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Die schöne Rächerin

Die schöne Rächerin

Titel: Die schöne Rächerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Stimme übertönte den Lärm der Mannschaft, den Wind und das Wasser. »Ich sage Ihnen, ich kenne Louis Wadsworth! Er hat sich das alles so zurechtgelegt, ein Plan innerhalb des Plans. Er wusste, dass Sie die Schiffspapiere finden würden! Er hat sie gefälscht! Er hat sie dorthin platziert!«
    Simon verschränkte die Arme. »Dalton, was, wenn sie Recht hat? Wenn das ein Komplott sein soll, uns gegen den englischen Premierminister vorgehen zu lassen, dann hat es beinahe funktioniert. Denken Sie darüber nach. Ich weiß, Sie haben Liverpool in Verdacht, dass er noch vor ein paar Monaten Clara eliminieren wollte, aber damals gab es logische Gründe. Wer würde davon profitieren, wenn man George für verrückt erklärt? Sie müssen zugeben, dass Liverpool die logische Lösung ist.«
    Collis hörte kaum zu und wollte Rose da weghaben. Er wollte sie für sich allein. Die Auseinandersetzung drang kaum zu seinem desorientierten, benebelten Verstand durch. Sein Arm schwoll an. Er konnte es mit der rechten Hand spüren. Er füllte schon den ganzen Ärmel aus. Er würde den Ärmel abschneiden müssen.
    Schneid ihn ab. Der Gedanke ging ihm unablässig im Kopf um. Schneid ihn ab.
    Etwas stimmte nicht mit seinen Augen - die Welt war so scharf und glasig …
    »Rose.« War das seine Stimme? Sie hörte sich ganz weit weg an.
    Sie drehte sich erleichtert nach ihm um. »Collis, sagen Sie es ihnen! Ich kenne Louis!«
    Louis. Louis wer? Der Verräter. Ja, das war es.
    Als er keine Antwort gab, drehte sie sich wieder zu Dalton und Simon um. »Sie müssen mich anhören. Lord Liverpool hat kein Komplott gegen Seine Hoheit geplant. Louis will nur, dass Sie genau das denken!«
    Dalton runzelte die Stirn. »Das ist ein bisschen weit hergeholt, Miss Lacey. Welchen Sinn sollte ein derart verwickelter Plan haben? Woher sollte Wadsworth wissen, dass wir die Schiffspapiere finden?«
    Rose hob die Hände. Ihre Frustration drang sogar zu dem umnebelten Collis durch. »Der Sinn ist, dass Sie dem Premierminister jetzt wegen Hochverrats den Prozess machen wollen!«
    Dalton und Simon starrten sie an und wechselten Blicke, als wollten sie sagen: Was für einen Prozess? Sicher, die Liars machten ihren Zielpersonen keinen öffentlichen Prozess. Wenn die Liars entschieden, dass der Premierminister ein Hochverräter war, dann würde der Mann nächste Woche einen Unfall erleiden, der nie auch nur die Spur eines Verdachts aufkommen ließ.
    »Gott, Sie würden es tun, oder?« Rose sah entsetzt von einem zum anderen. »Denken Sie nicht, Sie sollten wenigstens meinem Verdacht zuerst nachgehen?«
    Dalton kniff die Augen zusammen und hob das Kinn. »Miss Lacey, ich hoffe wirklich, dass Sie für dieses unbotmäßige Auftreten gute Gründe vorweisen können. Wir sehen keine Veranlassung, einer Anklage nachzugehen, die Sie gegen einen Mann erheben, dessen Vater Sie jahrelang gedient -«
    »Ich kenne ihn«, platzte sie heraus.
    Nein. Das konnte nicht sein. Nicht seine Rose. Nein, Rose, sag es nicht. Sag nicht das, was ich glaube, dass du sagen willst.
    » Ich habe seine gewundenen Gedankengänge öfter mitbekommen, als ich zählen kann!« Ihre wütende Stimme dröhnte über das ganze Schiff. »Louis Wadsworth und ich waren ein Liebespaar!«
    »Nein!«
    Rose zuckte vor dem entsetzten Unterton in Collis’ Stimme zurück. Er sah entsetzlich aus. Das konnte nicht nur der Sturz auf die Planken des Decks gewesen sein. Sie streckte die Hand nach ihm aus. »Collis?« Mein Gott, was hatte er denn nur -
    Er starrte sie an. »Das … das ist abscheulich … Ich verabscheue Sie !«
    »Collis!« Lord Etheridges Ausruf schien Collis zu erreichen, denn er nahm sich sichtlich zusammen, obwohl er immer noch schwankte. Dann wandte der Spionagechef sich Rose zu. Sie erschauderte, als sie den Tadel und die Enttäuschung in Daltons Augen sah.
    »Wir«, sagte er mit kühler, maßvoller Stimme, »lassen es nicht zu, dass vergangene … Liebeleien … unser Urteil beeinträchtigen, Miss Lacey. Sie sind offensichtlich zu tief in diesen Fall verwickelt. Ich fürchte, Ihre Urteilskraft ist unangemessen beeinträchtigt.«
    Er hielt sie für eine verbitterte Frau, die an einem verflossenen Geliebten Rache nahm. Rose spürte, wie ihre Eingeweide sich in Eis verwandelten, scharfe Eisspitzen, die ihre Lunge zu durchbohren drohten. »Sie vertrauen mir nicht, Mylord?«
    Er zog eine Braue hoch. »Ich vertraue Ihrer emotionalen Verfassung nicht, nein.«
    Um sie herum war jede Aktivität zum Erliegen

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