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Die schoene Luegnerin

Die schoene Luegnerin

Titel: Die schoene Luegnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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«
    Carrie unterbrach Josh mit der Bemerkung, daß sie sich gleich übergeben müsse.
    »Ist es wegen des Babys? « fragte Josh besorgt und zügelte die Pferde.
    »Nein, deinetwegen. «
    Grinsend trieb er die Pferde wieder an.
    Sie fuhren zu Hirams großem blitzblanken Farmhaus — alles war so sauber und ordentlich, daß keine einzige Blume, die das Bild hätte stören können, in Sicht war —, um die Kinder abzuholen.
    Carrie blieb auf dem Wagen sitzen, während Josh ins Haus ging. Als er wieder erschien, trug er die schlafende Dallas auf dem Arm, und Tem folgte ihm schlaftrunken. Carrie nahm Dallas auf den Schoß, und Tem schmiegte sich an ihre Seite.
    »Bleibst du, oder fährst du weg? « fragte Tem gähnend.
    »Ich bleibe«, antwortete Carrie.
    Tems Nicken verriet, daß er diese Entscheidung zwar zur Kenntnis nahm, aber nicht sicher war, ob sie ihren Entschluß nicht in der nächsten Minute wieder ändern würde.
    Zu Hause brachte Josh die Kinder ins Bett und kam wieder ins Wohnzimmer. Aber gleich darauf wandte er sich gähnend zur Schlafzimmertür.
    Carrie holte ihn noch vor der Tür ein. »Was hast du vor? «
    »Ich gehe ins Bett. «
    »Nicht in diesem Zimmer«, entgegnete sie fest.
    Josh seufzte. »Carrie, Liebes, das ist lächerlich. Ich bin müde und habe keine Lust, mich zu Dallas in das schmale Bett zu drängen. Hab Erbarmen mit mir. «
    »Du wirst diese Nacht nicht mit mir verbringen. Wir sind nicht verheiratet. Rechtlich gesehen bist du sogar noch mit einer anderen Frau verheiratet. Wenn wir zusammen schlafen, begehen wir Ehebruch. «
    »Aber wir haben schon eine Nacht miteinander verbracht, und damals war ich auch noch mit Nora verheiratet. «
    »Damals habe ich nichts davon gewußt. «
    Josh rückte näher zu ihr, sah sie mit einem müden Blick an und senkte die Stimme zu einem seidenweichen Flüstern. »Carrie, mein Liebling, ich möchte nur einen Platz zum Schlafen. Das kannst du einem Mann doch nicht verwehren, oder? «
    »Bist du müde vom Würmer züchten oder von dem Gespräch mit meinem Bruder, bei dem du mich überhaupt nicht beachtet hast. «
    »Carrie, Süße«, flehte er sie an und streckte die Hand aus, um ihre Wange zu streicheln.
    »Rühr mich nicht an! « rief sie und schlug ihm die Schlafzimmertür vor der Nase zu.
    Josh kletterte die Leiter hinauf, und als er sich in das Bett seiner Tochter legte, murmelte Dallas verschlafen: »Ich hab’ gleich gesagt, daß Carrie das große Bett für sich allein haben will. «
    *
    Am nächsten Morgen schlief Carrie noch tief und fest, als Josh seinen Kindern erlaubte, zu ihr ins Zimmer zu gehen und sie zu wecken. Statt zu ihr ins Bett zu springen wie schon einmal, kletterten sie vorsichtig zu ihr und Choo-choo, und nach kurzer Zeit schliefen alle vier, eng aneinander gekuschelt.
    Josh stand mit einer Tasse Kaffee in der Tür und betrachtete liebevoll seine Familie — na ja, den Hund bedachte er mit einem etwas strengeren Blick, aber selbst das Tier wuchs ihm allmählich ans Herz.
    Am gestrigen Abend hatte er entgegen Carries Meinung sehr wohl bemerkt, wie wütend sie auf ihn gewesen war. Er hätte sich vielleicht auch ein wenig mehr zusammengenommen, wenn er ihre Eifersucht nicht so sehr genossen hätte. Er hatte natürlich schon eifersüchtige Frauen erlebt, wenn er anderen zu viel Aufmerksamkeit geschenkt hatte, aber diese Frauen hatten ihm nichts bedeutet. Sie hatten nicht ihn, nicht den Mann geliebt, sondern nur das, was er gewesen war. Ein paar der Frauen, die er früher gekannt hatte, hatten versucht, über die Kinder an ihn heranzukommen, aber Tem und Dallas waren ausgesprochen scharfsinnig gewesen: Sie hatten all diese Frauen aus tiefstem Herzen verabscheut.
    Aber jetzt... Er sah wieder zum Bett und spürte, wie groß seine Liebe war. Carrie hatte die ganze Zeit recht gehabt: Er und die Kinder brauchten sie.
    Er lächelte. Jetzt würde alles gut werden, das wußte er. Er mußte nur noch mit Nora ins reine kommen, dann war er frei.
    Plötzlich sprang Choo-choo auf und kläffte aufgeregt — es war, als ob Joshs Gedanken Nora herbeibeschworen hätten. Eine Kutsche fuhr auf den Hof, und als Josh sich zur Haustür umdrehte, verzog er das Gesicht. Konnte das wirklich schon Nora sein?
    Choo-choos Bellen riß Carrie aus dem Schlaf, aber sie war noch so benommen, daß sie im ersten Moment gar nicht wußte, wo sie sich befand.
    Tem hob den Kopf. »Wer ist das? « Sie hörten, daß die Kutsche vor dem Haus hielt und ein Mann die Pferde

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