Die Schoene im Schnee
verjagen. Aber die rufen dann ihre Freunde an. Und plötzlich wimmelt deine ganze Küche von ihnen.“
Wie konnte sie ihm das nur antun? Ihn in die hässlichen Abgründe ihrer Welt hinunterzuziehen?
Mimi musste dem Ganzen jetzt ein Ende setzen. „Du hattest nicht das Recht, so zu meiner Rettung zu kommen. Ich habe dich nicht um deine Hilfe gebeten und brauche sie auch nicht.“
„Das ist mein Haus, und ich habe die Entscheidung getroffen.“ Er erwiderte ihren funkelnden Blick.
Mimi atmete tief aus und hasste sich für das, was sie nun tun musste. Aber ihr blieb keine andere Wahl. Die Gerüchte über ihre Schwangerschaft schwirrten doch jetzt schon umher. „Ist er der Vater?“, hatte einer der Paparazzi gerufen.
Jeder würde darüber spekulieren. Sie konnte nicht zulassen, dass Brants Name noch mehr in den Schmutz gezogen wurde, als es dank dieser Bilder ohnehin schon der Fall sein würde.
„Du hattest nicht das Recht“, sagte sie noch einmal. „Jetzt wird jeder erfahren, dass ich bei dir war. Völlig ausgeschlossen, dass ich das nach deiner lächerlichen Aktion noch geheim halten kann.“
Wie sie halb gehofft, halb befürchtet hatte, richtete sich ein Teil seiner Wut nun auf sie. „Ich wusste nicht, dass es unsere Priorität war, deine Anwesenheit geheim zu halten“, sagte er steif.
Von all den dummen und tollkühnen Dingen, die sie getan hatte, hatte sie noch nie etwas so sehr bedauert wie das nun folgende. Sie hasste sich regelrecht dafür. „Natürlich wollte ich, dass es geheim bleibt. Glaubst du wirklich, ich möchte, dass die Öffentlichkeit von den letzten Tagen erfährt?“
„Das weiß ich nicht. Sag du’s mir!“
Sie zwang sich zu ihrem berühmten albernen Lächeln und sprach in einem fröhlichen Ton. Die Worte waren jedoch so scharf wie Rasierklingen. „Natürlich nicht. Ich bin Mimi Van Hoyt. So liebevoll du auch warst, Brant – du bist … nun … nicht so ganz mein Typ.“
In seinem Kiefer zuckte ein Muskel, ansonsten blieb er völlig regungslos. „Dein Typ?“
„Du weißt schon. Männer wie Prinz Gregor oder ein bekannter Schauspieler oder einer von den Kennedys. An solche Männer bin ich gewöhnt.“
„Ja, ich verstehe sehr gut, weshalb ich nicht ins Schema passe.“ Er war jetzt wütend. Sie konnte sehen, wie seine Augen förmlich zu glühen begannen.
„Ich denke dabei nur an dich, Brant.“ Wenigstens das war die Wahrheit, doch sie sagte es in einem Tonfall, als meine sie eigentlich das Gegenteil. „Du willst nicht mit mir Verbindung gebracht werden. Du musst an deine Karriere denken. Was würde dein Vorgesetzter sagen, wenn er herausfindet, dass du deinen Fronturlaub damit verbringst, mit jemandem wie mir herumzutollen?“
Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Haben wir herumgetollt? Das ist mir irgendwie entgangen.“
Sie zuckte die Achseln. „Dir entgeht eben das Wesentliche. Wir leben auf zwei unterschiedlichen Planeten, Brant. Das ist dir doch wohl bewusst. Welche Gemeinsamkeiten haben wir denn?“
„Ich dachte, wir hätten gerade begonnen, Gefühle füreinander zu entwickeln.“
Seine sorgsam gewählten Worte und die Intensität dahinter schmerzten, und beinahe wäre Mimi schwach geworden. „Natürlich. Ich habe dich ein paarmal geküsst, weil du eben da warst. Machen wir uns doch nichts vor – du bist ziemlich heiß, auf deine Soldaten-Cowboy-Macho-Art. Es tut mir wirklich leid, wenn ich dir den falschen Eindruck vermittelt habe, dass diese Küsse mehr bedeuten.“
Er sah sie verletzt und ungläubig an, und Mimi musste ihre Nägel in ihren Handflächen vergraben, um ihm nicht in die Arme zu fallen.
Wieder setzte sie ihr falsches, dümmliches Mimi-Grinsen auf. „Sieh mal, ich bin mir nicht sicher, ob die Geschichte mit dem Vater des Kindes wirklich beendet ist – ganz gleich, was ich dir erzählt habe. Du hast mir wirklich geholfen, die Dinge wieder klarer zu sehen.“
Auch dieser letzte Satz war nicht gelogen. Doch Mimi konnte schon immer die Wahrheit so verdrehen, dass sie ihren Interessen nützte. Und ihr Hauptinteresse war momentan, die Sache mit Brant zu beenden – trotz der Verzweiflung in ihrem Herzen.
Sie hörte, wie ein Auto in die Einfahrt fuhr. Entweder war es einer der Fotografen oder ihr Fahrer.
Da Brant noch immer nicht überzeugt wirkte, blieb Mimi keine andere Wahl, als ihren letzten Trumpf auszuspielen. Sie griff nach der Nachricht, die sie für ihn vorbereitet hatte, und ließ sie mit einer schnellen Bewegung in ihrer
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