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Die Schoene im Schnee

Die Schoene im Schnee

Titel: Die Schoene im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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du sie anrufst.“
    Damit trat sie vor, hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, nahm sich die Sonnenbrille vom Kopf und trat aus dem Haus – und aus seinem Leben.

10. KAPITEL
    Brant wusste nicht, wann er zuletzt so müde gewesen war.
    Auf dem Flug vom Militärkrankenhaus der Ramstein Luftbasis in Deutschland hatte er etwas gedöst, doch davon abgesehen war er seit fast vierundzwanzig Stunden wach.
    Im Moment wollte er sich nur noch in sein Bett verkriechen, die Decke über den Kopf ziehen und die nächsten vierundzwanzig Stunden schlafen.
    Die Schmerzen in seinem Arm und an seiner Seite waren fast unerträglich.
    Er hatte eine Flasche Schmerzmittel in seinem Rucksack, wollte aber möglichst darauf verzichten. Allerdings hatte er das Gefühl, dass er nach einem anstrengenden Tag unterwegs kaum noch eine Wahl haben würde.
    Vielleicht war es auch keine so gute Idee gewesen, von Idaho Falls aus zu fahren.
    Seit dem Unfall vor drei Wochen hatte er nicht mehr hinter dem Steuer gesessen. Ihm war gar nicht klar gewesen, wie schwierig es war, mit einer Hand zu fahren. Umso mehr, da er sich die rechte Seite verletzt hatte. Momentan lernte er mehr über Beidhändigkeit, als ihm lieb war.
    Aber jetzt war er schon so weit gekommen. Nur noch ein paar Meilen, dann würde er endlich zu Hause sein.
    Ein angenehmes, beruhigendes Gefühl durchströmte ihn, als er in die Zufahrtsstraße zur Western Sky Ranch einbog und durch das Grundstückstor fuhr. Insgeheim war er dankbar, dass er die Ranch doch nicht verkauft hatte.
    Neben der Straße gurgelte der Fluss mit heiterer Unbeschwertheit. Solange Brant hier war, würde er sicherlich häufiger angeln gehen, falls sein verletzter Arm mitspielte.
    Doch als er das Farmhaus erreichte, vergaß er auf einen Schlag jeden Gedanken ans Fliegenfischen. Er trat auf die Bremse des Mietwagens und stieg aus.
    Was in aller Welt war das denn?
    Das war nicht mehr derselbe Ort, den er zuletzt im Februar gesehen hatte. Selbst dann nicht, wenn man außer Acht ließ, dass vor seiner Abreise nach Afghanistan alles noch unter meterhohem Schnee begraben war.
    Der Stall und die Nebengebäude hatten einen neuen Anstrich bekommen und leuchteten in rostroter Farbe.
    Die Zäune waren repariert und die undichten Stellen im Dach über der Veranda begradigt worden.
    Auf der Veranda selbst standen zwei weiße Schaukelstühle, die so ausgerichtet waren, dass man den besten Blick auf die Berge hatte.
    Und statt der unkrautübersäten, ausgedörrten Blumenbeete vor der Veranda explodierte ein Farbenmeer.
    Er stieg aus dem Mietwagen, lehnte sich mit der Hüfte an die Tür und versuchte, all diese kleinen Veränderungen, die zusammengenommen einen gewaltigen Unterschied machten, auf sich wirken zu lassen.
    Die Western Sky wirkte charmant und gepflegt. So hatte er sie nicht mehr gesehen, seit … Nun ja, eigentlich noch nie.
    Easton hatte ihm eine E-Mail geschrieben, dass sie eine neue Hausverwalterin als Ersatz für Gwen eingestellt hatte. Viel erzählt hatte sie jedoch nicht über sie. Nur, dass sie etwas Renovierungserfahrung hatte.
    Dass die Hausverwalterin ein Genie war, hatte sie jedoch nicht erwähnt. Alles sah so sauber und freundlich aus. Wie ein Ort, an dem man getrost die Stiefel ausziehen und all seine Sorgen vergessen konnte.
    Mit Ausnahme der Erinnerungen.
    Brant atmete aus und bemühte sich, nicht an die unglückliche Szene mit Mimi zu denken, als die Paparazzi an genau dieser Stelle vor der Veranda gestanden und im Blitzlichtgewitter ihre Fragen gerufen hatten.
    Seine naiven Träume von einem glücklichen Leben mit ihr hatten sich in die bitterkalte Februarluft verflüchtigt wie der Rauch aus dem Kamin.
    Er hätte wissen müssen, dass ihn die Erinnerung an diesem Ort einholte. Zwar hatte er fast damit gerechnet, dass es irgendwann geschehen könnte, nicht jedoch damit, dass es schon bei seiner Ankunft passierte.
    Er sah Mimi überall vor sich. Sie saß auf dem Sofa und sah sich alte Hitchcock-Filme an.
    Sie spielte Poker am Küchentisch.
    Sie strich das Gästezimmer und hatte dabei diese hinreißenden kleinen Farbtupfer im Gesicht.
    Er schloss die Augen, und wieder sah er sie, wie sie die Verandastufen hinunterkam und aus seinem Leben verschwand.
    Diese letzte Szene hatte er in den vergangenen Monaten häufig vor seinem inneren Auge gesehen. Immer wieder hatte er darüber gegrübelt, hatte ihre Worte analysiert, ihren Ausdruck, ihren Tonfall.
    Was war die Wahrheit, und was war gelogen?
    Nachdem er sich mit der

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