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Die Schöne mit dem Flammenhaar

Die Schöne mit dem Flammenhaar

Titel: Die Schöne mit dem Flammenhaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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bedroht.
    „Was ist denn passiert?“, fragte Alissa hilflos.
    In diesem Moment kam Lindy nach Hause und erkundigte sich ebenfalls danach.
    Zum ersten Mal vertraute Elinor sich ihren Freundinnen an. Sie schüttete ihnen ihr Herz aus und erzählte alles: wie sie schwanger geworden war, wie es zu der heimlichen Eheschließung gekommen war. Offen berichtete sie über all die Ereignisse, die ihr das Herz gebrochen und ihr Leben zerstört hatten.
    „Samis Vater ist dein Ehemann? Ein Prinz? Heißt das, Sami ist auch ein Prinz?“, staunte Alissa.
    „Keine Ahnung“. Elinor tupfte sich die Tränen ab und hob den Kopf. „Aber eins weiß ich: Ich würde es nicht durchhalten, erneut mit Sami zu fliehen.“
    „Das wäre das Dümmste, was du tun könntest“, schaltete Lindy sich ein. „Du stehst unter Schock und reagierst panisch.“
    „Ich lasse mich scheiden. Eigentlich hatte ich gedacht, Jasim hätte die Scheidung längst veranlasst“, gestand Elinor matt.
    „Das kannst du heute Abend mit ihm besprechen“, gab Lindy zu bedenken.
    Alissa überlegte. „Solltest du der Ehe nicht eine Chance geben – wegen Sami? Seinetwegen habt ihr doch letztlich geheiratet.“
    Bei der Erinnerung wich das Blut aus Elinors Gesicht. „Nachdem ich den Streit zwischen Yaminah und Jasim mitangehört hatte, war die Ehe für mich beendet.“
    „Aber du hast nur gehört, dass Yaminah sich über eure Hochzeit aufgeregt hat“, warf Lindy ein. „Und dass ein Mann wie Jasim dich verführen will, bloß weil seine Schwägerin es fordert – findest du das nicht komisch?“
    Alissa nickte zustimmend. „Du bist sehr schön, Elinor. Da liegt es nahe, dass er sich in dich verliebt hat. Und dann wurdest du gleich schwanger … Ihr hattet ja keine Zeit, euch näher kennenzulernen. Plötzlich gab es da ein Kind, die Schwangerschaft hat einfach alles überschattet. Und was immer du von Yaminah hältst: Vergiss nicht, dass Jasim sich auf deine Seite gestellt hat und dich sofort heiraten wollte.“
    Elinor stöhnte auf. Nachdenklich strich sie sich das Haar zurück. „Ihr beide seht die Sache so ganz anders“, stellte sie verwirrt fest.
    Lindy lachte. „Natürlich. Wir sind nicht persönlich betroffen, und wir beurteilen die Dinge im Nachhinein. Das ist immer leichter. Meinst du nicht, du solltest Jasim noch eine Chance geben?“
    Das wollte Elinor eigentlich nicht hören – erst recht nicht von der freundlichen Lindy, die immer das Gute in anderen sah.
    „Du solltest auch bedenken, dass du in keine alltägliche Familie eingeheiratet hast, Elinor“, fügte die zurückhaltendere Alissa hinzu.
    „Ja“, pflichtete Lindy ihr bei. „In eine märchenhaft reiche Königsfamilie. Und dadurch ist Sami kein gewöhnlicher Junge. Er hat einen Platz in der Thronfolge. Darfst du da überhaupt erwarten, ihn für dich allein zu behalten?“
    Nach dem Gespräch mit ihren Freundinnen blieb Elinor viel Zeit zum Nachdenken. Hatte sie vielleicht viel zu lange schweigend, verletzt und verbittert ihre Wunden geleckt? Hatte sie am Hochzeitstag übertrieben reagiert? Hätte sie Jasim damals nicht gleich zur Rede stellen müssen?
    Diese und andere Fragen quälten Elinor, während sie duschte und sich umzog. Sie hatte Sami gebadet und gefüttert. Alissa wollte sich an diesem Abend um ihn kümmern.
    Jasims Wagen kam, um Elinor abzuholen. Der Bequemlichkeit halber trug sie schwarze Leggings und ein leuchtend rotes Top, das ihr bis zu den Schenkeln reichte. Gefasst stieg sie in die Limousine und atmete tief durch. So oder so: Sie würde alles mit Jasim ausdiskutieren, ohne sich aufzuregen. Immerhin lag die katastrophale Hochzeit eineinhalb Jahre zurück. Es war an der Zeit, sich über ihren Groll und den verletzten Stolz hinwegzusetzen und nach vorn zu blicken …

5. KAPITEL
    Jasim war jedoch nicht danach, den Blick in die Zukunft zu richten. Die jüngsten Ereignisse setzten ihm zu. Das abweisende Verhalten seiner getrennt lebenden Ehefrau hatte ihn in Rage gebracht. Auf keinen Fall wollte er noch einmal die Hölle durchmachen, durch die er nach ihrem Verschwinden gegangen war. Dabei war er stolz auf seine sonst so ausgeglichene Art und seine Beherrschtheit. Er verstand nicht, wieso er jetzt so schnell aus der Haut fuhr.
    Als Elinor den Salon des Stadthauses betrat, platzte Jasim sofort heraus: „Wo ist mein Sohn?“
    „Ich habe Sami nicht mitgebracht. Er ist zu Hause bei meiner Mitbewohnerin.“
    „Du bist gar nicht erst auf die Idee gekommen, ich könnte ihn

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