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Die schöne Spionin

Die schöne Spionin

Titel: Die schöne Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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kenne.«
    »Deine Mätresse«, riet Agatha.
    »Sie ist nicht wirklich meine Mätresse. Ich habe sie nicht ausgehalten oder so. Sie ist einfach nur eine verheiratete Frau, die Zeit übrig hat.«
    Vinnie.
Oh, nein.
Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag. »Lavinia.«
    »Was?«
    »Deine Geliebte ist Lady Winchell.«
    »Ja, gut. Aber deshalb brauchst du nicht gleich so garstig zu sein, Aggie«, sagte James.
    »Aber verstehst du denn nicht? Lavinia arbeitet vielleicht für die Franzosen!«
    Die beiden Männer blinzelten sie an. Agatha breitete verzweifelt die Hände aus. »Jetzt ergibt alles einen Sinn. Lavinia wusste, wo du an jenem Abend sein würdest. Sie war mir gegenüber von Anfang an argwöhnisch. Hast du ihr von mir erzählt?«
    »Ich habe ihr ein paar Geschichten aus unseren Kindertagen erzählt. Aber ich habe immer darauf geachtet, deinen Namen und Wohnort nicht zu verraten. Sie konnte nichts von dir wissen. Du ziehst voreilige Schlüsse.«
    »Aber sie hat versucht, Simon zu verführen!«
    Ein wissender Ausdruck trat auf Jamies Gesicht, und er schüttelte nachsichtig den Kopf. »Jetzt verstehe ich. Du darfst dir den Verstand nicht von kleinkarierter Eifersucht vernebeln lassen. Das hier ist ein todernstes Geschäft. Ehrlich, Aggie, ich hätte dich für klarsichtiger gehalten.«
    Agatha schoss wütend zurück: »Ehrlich, James, ich hätte dich für geschmackvoller gehalten.«
    James lehnte sich stirnrunzelnd zurück. »Schau, Lavinia kann keine Agentin sein. Sie ist selbstsüchtig und interessiert sich viel zu sehr für Mode und Klatsch, um sich um Politik zu kümmern.«
    Agatha wandte sich flehentlich an Simon. »Aber du verstehst, was ich meine, oder?«
    Simon sah sie zweifelnd an. »Es wäre schon ein großer Zufall, Agatha. Aber ich lasse sie durchleuchten, wenn du dich dann besser fühlst.«
    Ein verbales Kopftätscheln. Sie wollte vor Enttäuschung aufschreien. »Ich weiß, dass James mich immer noch für eine Zwölfjährige hält, aber ich hätte gedacht, dass du meiner Intuition vertraust, Simon.«
    »Ich glaube an Intuition – so lange sie sich auf ordentliche Informationen stützt.«
    »Was brauchst du denn noch für Informationen? Wann immer wir uns umdrehen, ist Lavinia da.«
    »Das muss nichts heißen. Es kann Zufall sein. Oder ein Hang, sich einzumischen. Vielleicht sogar Schwärmerei…«
    Er brachte den Satz nicht zu Ende, aber Agatha sah die Blicke, die er mit James wechselte. Verfluchtes männliches Ego! »Oh,
natürlich«,
sagte sie schnippisch. »Du bist ja so unwiderstehlich, dass jede Frau verrückt sein müsste, sich mit etwas so Langweiligem wie Spionage zu befassen, solange du im selben Raum bist.«
    »Pass ja auf, Simon. Das könnte jetzt hässlich werden«, murmelte James, der sich langsam rückwärts entfernte.
    Agatha ignorierte ihren Bruder. Sie hatte Simon im Visier.
    »Lass sehen, ob ich das richtig verstanden habe. Lavinia kann keine französische Spionin sein, weil sie eine Frau ist und dich attraktiv findet. Andererseits hast du
mich
nicht nur des Hochverrats verdächtigt, sondern zudem für eine Hure gehalten. Wie geht das zusammen, Simon? Wie kann es sein, dass du dich vor Lavinia stellst, mich aber ausspionierst?«
    Simon starrte sie an, während sie auf ihn zukam. »Agatha… holde Maid… was ist denn in dich gefahren?«
    »Schenk dir deine holde Maid, Simon Rain! Liegt es vielleicht daran, dass ich dich bei unserer ersten Begegnung nicht gleich nackt ausgezogen habe? Oder daran, dass ich nicht so elegant und vornehm bin?«
    »Sag lieber nichts, Simon. Du kommst da eh nicht raus«, warnte James.
    Agatha drehte sich um und beäugte ihren Bruder missgünstig. »Raus hier!«
    James verbeugte sich und sagte zu Simon: »War mir eine Freude, dich gekannt zu haben.«
    Simon sah mit verwirrter Miene zu, wie James die Tür hinter sich zumachte. »Ich nehme nicht an, dass er das wörtlich gemeint hat.«
    »Ich schon. Du wirst dir noch wünschen, du seist ihm gefolgt.«
    Er lächelte sie strahlend an. »Willst du mir etwa Angst machen, holde Maid?«
    »Nein, natürlich nicht.« Sie kam näher und legte beide Hände auf seine Brust.
    Dann schob sie ihn und zwar fest.
    Simon landete auf dem Sofa. Er fluchte erstaunt und wollte gleich wieder aufstehen. Sie drückte ihn zurück und setzte sich rittlings auf ihn.
    Dann artikulierte sie präzise: »Wenn ich um eine Antwort bitten dürfte, Simon. Warum bin ich dir so fragwürdig erschienen, wohingegen Lavinia über jeden Verdacht erhaben

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