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Die schöne Rächerin

Die schöne Rächerin

Titel: Die schöne Rächerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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sein Leben davon abhing. Seines und Daltons. Es reichte schon, der Erbe der Etheridges zu sein. »Und sind Sie es jetzt?«
    George hob die Laterne an, die sie mitgenommen hatten, und leuchtete die Bögen aus und die Spinnweben, die sie überzogen. »Ich habe eines Tages vermutlich begriffen, dass man seinem Schicksal nicht entkommt«, sagte er nachdenklich. Dann drehte er sich mit einem wilden Grinsen zu Collis um. »Wo ist dieses Haus? Es juckt mich förmlich, etwas Gefährliches zu unternehmen.«
    Collis lachte, fing aber langsam an, die ganze Unternehmung zu bedauern. Vielleicht bereute er aber auch nur den vielen Wein. Wie auch immer, sein Kopf hämmerte und das schwankende Licht der Laterne machte ihn seekrank.
    Trotzdem war es nur eine Probemission mit genug Sicherheitsnetzen, um sie alle völlig abzusichern. »Milton Crescent«, teilte er dem Prinzen mit.
    »Ah, also nach Osten!« Der Prinz rannte in eine Abzweigung voran. Collis umrundete eine weiteren Haufen Kot und folgte ihm. Der Prinz schien von diesem Abenteuer sehr angetan zu sein.
    Collis hoffte, dass diese Begeisterung sie nicht noch beide in Schwierigkeiten brachte.
    Weil ihr nichts Besseres einfiel, griff Rose schließlich zu dem Satz Dietriche, den sie sich an den Oberschenkel geschnallt hatte und zog den heraus, der ihr am passendsten erschien. Das dekorative Schloss am Vitrinendeckel gab auf der Stelle nach.
    Sie öffnete den Kasten auf Knien, die Augen auf Höhe der Scharniere. Sie konnte keine Falle erkennen, die durch das Öffnen des Deckels aktiviert worden wäre. Was nicht hieß, dass keine da war. Sie fuhr mit dem Finger sanft am Rand der Medaille entlang.
    Die Medaille gab nicht nach. Seltsam. Sie versuchte, sie zu drehen, doch sie bewegte sich nicht. Sie versuchte es mit etwas mehr Kraft und drückte dabei unabsichtlich auf die goldene Plakette.
    Klick.
    An der Seite der Säule verschob sich ein Paneel um eine Winzigkeit. »Wunderbar«, flüsterte Rose und fasste vorsichtig in den Spalt.
    Sehr viel später, in den frühen Morgenstunden, saß Rose immer noch im Schneidersitz auf dem Boden des Arbeitszimmers und versuchte zu ergründen, was sie da im Inneren der Säule gefunden hatte.
    Zeichnungen. Absolut legale Zeichnungen von absolut legalen Musketen, zumindest, soweit sie das beurteilen konnte. Verdammt, sie war über das Versteck gestolpert, in dem Louis seine Betriebsgeheimnisse verwahrte.
    Sie kaute nachdenklich an einem Nagel. Sie war sich nicht sicher, was diese Pläne anging, aber sie war sich absolut sicher, was Louis Charakter anging. Er war ein böser junger Bursche gewesen, und jetzt war er ein böser Mann. Sie würde einfach weitersuchen müssen.
    Sie rollte die Zeichnungen sorgfältig zusammen und schob sie in die enge Lederrolle zurück, in der sie sie gefunden hatte. Die Rolle hatte gleichfalls nichts Auffälliges an sich. Sie untersuchte sie gründlich. Warum hielt er sie derart versteckt?
    Sie wollte gerade das Geheimfach öffnen, als sie ein schlurfendes Geräusch auf dem Gang vernahm. Dann vernahm sie das unverkennbare Geräusch von Metall im Schloss der Tür. Sie hatte keine Zeit mehr, die Rolle zurückzulegen. Sie schaffte es gerade noch, die Kerze auszublasen und sich hinter den Schreibtisch zu werfen, als die Tür aufging.

11
    Collis schob den Prinzen ins Arbeitszimmer und machte schnell die Tür zu. In den zehn Minuten, die es gedauert hatte, George am Regenrohr nach oben und durch das entriegelte Fenster zu bringen, war sein ganzes Leben vor seinem inneren Auge abgelaufen.
    Der Prinz schien entschlossen, jeden Augenblick seines Abenteuers auszukosten und hatte sogar darauf bestanden, am Schloss des Arbeitszimmers herumzufummeln, bis Collis ihm den Dietrich abgenommen hatte und das Schloss mit einer raschen Drehung des Handgelenks geöffnet hatte.
    »Verzeihen Sie, Eure Hoheit, das ist mein höchst störanfälliger persönlicher Dietrich«, flüsterte Collis, um den berühmt-berüchtigten, empfindlichen Stolz des Prinzen nicht zu verletzen, während er bereits mit den Augen das Zimmer absuchte.
    Simon hätte es nie zugelassen, dass der Test zu einfach zu bewältigen war. Es musste sich um eine trickreiche Sache handeln. Möglicherweise bewahrte die Zielperson das Beweismaterial auch gar nicht im Arbeitszimmer auf. Dennoch war es wahrscheinlich, dass es sich irgendwo hier im Raum befand, wenn auch an keiner vorhersehbaren Stelle.
    »Verdammt, wir könnten die ganze Nacht hier verbringen«, murmelte er, während er

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