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Die schöne Rächerin

Die schöne Rächerin

Titel: Die schöne Rächerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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geholt und ihn dazu gezwungen, mir dabei zu helfen, in die Fabrik zu kommen.«
    Die Augen Seiner Lordschaft weiteten sich. »Sie haben ihn dazu gezwungen?«
    Rose nickte. »Ich fürchte ja, Mylord. Ich war sehr überzeugend.«
    Irgendwo in seiner Brust rumorte ein tiefes Lachen, aber er überdeckte es mit einem Husten. »Ich verstehe. Nun, ich bin sicher, Sie haben Mr. Damonts Ruf als Wüstling keinen bleibenden Schaden zugefügt.«
    »Nein, Sir. Da haben Sie sicher Recht. Trotzdem, er war sehr betrunken. Es hat einer enormen Menge kalten Wassers bedurft.«
    Lord Etheridge lachte laut und schüttelte nur den Kopf. »Sie wissen gar nicht, wie einschüchternd Sie sein können, oder?«
    Einschüchternd? »Ich, Sir?« Rose starrte ihn nur an. »Aber, ich bin doch nur ein -«
    Er hob die Hand. »Nein, sagen Sie nicht, dass Sie nur ein Hausmädchen sind. Sie sind kein Hausmädchen mehr. Sie sind ein ausgebildeter, verdienter Liar, und dass Sie mir das nie vergessen!«
    Sie holte tief Luft, denn die Luft war irgendwie süßer geworden. »Ich bin ein Liar«, sagte sie leise zu sich selbst. Dann fixierte sie ihn scharf. »Wann nehmen Sie Collis auf? Er hat es genauso verdient wie ich.«
    Lord Etheridge holte Luft. »Miss Lacey, das ist kompliziert.«
    Von hinten kam eine Stimme. »Das geht Sie nun wirklich nichts an, Mädchen.«
    Rose drehte sich um. Lord Liverpool und Clara standen unter der Tür. Der Premierminister zeigte mit einem abschätzigen Stockwedeln auf Rose. »Doch nicht die da?«
    Rose sah Clara erstarren. »Sie haben nach Miss Rose Lacey gefragt, Mylord. Das ist sie.«
    Lord Liverpools Augen verwandelten sich in Schlitze. Hätte Rose in der Arena gestanden, sie hätte sich auf einen Angriff vorbereitet. Sich auf einen Angriff vorzubereiten, erschien auch jetzt eine sehr gute Idee zu sein.
    Der Premierminister kam wortlos auf sie zu. Er war kein großer Mann, kaum größer als sie und hager, aber er hatte eine enorme Präsenz. Rose spürte diese Präsenz - eine missbilligende Präsenz - die sie mit aller Kraft rückwärts zu schieben schien.
    Sie nach unten drückte.
    Sie blieb so kerzengerade stehen, wie es ihr trotz der zitternden Knie möglich war. Er blieb keinen halben Meter von ihr entfernt stehen, legte den Kopf schief und begutachtete sie.
    »Sie sind ein simples, blasses Ding. Ich verstehe nicht, was man an Ihnen finden sollte.« Er wandte sich an Dalton. »Wie wollen Sie es hinbekommen, Tremayne von dieser opportunistischen Kreatur fernzuhalten?«
    »Sie waren lediglich Partner auf einer Testmission, Mylord«, sagte der Spionagechef. »Sie sind Kameraden. Nicht mehr.« Er lächelte Rose schief an. »Miss Lacey und Collis Tremayne verbindet nur etwas rein Geschäftliches, Mylord.«
    Ah , dachte Rose, das war vielleicht der richtige Moment, anderswo hinzusehen. Da stand eine ganz entzückende Vase auf dem Kaminsims. Sehr schön, ganz in Blau und Weiß -
    »Miss Lacey?« Lord Etheridges Stimme ließ sich unmöglich überhören.
    Rose schluckte. Wie viel durfte sie herauslassen? Es schien mit einem Mal alles so sinnlos. Wenn Collis als der künftige Lord Etheridge schon außerhalb ihrer Reichweite gewesen war, dann war er jetzt praktisch unsichtbar. Sie sah in Lord Etheridges silberne Augen. »Ja, Mylord?«
    »Lord Liverpool ist neugierig, was den Stand Ihrer Beziehung zu Collis Tremayne angeht.« Er warf Liverpool einen säuerlichen Blick zu. »Das geht ihn zwar, verdammt nochmal, nichts an, aber seien Sie ein gutes Mädchen und beruhigen Sie ihn.«
    Die Luft wich aus ihren Lungen. Oh verflucht .

25
    Rose schluckte und flatterte im Geiste wie ein gefangener Vogel zwischen Lüge und Wahrheit hin und her. Der Stand ihrer Beziehung? Jetzt im Augenblick? »Collis ist für mich ein hochgeschätzter Kollege, Mylord.« Ein Stückchen Wahrheit setzte sich durch. »Und ein sehr guter Freund.«
    »Sehen Sie, Mylord?« Der Spionagechef wedelte mit der Hand. »Nichts, weswegen man sich Sorgen machen müsste.«
    Liverpool inspizierte Rose, als sei sie ein Insekt. Sie verschränkte die Hände auf dem Rücken - hauptsächlich, um sie am Zittern zu hindern - und betrachtete ihn argwöhnisch.
    »Ich kann mir so viele Sorgen machen, wie ich will«, erwiderte der Premierminister. Tremayne hat enorme Perspektiven. Er könnte uns eines Tages sehr von Nutzen sein.«
    Von Nutzen . Ein praktisches Werkzeug, das man gern griffbereit hatte. Rose konnte es nicht ertragen. Collis war so viel mehr als ein Werkzeug der politischen

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