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Die schöne Hira und ihr Verführer: Nächte voller Sinnlichkeit (German Edition)

Die schöne Hira und ihr Verführer: Nächte voller Sinnlichkeit (German Edition)

Titel: Die schöne Hira und ihr Verführer: Nächte voller Sinnlichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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aber langsamen Schrittes auf Hira zu. „Wie schön, dass ich Sie endlich kennenlerne.“
    Er strahlte so viel Weisheit und Würde aus, dass sie sich ehrfürchtig vor ihm verneigte. „Ich fühle mich sehr geehrt, Pater.“ Obwohl er ein christlicher Ordensmann war, erinnerte er sie an die weisen Männer ihrer Heimat. Sie wünschte, sie hätte heute nicht gerade ihr dünnes sonnengelbes Kleid angezogen. In Zulheil hätte sie bei so einem Besuch formelle Kleidung getragen.
    Pater Thomas nahm ihre Hände in seine, die faltig und blass waren. „Sie sind eine schöne junge Frau mit einem sanften Wesen.“
    Hira wurde durch sein Kompliment zu Tränen gerührt, denn sie hatte mittlerweile bemerkt, dass er fast blind war. Aber er sah sie als Hira, als Persönlichkeit und beachtete nicht nur ihr Äußeres, sondern auch ihr Wesen.
    „Du hast eine gute Wahl getroffen, mein Sohn“, fuhr er fort. „Ich nehme an, du willst mit ihr zu den Jungen. Gehen Sie nur mit, meine Tochter. Ich hoffe sehr, dass wir uns von nun an öfter sehen.“
    Hira nickte lächelnd. „Ganz bestimmt.“ Dieser zerbrechliche alte Mann hatte sie mit einer herzlichen Wärme empfangen, die sie bei ihrem eigenen Vater niemals gespürt hatte.
    Dann folgte sie Marc ins Treppenhaus. Als sie außer Hörweite des Paters waren, flüsterte ihr Marc zu: „Gute Vorstellung, Baby, aber die Jungen wirst du nicht so leicht blenden.“ Auf einmal blieb er unschlüssig stehen. „Verdammt, was habe ich mir nur dabei gedacht, dich hierher mitzunehmen? Ich hätte dich nach Hause schicken sollen. Die Kinder haben genug gelitten.“ Hira wunderte sich, wie bitter Marcs Stimme klang. „Aber jetzt ist es zu spät. Bitte, tu den Jungen nicht weh.“
    Bevor sie ihn fragen konnte, was er eigentlich damit meinte, kamen sie in eine große Küche. Dort machten sich zehn Jungen verschiedenen Alters zu schaffen, angefangen von einem spindeldürren Fünfjährigen bis zu einem aufgeschossenen etwa Vierzehnjährigen. Bei näherem Hinsehen stellte Hira fest, dass sie wohl etwas backen oder kochen wollten. Sie hatten reichlich weißes Mehl auf dem Boden verstreut. Aber das war unwichtig. Sie mochte ihr kindliches Lachen und ihre vergnügten Gesichter. Dann bemerkten die Jungen Hira.
    Im gleichen Augenblick wurde es ganz still.

6. KAPITEL
    H
allo Jungs, das ist meine Frau Hira!“ Marc war es zwar nicht anzuhören, wie verärgert er war, aber Hira spürte die Spannung dennoch.
    Die Kinder musterten sie sehr zurückhaltend und sagten kein Wort. „Ich freue mich, euch kennenzulernen.“ Auf Hiras Lächeln reagierte keiner der Jungen, nicht einmal der Kleinste.
    Sie behielt jedoch die Nerven. Warum sollten sie mir trauen, wenn sie mich gar nicht kennen? sagte sie sich. Sie liebte Kinder, und meistens freundete sie sich schnell mit ihnen an. Kinder hatten ein Gespür dafür, ob jemand sie mochte oder nicht.
    Ohne auf das auf dem Boden verstreute Mehl zu achten, ging Hira vor dem kleinsten Jungen in die Knie. „Wie heißt du,
laeha
?“
    Er zuckte zwar etwas zusammen, hielt jedoch Blickkontakt mit ihr. „Brian“, antwortete er leise.
    „Und was willst du Leckeres zubereiten, Brian?“
    „Apfelkuchen. Der ist zum Nachtisch.“
    „Ich habe noch niemals Apfelkuchen gegessen.“
    „Noch nie im Leben?“, staunte einer der Jungen.
    Hira richtete sich wieder auf. „Ich bin nicht aus Amerika. Euren Apfelkuchen gibt es in meiner Heimat nicht.“
    „Wo kommst du denn her?“, wollte ein schwarzhaariges Kerlchen wissen.
    Sie schaute zu ihm hinüber. „Aus Zulheil, das ist ein kleiner Wüstenstaat. Mir kommt euer Louisiana, ehrlich gesagt, manchmal ein bisschen sehr grün vor. Hier wächst überall irgendetwas.“ Hira verwunderte es immer noch, wenn sie wild blühende Blumen im Gras sah. Sie brachte es nicht fertig draufzutreten, weil Blumen in der Wüste etwas sehr Kostbares waren.
    Ein etwa Zwölfjähriger mit Brille lächelte sie schüchtern an. „Ich habe im Internet über Zulheil gelesen. Du siehst aus wie die Leute auf den Fotos, aber du bist anders angezogen.“
    „Nun, ich versuche … wie sagt man noch … mich zu integrieren. Glaubst du, dass mir das gelingt?“
    Marc stand mit gekreuzten Armen scheinbar unbeteiligt neben der Tür, während Hira ihm den Rücken zudrehte. Dennoch war sie sich seiner Gegenwart sehr bewusst. Es kam ihr vor, als sei sie durch ein unsichtbares Band mit ihm verbunden, seit sie sich jede Nacht liebten. Dieses Gefühl wollte sie vor Marc jedoch

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