Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schöne mit dem Flammenhaar

Die Schöne mit dem Flammenhaar

Titel: Die Schöne mit dem Flammenhaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
Vom Netzwerk:
worüber sie mit Jasim reden musste.
    „Ich war entsetzt, als ich vom Tod deines Bruders erfuhr“, sagte sie steif. Sie war mehr als betroffen gewesen, als sie im Jahr zuvor von Prinz Murads unerwartetem Tod nach einem Herzinfarkt gelesen hatte.
    „Wir waren alle schockiert. Murad hat sich regelmäßig untersuchen lassen. Die Ärzte haben nie etwas Auffälliges gefunden“, erklärte Jasim grimmig. „Sein Tod war ein schrecklicher Verlust für uns.“
    Die Nachricht vom Tod des älteren Prinzen hatte Elinor sehr traurig gemacht. Nur unter großen Schuldgefühlen hatte sie danach den Diamantring verkauft, den sie von ihrer Mutter geerbt hatte. Dank der enormen Summe dafür hatte sie das Apartment kaufen können, in dem sie wohnte. Ein eigenes Dach über dem Kopf zu haben hatte ihr ein beruhigendes Gefühl gegeben. Dadurch war es für sie viel leichter geworden, sich als alleinerziehende Mutter durchzuschlagen.
    Gemeinsam mit Jasim betrat Elinor die Kinderkrippe. Die Leiterin Olivia war benachrichtigt worden und erwartete sie am Eingang. Prompt verwickelte Jasim die Frau in eine Unterhaltung, während Elinor voller Panik dabeistand.
    Sie entdeckte Sami, der auf einem Babystuhl saß und mit einem bunten Spielzeug beschäftigt war. Rasch eilte sie zu ihrem Sohn, öffnete den Sicherheitsgurt und hob ihn heraus. Sami gluckste vergnügt und breitete die Arme aus. Den Tränen nahe, drückte sie das warme Bündel an sich.
    „Elinor!“, hörte sie Olivia rufen. „Ihr könnt in mein Büro gehen, wenn du möchtest.“
    Sie wich dem neugierigen Blick der Kindergärtnerin aus und kehrte mit Sami auf dem Arm widerstrebend zu Jasim zurück. Der hatte nur Augen für sein Kind und streckte ungeduldig die Hände nach ihm aus. „Lass mich meinen Sohn nehmen“, drängte er.
    Offensichtlich begriff Olivia und musterte Elinor nun gespannt. Elinor dachte gar nicht daran, Sami seinem Vater zu übergeben. Andererseits wollte sie es zu keiner Szene kommen lassen, die das Kind erschrecken könnte. Jasim war deutlich anzumerken, dass er mit allen Mitteln um seinen Sohn kämpfen würde.
    Sicherheitshalber wartete Elinor, bis sie in Olivias Büro waren. Erst dort reichte sie ihm den Kleinen. Als Jasims Hand dabei ungewollt ihren Arm streifte, überlief sie ein Schauer. Behutsam nahm Jasim den Jungen entgegen und hielt ihn hoch, um seinen Sohn genauer betrachten zu können. Das tat er so andächtig und aufmerksam, dass Elinor unruhig wurde. Furchtlos strahlte der Kleine seinen Vater an. Sami schien nichts dagegen zu haben, dass Jasim ihn hielt.
    „Er ist seit Jahren der erste Junge, der in meiner Familie geboren wurde“, erklärte Jasim ernst. „Es ist unverzeihlich, dass wir seinen ersten Geburtstag nicht feiern konnten.“
    Unverzeihlich? Also gab er ihr die Schuld! Elinors Kampfgeist erwachte. „Wenn Sami nicht hier wäre, würde ich dir sagen, was ich von dir halte …“
    Der Angriff überraschte Jasim. Ironisch zog er eine Braue hoch. „Glaubst du, deine Meinung würde mich interessieren? Immerhin hast du mich nach der Hochzeit verlassen.“
    Elinor lachte bitter auf. „Hochzeit nennst du das? Es war eine einzige Farce, eine Beleidigung – genau wie dein gespieltes Interesse an mir.“
    „Was willst du damit sagen?“ Jasim zog den Kopf zurück, als Sami die Finger in seinem dichten Haar vergrub und daran riss.
    „Sami, nicht doch!“ Elinor beugte sich vor, um seine Hände aus Jasims Haar zu lösen.
    „Bei mir kann er tun und lassen, was er will“, betonte Jasim.
    Sie bedachte den Vater ihres Kindes mit einem verächtlichen Blick. „Genau wie du? Deine Schwägerin erzählt dir die absurde Geschichte, dass das Kindermädchen es auf ihren Mann abgesehen hat. Und du ziehst gleich los und verführst mich auf Bestellung! Warst du stolz auf dein überzeugendes Liebesgeflüster, mit dem du mich ins Bett bekommen hast?“, schleuderte sie ihm entgegen. „Kein anständiger Mann würde so gewissenlos mit den Gefühlen einer Frau spielen! Wie konntest du nur?“
    Jasim war bleich geworden. In seinen dunklen Augen blitzte es jedoch auf – er würde nicht nachgeben. „Du hast es also gehört. Yaminah kam nach der Trauung zu mir. Sie war völlig außer sich. Ich wusste nicht, ob du etwas mitbekommen hast …“
    „Nachdem du mich so schamlos hintergangen hast, wollte ich sowieso nicht bei dir bleiben“, unterbrach Elinor ihn heftig. „Schwanger oder nicht: Auch ich habe meinen Stolz, Königliche Hoheit! Und ich wollte keinen

Weitere Kostenlose Bücher