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Die schöne Rächerin

Die schöne Rächerin

Titel: Die schöne Rächerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Stute sehr elegant und kriegerisch aus, und Collis erinnerte sich daran, dass der Mann nicht immer den Haushalt eines Lords geführt hatte.
    Rigg und Fisher wurden auf griesgrämige Gäule gesetzt, die einfach den anderen nachlaufen würden, wie der Wirt ihnen versicherte. Die Männer winkten Feebles zu, dann hieß es: »Auf zum Fluss, Jungs!« Und die elf sonderbaren Reiter stoben mit ein paar erstickten Schreien in einer Staubwolke auf die Straße zur Themse.

    Ein schöner Tag, eine großartige Mission, eine akzeptables Pferd - und hinter ihm Rose, die sich mit aller Kraft an seine Taille klammerte. Was konnte ein Mann mehr wollen? Collis hätte wegen seiner kitschigen Gedanken fast laut gelacht, aber er war einfach glücklich. Es war schon so lange her, er erinnerte sich kaum noch an das warme Gefühl, das ihn beschlich.
    Die donnernde Reiterschar passierte ein paar kleine Orte. Sie galoppierten so schnell, dass sie kaum mehr als ein paar fassungslose Gesichter und verwitterte Lagerhäuser wahrnahmen. Dann folgte die befestigte Straße dem Fluss.
    Die Themse wirkte jetzt klarer und weniger wie der berühmt-berüchtigte Abwasserkanal, aber vielleicht lag das nur an den frischen, grasgrünen Uferflächen. Das Wasser kam schließlich aus London und musste so schmutzig sein wie eh und je.
    Auf dem Fluss, der sich vor ihnen schlängelte, drängten sich Schiffe und Boote aller Art, aber die Clarimond war ein Schoner mit Doppeltop. Ethan behauptete irgendwann, er habe das unverkennbare Segel zwischen den Bäumen aufblitzen sehen.
    Als Ethan den Arm hob und einen Schrei hören ließ, schien es, als seien sie schon seit Stunden unterwegs, was aber nicht sein konnte. Vor ihnen, genau hinter der letzten großen Flussbiegung vor dem offenen Meer, war ein Schoner zu sehen, dessen doppeltes Topsegel in der Sonne leuchtete. Sie trieben ihre Pferde den Hang hinauf und auf die Spitze des Hügels, der dem Fluss die Biegung abverlangt hatte.
    Von hier aus war das Schiff klar zu sehen. Es war die Clarimond , die unter vollen Segeln auf die Mündung der Themse und das offene Meer zufuhr.
    Dalton drehte sich im Sattel um und rief: »Beeilung, Leute!«
    Das Schiff nahm weiter Geschwindigkeit auf und drohte das Wettrennen mit der erschöpften Reiterschar zu gewinnen. Rose pochte auf Collis’ Oberschenkel, um ihn auf sich aufmerksam zu machen. Er musste sich zu ihr umdrehen, um sie über den hämmernden Hufschlag und den Wind hinweg hören zu können.
    »Ist das Kliff sehr hoch?«, schrie sie. »Können wir nicht einfach ins Wasser springen? Sie würden das doch sicher sehen und uns zu Hilfe kommen.«
    Collis begutachtete den Abstand zwischen der grasbewachsenen Kuppe und dem aufgewühlten Fluss. Es würde nicht funktionieren. Die Mannschaft der Clarimond stand der See zugewandt und war mit den Segeln beschäftigt. Ein Mann konnte ertrinken, ohne dass sie es bemerkten.
    Aber die Anhöhe direkt an der See war sogar ein Stück höher -
    Collis handelte bereits, als er den Gedanken kaum fertig gedacht hatte. Ohne ein Wort griff er nach Rose und setzte sie auf dem Boden ab. Sie landete auf den Füßen, stolperte ein wenig. »Was -«
    Collis hörte den Rest gar nicht mehr. Er versetzte seinem Pferd einen kräftigen Tritt in die Seiten und raste durch die galoppierenden Liars hindurch auf die nächste Anhöhe. Das Pferd trug ihn mit mächtigen Sprüngen den steilen Hang hinauf, und Collis wickelte sich die Zügel um die linke Hand, während er mit der rechten in die Tasche griff, die er am Sattel befestigt hatte.
    Eine kurze Handbewegung reichte, und der Enterhaken sprang auf - danke, Forsythe - und das daran befestigte Seil rollte sich aus der Tasche ab.
    Mit einer ungelenken Handbewegung brachte er das arme Mietpferd am höchsten Punkt des Steilufers zum Stehen. Das Pferd verschaffte ihm zusätzliche Höhe, und er stand in den Steigbügeln auf.
    Die Clarimond war fast schon außer Reichweite. Er hatte nicht mehr die Zeit, ordentlich zu zielen. Also warf er einfach so schnell und kräftig wie möglich -
    Der Haken verfing sich in der Takelage. Ihm blieb nur eine Sekunde, um das Seil um seinen linken Arm zu winden und vom Pferd zu springen, bevor ihn die Geschwindigkeit des Schiffs nach unten ziehen und über die Klippe reißen konnte. Als das volle Gewicht an seiner verletzten Schulter zog, durchschoss ihn ein entsetzlicher Schmerz, aber er ließ nicht los.
    Als er sich über die braunen, schmutzigen Wasser der Themse schwang und ihm der

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