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Die schöne Spionin

Die schöne Spionin

Titel: Die schöne Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Lady Winchell dreist!
    Er drehte sich schnell um, packte die unverschämte Hand und hob sie mit einer förmlichen Verbeugung an die Lippen.
    »Sie überstrahlen selbst die Sterne, die eifersüchtig über Ihre Schönheit weinen, Mylady.« Er zuckte zusammen, als er sich auf das schauerliche Kompliment zurückgreifen hörte, das Agatha ihn hatte lernen lassen. Aber Lady Winchell sah erfreut aus.
    »Sie dürfen mich Lavinia nennen… privat. Sie drücken sich so elegant aus, Mr Applequist, ich muss sagen, ich bin überrascht. Sie schienen so wortkarg, als wir uns das erste Mal trafen.«
    »An jenem Tag hatte mir der Anflug eines exotischen Fiebers die Stimme geraubt. Ich versichere Ihnen, es hat mich geschmerzt, so rüde zu sein, aber meine liebe Gattin hatte mich beschworen, nicht zu sprechen, um schneller gesund zu werden.«
    »Ah, ja. Ihre liebe kleine Frau. Sagen Sie, Mortimer – ich darf Sie doch Mortimer nennen?«
    »Selbstverständlich, Mylady. Ich fühle mich geehrt.« So wie die Maus sich von der Schlange geehrt fühlt, fühlte Simon sich geehrt.
    »Sagen Sie, Mortimer, wie kann ein Mann von Ihrer Weitläufigkeit seine Erfüllung bei einem – Sie entschuldigen, dass ich das so sage – verblühenden Milchmädchen vom Lande finden?«
    Ihre Wimpern klimperten, aber Simon sah, mit welch hartem Blick sie die Antwort auf ihre unverschämte Frage erwartete.
    War das ein Test? Er zügelte seinen Zorn und lächelte leichthin. Die Lady wollte irgendwohin, und es machte ihm nichts aus, ihr ein Stück weit zu folgen, bis er wusste wohin.
    »Oh, Aggie ist schon in Ordnung. Sie ist von der bequemen Sorte, leicht zufrieden zu stellen, nicht sonderlich viel im Kopf. Ein Mann hat es zu Hause gerne unkompliziert, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    »Was Ihnen die Möglichkeit lässt, anderswo anregendere Gesellschaft zu suchen, hm? Ein meisterhafter Plan. Mein Gatte wünschte sicherlich, er hätte es genauso gemacht.«
    »Sicherlich nicht, Mylady. Der Mann, der Ihre Reize ignorieren könnte, ist noch nicht geboren.«
    Sie zwinkerte scheu zu ihm auf und kam näher, bis ihre Brust seinen Oberarm berührte.
    »Aber ich werde ignoriert, wissen Sie. All das…«, sie wies mit der Hand auf ihre luxuriöse Umgebung, »…bedeutet nichts, wenn eine Frau sich nicht… wie eine Frau fühlen kann.« Auf ihrem Gesicht, das von katzenhafter Überheblichkeit war, wirkte der Flunsch lächerlich.
    Sie bewegte sich vor und zurück, doch Simon spürte auf seinem Bizeps, dass ihre Nippel hart wurden.
    »Niemand könnte fraulicher sein als Sie, Mylady.«
    Simon überbrückte die Zeit mit banalen Komplimenten und dachte schnell nach. Wenn er sie dazu brachte, ihn ins Arbeitszimmer ihres Mannes zu führen, würde er erheblich Zeit sparen, und Zeit wurde in dieser Angelegenheit langsam zum entscheidenden Faktor.
    Agatha hörte sich geschäftig nach Neuigkeiten über den Griffin um, und Lord Winchell war mit seinen Kumpanen im Rauchzimmer.
    Zeit, sich ums Geschäft zu kümmern.
    Er sah Lady Winchell mit schweren Lidern an, lehnte den Arm an ihre Brust und bewegte ihn langsam auf und ab. »Sagen Sie mir, Mylady, haben Sie je erwogen, an dem alten Jungen Rache zu nehmen, weil er Sie ignoriert?«
    »Oh, das ist mir wohl ein-, zweimal durch den Kopf gegangen«, keuchte sie.
    »Ein Mann wie er ist wohl immer beim Kartenspielen, oder?« Simon wusste, dass Winchell ein begeisterter Förderer der Künste war, aber Mortimer brauchte das nicht unbedingt zu wissen.
    »Nein, es ist seine Kunstsammlung. Welche Erniedrigung, dass eine Frau wie ich mit einem Mann verheiratet ist, der es vorzieht, seine Zeit mit einem Gemälde oder einer Statue zu verbringen.«
    »Das nenne ich eine Schande.«
    Simon ließ zwei Finger in ihren Ausschnitt gleiten. Er zog spielerisch am Stoff. »Was für ein verwegener Schnitt. Ich frage mich, wie leicht es wohl ist, die beiden da herauszuholen und direkt vor seiner Lordschaft damit zu spielen.«
    Lavinia erschauderte und schloss bei der Vorstellung die Augen. »Tun Sie es!«, flüsterte sie. »Genau hier, jetzt. Spielen Sie mit mir!«
    »Oh, das wäre für einen Mann wie mich nicht genug, nicht wahr? Warum sollte ich mich mit kleinen Neckereien zufrieden geben, wenn ich Ihnen so manchen interessanten Zeitvertreib zeigen kann, den ich auf meinen Reisen kennen gelernt habe?«
    Das erweckte ihr Interesse. Ihre Augen klappten auf, glasig vor Lust. »Einen exotischen Zeitvertreib?«
    »Meine liebe Lavinia, ich könnte Sie auf eine Reise

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