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Die schöne Schwindlerin

Die schöne Schwindlerin

Titel: Die schöne Schwindlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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ich, Trapp, aber der Name meiner Lady lautet -«
    Sie brauchte es Dalton nicht mehr zu sagen.
Clara Simpson.

Kapitel 16
    Dalton konnte sich später kaum noch daran erinnern, wie er von Wadsworths Stallungen zum Haus nebenan gekommen war. Er hatte Rose ein paar Pfund sowie Agathas Visitenkarte gegeben und ihr dringend empfohlen, sich sofort aus dem Staub zu machen.
    Der Butler der Trapps hatte ein freundliches Wesen, aber Dalton war recht energisch. »Ich bin – Mr Montmorency. Ich muss auf der Stelle Mrs Simpson sprechen«, sagte er und war kaum in der Lage, sein Grinsen zu unterdrücken.
    Seine grauenhafte Witwe Simpel. Seine unerschrockene Rose. Alles zu einer sehr passenden Lady zusammengepackt, die nur darauf wartete, dass er die Schleife aufzog.
    Der Butler begutachtete Dalton von den Stiefeln bis zur Mütze und wog Daltons selbstbewusstes Auftreten offenkundig gegen seine gewöhnliche Kleidung ab. Dalton zog eine Braue hoch und neigte arrogant den Kopf. Der versierte Society-Butler sollte jetzt kein Problem mehr haben.
    Der Butler lächelte kaum merklich. »Ja, gewiss, Mylord.« Ah. Vielleicht hatte Dalton das mit der Arroganz sogar ein wenig übertrieben. Der Mann war wirklich sehr gut.
    Der Butler führte ihn in den Salon, den er bereits kannte, und rannte schon fast davon. Er erschien fast augenblicklich wieder, um Oswald Trapp und einer atemlosen Beatrice die Tür zu öffnen. Geblendet von seinem Hochmut und verwirrt von seiner Aufmachung, schienen die beiden keine Ähnlichkeiten mit Sir Thorogood ausmachen zu können.
    »Wie können wir behilflich sein, Mylord?«
    Verdammt. Keine Clara. »Wo ist Mrs Simpson?«
    Die Trapps sahen einander verunsichert an. »Clara?
Unsere
Clara?«
    Nein,
meine
Clara.
    Mrs Trapp zwinkerte ihn verblüfft an.
    »Was wollen Sie von Clara?«
    Oswald schnaubte nur wie ein verstörtes Pferd.
    Dalton hielt es kaum aus. Er zerrte an seinem letzten Geduldsfaden und versuchte sich an einer Erklärung, die nichts erklärte. »Ich habe mit Mrs Simpson geschäftliche Angelegenheiten zu bereden. Ich muss sie überaus dringend sprechen.«
Clara-meine-Clara.
»Ist sie zu Hause?«
    Oswald ließ wieder ein Schnauben hören. »Hm. Nein, im Moment nicht.« Er betrachtete seine dicken, auf dem Bauch verschränkten Finger. »Dies ist nicht mehr ihr Zuhause, verstehen Sie?«
    Der Mann war nicht gerade das intelligenteste Exemplar seiner Gattung. Dalton wusste das, aber dass Oswald Trapp eine Verwandte vergaß, die in seinem Haus lebte, war kaum zu erwarten. Irgendetwas ging hier vor.
    Trapp grummelte weiter. »Sie ist auf und davon. Ist heute Morgen bei Tagesanbruch gegangen.«
    »Gegangen?«
    »Hat ihre Sachen gepackt und ist ohne ein Wort verschwunden.«
    »Zu mir hat sie auf Wiedersehen gesagt«, kam eine aufgeregte Stimme von hinten. Alles drehte sich zur Tür um, wo eine der Trapp-Töchter stand, bleich aber trotzig.
    »Kitty!« Mrs Trapp blinzelte ihre Tochter an. »Was weißt du von alledem?«
    »Ich weiß, dass Tante Clara nie etwas wirklich Böses machen würde. Sie hat gesagt, sie sei töricht gewesen und hätte uns alle in Gefahr gebracht. Sie hat gesagt, wenn die sie holen kommen, dann sollen wir uns benehmen, als würden wir sie gar nicht richtig kennen und sie auch nicht besonders mögen. Sie hat gesagt, das würde helfen.«
    Dalton verspürte ein ganz sonderbares Gefühl in der Brust, als werde ihm kalt ums Herz.
    Das Kinn des Mädchens zitterte. »Aber ich mag sie doch! Ich werde nicht sagen, dass ich es nicht tue, auch wenn sie mich in den Tower werfen!«
    Beatrice setzte sich in Bewegung und stellte sich neben ihre Tochter. »Ich auch nicht!«
    Wie es schien, ließ Clara Simpson jeden loyal agieren. Doch es war offensichtlich, dass die Trapps nichts wussten, das Dalton weiterhelfen könnte.
    »Darf ich ihr Zimmer sehen? Vielleicht findet sich irgendein Hinweis auf ihr Reiseziel.«
    Beatrice sah aus, als hätte sie am liebsten abgelehnt, doch Oswald stieß sie mit dem Ellenbogen und brummte: »Der Mann ist ein Peer, du Dummerchen! Zeig ihm das Zimmer!«
    Claras Zimmer war recht schlicht. Für eine Frau fast schon spartanisch. Nirgendwo Spitzenbesatz, mit Ausnahme der Gardinen, und sie schien auch keine Freude daran zu haben, ihren Toilettentisch mit zerbrechlichen kleinen Sonderbarkeiten voll zu stellen.
    Alles in allem schien die Bewohnerin eine recht vernünftige Frau zu sein.
    Nicht im Mindesten die Clara Simpson, die er kannte. Seine Clara war ein verrücktes Wesen, das die

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