdem sie die Dose abgestellt hatte, öffnete sie den Kühlschrank. „Da ist ja gar keine Milch drin“, bemerkte sie nach einigem Suchen ein bisschen vorwurfsvoll.
Bedauernd zuckte Marc die Schultern. „Morgen werden wir alles einkaufen gehen, was du noch möchtest.“
„Aber ich hätte jetzt so gern eine heiße Schokolade getrunken.“
„Manchmal muss man eben etwas länger warten, bis man bekommt, was man will. Das hat noch keinem geschadet“, tröstete er sie. In Gedanken fügte er hinzu:
Wenn das mein Körper nur auch akzeptieren würde, dann wäre uns beiden wohler.
Hira warf den Kopf kokett in den Nacken und wiegte die Hüfte, während sie um Marc herumging. Ihre natürliche Anmut weckte von Neuem den Verführer in ihm. Er musste einfach ihren Oberarm fassen, der sich unter dem Seidenstoff angenehm warm anfühlte.
Sogleich herrschte Hira ihn an: „Lass mich los.“
„Warum?“, fragte Marc lächelnd. Eine leichte Röte war in ihre Wangen gestiegen, und ihre Augen glänzten.
„Weil ich das, was du willst, nicht tun möchte. Du hast mir versprochen, mich nicht zu zwingen.“
„Davon kann auch keine Rede sein. Aber was hältst du davon, wenn du dich verführen lässt?“ Er sagte es mit rauer Stimme und bemühte sich erst gar nicht, sein Verlangen zu verbergen. Er fühlte sich so stark zu ihr hingezogen, dass er überzeugt war, es konnte gar nicht einseitig sein. Zumindest hoffte Marc, dass ein Funke seiner Leidenschaft auf seine Frau übersprang.
Hira blieb äußerlich jedoch kühl. „Ich würde mich niemals von dir überreden lassen, freiwillig etwas zu tun, was mir zuwider ist. Wenn du dennoch darauf bestehst, bist du nicht mehr als ein brünstiger Stier für mich.“ Ihre Worte trafen ihn wie Dolche, die sich in sein Herz bohrten.
Marc hätte nie gedacht, dass Worte ihn so unglaublich tief verletzen könnten. Er ließ Hiras Arm los und wandte sich abrupt von ihr ab. Wenigstens wusste er jetzt, dass diese in aller Eile geschlossene Ehe keine Chance zum Überleben hatte. Warum hatte er sich nur solche Illusionen gemacht? Der Traum war endgültig aus. „Gute Nacht, Prinzessin.“
Hira blickte ihm ratlos nach. Ihr war schlagartig klar geworden, dass sie Marc sehr verletzt hatte. Dabei hatte sie in ihrem Leben noch nie jemandem absichtlich wehgetan. Ihr schlechtes Gewissen riet ihr, sich zu entschuldigen, aber zum anderen fühlte sie sich auch von Marc herausgefordert. Auf jeden Fall war sie furchtbar verwirrt und verunsichert.
Sie hatte nämlich erkannt, dass ihr Ehemann ihr überhaupt nicht zuwider war. Obwohl sie ihn auf Distanz halten wollte, machte es ihr nichts aus, wenn er ihr körperlich nahe kam. Sie musste sich eingestehen, dass sie seine Nähe sogar genoss. Komisch, so ist es mir mit Romaz nie gegangen, dachte sie, dabei war ich davon überzeugt, ihn zu lieben.
Das Chaos der Gefühle, das über sie hereinbrach, war einfach zu viel für Hira. Sie wusste keinen anderen Ausweg, als wieder in ihr Zimmer zu flüchten.
Auch dort fand sie keine Ruhe. Denn es ging ihr nicht aus dem Kopf, wie sehr Marcs körperliche Nähe sie beeindruckt hatte. Ihr war richtig heiß geworden, als sie ihn mit nacktem Oberkörper gesehen hatte.
Dass so etwas passieren konnte, davon hatte ihre Mutter nie
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