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Die Schoene im Schnee

Die Schoene im Schnee

Titel: Die Schoene im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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Fotografen zu. „Ihr habt genau drei Minuten, um in eure Autos zu steigen. Danach hole ich den Sheriff, der zufällig ein guter Freund von mir ist. Ich bin mir sicher, dass er auch keine Scheu hat, die ganzen schönen Kameraausrüstungen zu konfiszieren.“
    „Wer ist der Cowboy, Mimi?“, rief ein unerschrockener Fotograf namens Henry, wenn sie sich recht erinnerte.
    „Ist er der Vater Ihres Babys?“, rief ein anderer.
    „Weiß Werner, dass er bald Großvater wird?“, fragte ein weiterer.
    Mimi kämpfte gegen ihre aufkommende Panik.
    Brant sah sie nur einmal kurz an. Dann zerrte er sie zurück ins Haus und schlug die Tür hinter ihnen zu. Zu ihrem Entsetzen griff er in den Garderobenschrank neben der Tür und zog ein bedrohlich aussehendes Gewehr daraus hervor.
    Der bloße Anblick riss sie aus ihrer Schockstarre. Sie packte ihn am Arm. „Was tust du denn da? Steck das wieder weg!“
    Schnell brachte er die Waffe aus ihrer Reichweite.
    „Ich benutze sie ja nicht. Aber das wissen die Kerle nicht.“
    Sie musste ihn aufhalten. Wenn der Mann schon keinen Selbsterhaltungstrieb hatte, musste wenigstens sie alles unternehmen, um ihn zu schützen. „Du weißt ja nicht, womit du es hier zu tun hast. Das ist eine Nummer zu groß für dich, Major.“
    Er hob eine Augenbraue. „Fünf der letzten sieben Jahre war ich in Kriegsgebieten. Ich denke schon, dass ich mich gegen eine Bande Fotografen mit gepiercten Lippen und Pferdeschwänzen zur Wehr setzen kann.“
    „Das kannst du nicht tun!“, rief sie, doch er ignorierte sie, öffnete die Vordertür und ging mit dem Gewehr im Arm auf die Veranda.
    Mimi schluchzte vor Verzweiflung und bedeckte ihr Gesicht mit beiden Händen.
    „Noch zwei Minuten“, bellte Brant und lud die Waffe mit diesem unverwechselbaren Ch-Ch-Geräusch durch.
    Die Paparazzi drückten sich bei ihren Autos herum und fragten sich wohl, wie weit er tatsächlich gehen würde. Oder sie hofften, ein letztes Foto schießen zu können.
    Beim Anblick von Brant in voller Kriegsmontur, der ein Gewehr auf sie richtete, knipsten sie tatsächlich noch ein paar Bilder, und dann stiegen sie zurück in ihre Autos.
    Durch das Fenster konnte Mimi sehen, wie sie in drei SUVs die Straße hinunterfuhren und dabei Schnee und Kies aufwirbelten.
    Kaum waren sie außer Sichtweite, kam Brant ins Haus zurück. Dabei wirkte er so zufrieden, als habe er gerade im Alleingang ein ganzes Bataillon feindlicher Kämpfer in die Flucht geschlagen. „Die werden dich nicht mehr belästigen“, sagte er mit solcher Zuversicht, dass sie nicht anders konnte, als ihm mit voller Kraft in die Schulter zu boxen.
    Er starrte sie verblüfft an. „Wofür war das denn?“
    „Wie konntest du nur so dumm sein?“
    „Du glaubst doch wohl nicht, dass ich diese Bastarde angerufen habe?“
    „Natürlich nicht. Das würdest du nie tun. Außerdem hättest du sie dann kaum mit vorgehaltener Flinte vom Hof gescheucht.“
    „Wie, glaubst du, haben die es herausgefunden?“
    Mimi sank auf das Sofa, vergrub das Gesicht in den Händen und fragte sich, wie sie das alles Verena, ihren Freunden und ihrem Vater erklären sollte. „Da gibt es viele Möglichkeiten. Wahrscheinlich hat mich jemand in der Klinik gesehen oder einer der Mitarbeiter war nicht so diskret, wie er eigentlich sein sollte.
    „Ich finde es heraus“, versprach er in einem so bedrohlichen Tonfall, dass Mimi ein Schluchzen unterdrückte.
    „Es spielt doch keine Rolle, wie sie mich gefunden haben. Schlimm ist nur, dass sie es haben.“
    Wieder boxte sie ihn, immer noch wütend darüber, dass er zu ihrer Verteidigung gekommen war. Auch wenn sie insgeheim erfreut über diese Geste war. „Du hast ja keine Ahnung, welchen Ärger du dir damit eingehandelt hast. Ein Gewehr! Was hast du dir dabei gedacht? Du siehst aus als seist du gerade einem Fahndungsfoto entstiegen. Die werden dich Mimis Bandit nennen, oder etwas ähnlich Absurdes.“
    „Na und? Meinst du, das stört mich? Es hat doch funktioniert, oder etwa nicht? Sie sind weg.“
    Sie ballte die Fäuste. „Wie kann man nur so naiv sein?“
    „Naiv? Ich habe fast ein Jahrzehnt lang Truppen in den Krieg geführt.“
    „Wie würdest du es denn sonst nennen? Wer wird wohl jetzt am Ende deiner Zufahrt darauf warten, dass dein Fronturlaub endet?“
    „Ja, und?“
    Sie hob die noch immer kläffende Simone auf und setzte sie in ihren Käfig. „Die sind wie Kakerlaken. Ein paar von ihnen kannst du vielleicht zertreten und ein paar mehr

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