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Die Schöne mit dem Flammenhaar

Die Schöne mit dem Flammenhaar

Titel: Die Schöne mit dem Flammenhaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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flauen Gefühl im Magen stieg Elinor kurz darauf in den Fahrstuhl. Ihr musste irgendein Fehler unterlaufen sein, denn in der Chefetage war sie noch nie gewesen. Sie war froh darüber, dass ihre letzte Leistungsbeurteilung gut ausgefallen war. Prüfend betrachtete sie sich in der Spiegelwand. Hätte sie ihr Haar nicht vorher ordnen sollen? Ihre widerspenstigen Locken ließen sich nur schwer bändigen. Der wadenlange graue Rock und die weiße Rüschenbluse dagegen wirkten geschäftsmäßig.
    Während Elinor auf den Empfangsbereich zuging, bemerkte sie eine Gruppe Manager, die dort warteten. Darunter befand sich auch der Geschäftsführer von Haverton, ein großer Mann mit schütterem Haar und besorgter Miene. Als sie näher kam, erkannte sie das kühne Profil des dunkelhaarigen Mannes neben dem Geschäftsführer. Schockiert hielt sie inne. Panik überkam sie, ihre Hände wurden feucht.
    Jasim!
    Das durfte nicht wahr sein! Die Fantasie spielte ihr einen Streich. Sie musste sich irren!
    Doch als er sich ihr zuwandte, gab es keinen Zweifel mehr. Elinors Herz begann zu rasen. Alles in ihr schaltete auf Alarm.
    Im eleganten dunklen Anzug sah Jasim noch genauso umwerfend aus, wie sie ihn in Erinnerung hatte.
    Ihre Blicke trafen sich. In seinen goldbraunen Augen blitzte es auf, doch seine Miene zeigte keine Regung. Elinors Kehle fühlte sich wie zugeschnürt an. Sie konnte kaum atmen, aber irgendetwas geschah mit ihr. Obwohl sie Jasim hasste, verfehlte seine Ausstrahlung ihre Wirkung auf sie auch diesmal nicht.
    Er war immer noch der tollste Mann, der ihr je begegnet war.
    „Miss Leslie?“ Der Geschäftsführer sprach sie so freundlich an, als wären sie Freunde – dabei war sie ihm nie zuvor persönlich begegnet. „Soweit ich weiß, wird Ihr kleiner Sohn bei uns im Firmenhort betreut. Seine Königliche Hoheit Prinz Jasim ist Vorstandsvorsitzender in unserer Muttergesellschaft. Er möchte, dass Sie ihn durch die Kinderkrippe führen.“
    Elinor war vollkommen durcheinander und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Höflich reichte sie Jasim die Hand. Als er sie durchdringend ansah, ließ sie sie wieder sinken. Er schien sich nur mühsam zu beherrschen. Aber da sie sich nichts vorzuwerfen hatte, warf sie stolz den Kopf zurück.
    Der selbstbewusste, trotzige Ausdruck in ihren grünen Augen machte Jasim rasend. Wie konnte sie ihn herausfordern? Nach allem, was sie ihm angetan hatte? Wie konnte sie sich hinter einem Fantasienamen verstecken und ihm ohne jede Scham entgegentreten? Eine tolle Schauspielerin! Sie schämte sich nicht einmal dafür, dass sie seinen Sohn entführt und ihm grausam vorenthalten hatte.
    „Miss Leslie.“ Jasim betrachtete ihre reinen Züge. Als er den Blick auf ihren vollen Lippen verharren ließ, konnte er deren Geschmack selbst jetzt noch spüren. Ihr ganzes Wesen elektrisierte ihn, und er war wütend auf sich selbst.
    Ein Begleiter wartete im offenen Lift auf sie. Tausend Gedanken stürmten gleichzeitig auf Elinor ein, während sie die Kabine betrat. Vorstandsvorsitzender der Muttergesellschaft … Hatte der Geschäftsführer damit Jasim gemeint? War er der Besucher, der das gesamte Haus in Aufruhr versetzte? War er der neue Eigentümer von Haverton und RS Industries? Und wenn es so war: Hatte er nur zufällig ausgerechnet die Firma übernommen, in der sie arbeitete? Irgendwie konnte Elinor nicht an diesen Zufall glauben.
    Das Schweigen zwischen ihnen wurde drückend. Ihr Magen spielte verrückt, während der Lift hinabsauste. Jasim interessierte sich wegen Sami für die Kinderkrippe, vermutete Elinor. Vermutlich wusste er, dass ihr Sohn dort war.
    Jasim wollte Sami sehen.
    Ihr war nicht entgangen, dass zwei Leibwächter sie im Aufzug begleiteten.
    „Ich hätte nicht erwartet, dass wir uns in der Öffentlichkeit wiedertreffen“, bemerkte Elinor ironisch.
    „Sei froh darüber“, erwiderte Jasim schroff.
    Der zornige Ausdruck in seinen Augen erschreckte sie. Dennoch zuckte sie nur die Schultern. „Wir haben uns nichts zu sagen.“
    „Im Gegenteil“, widersprach Jasim ihr eisig. „Ich habe dir sogar sehr viel zu sagen.“
    Jasims Ton ärgerte Elinor. Sie atmete tief durch, um sich ihre Furcht vor der unausweichlichen Aussprache nicht anmerken zu lassen. Jasim war ein gefühlloser, skrupelloser Macho. Er hatte ihr Vertrauen und ihre Naivität ausgenutzt, um sie ins Bett zu bekommen. Traurig, wie leicht er es mit ihr gehabt hatte.
    Traurig …
    Dabei fiel Elinor etwas Schmerzliches ein,

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