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Die schöne Spionin

Die schöne Spionin

Titel: Die schöne Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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polierte Tischplatte aus Ebenholz. Ein gieriges Lächeln auf dem Gesicht, beugte sie sich zu ihm und zerrte an seiner Halsbinde.
    »Wo wollen Sie mich haben?«, knurrte sie.
    »Ah, fürs Erste passt es so.« Verdammt, was jetzt? Simon konnte nicht fassen, in welcher Geschwindigkeit sie hier erschienen war. Sie musste den ganzen Weg gelaufen sein. Und er konnte jetzt, so kurz vorm Erfolg, nicht gehen.
    Hm. Wie naiv wäre sie, erregt wie sie war? Er zog das Kopfwehpulver aus der Fracktasche und wedelte damit herum, bis ihre glasigen Augen es fixierten.
    »Was ist das?«
    »Ah, Mylady, die Substanz ist so geheim, dass sie keinen Namen hat. Sie stammt von einer Wurzel, die man nur in den Höhenlagen von Peru findet. Sie wird bei Mondschein von Jungfrauen gesammelt und in Beuteln aus Lustmolchhaut aufbewahrt.«
    Nun, das war etwas dick aufgetragen. Zur Hölle, er wurde noch zum selben Lügner wie Agatha. Aber Lavinia zappelte im Netz. Er musste es nur noch einholen.
    »Und wofür ist das?«, keuchte sie.
    »Eine Prise davon in ein Glas Brandy, und die erotischen Freuden erreichen exquisite Höhen. Es…«
    Lavinia rutschte vom Tisch, eilte durchs Arbeitszimmer an einen kleinen Tisch, auf dem eine Karaffe und Gläser standen. Sie goss eines der Gläser bis zum Rand voll, kehrte zurück und hielt es ihm begierig hin.
    »Schütten Sie es hinein!«
    Simon faltete das Tütchen vorsichtig auf und gab eine winzige Prise in den Brandy.
    »Mehr«, forderte sie und griff nach dem Tütchen.
    Er zog es weg. »Ah, Mylady. Das wäre der Weg in den Wahnsinn. Stellen Sie sich vor, in einem unendlichen Orgasmus gefangen zu sein, auf immer in den Klauen der Ekstase liegend.« Er schüttelte den Kopf. »Ein Schicksal, schlimmer als der Tod, glauben Sie mir.«
    Sie schien nicht überzeugt. Genau genommen schien sie geneigt, sich auf der Stelle in den Höllenschlund des Irrsinns zu stürzen. Simon drohte ihr mit dem Finger.
    »Mylady, was das angeht, müssen Sie mir vertrauen. Wenn Sie, nachdem Sie den Brandy getrunken haben, keine Wirkung spüren, dann sorgen wir dafür, dass Sie mehr bekommen.«
    Sie hob das Glas und kippte den Brandy mit einer Professionalität hinunter, die Simon zusammenzucken ließ. Es würde nicht so leicht werden, wie er gedacht hatte.
    »Na, also. Nichts. Geben Sie mir noch was.« Dieses Mal brachte sie gleich die ganze Karaffe mit. Sie füllte das Glas und hielt es ihm hin. Simon streute das Pulver hinein und sah den Brandy ein weiteres Mal mit atemberaubender Geschwindigkeit verschwinden.
    »Zur Hölle mit Ihnen. Ich spüre nichts. Absolut nichts.« Sie starrte ihn misstrauisch an.
    Simon zuckte die Achseln. »Ich begreife das nicht. Sie müssten längst zitternd auf dem Boden liegen, wo die Verzückung Sie Welle um Welle überrollt.«
    Ihre Augen traten vor. »Welle um Welle?«
    »Definitiv. Vielleicht hat das Pulver im Lauf der Zeit an Kraft verloren. Ich nehme an, es schadet nichts, Ihnen mehr zu geben.«
    Er hielt das Tütchen über ihr Glas. Sie nahm es ihm weg, leerte es hinein und sah mit zufriedenem Lächeln zu, wie das Pulver nach unten sank. Sie wich zurück und schwenkte das Glas.
    »Tut mir Leid, mein Lieber. Ich fühle mich nicht sonderlich nach Sterne… gucken.« Sie blinzelte, schüttelte den Kopf und lachte. »Welle um Welle. Oh, du meine Güte.«
    Sie schüttete den Brandy hinunter und stand einen Moment lang nur da, den Kopf zurückgelegt, die Augen geschlossen und schwankend.
    Exzellent. Sie würde jeden Augenblick in Ohnmacht fallen.
    Simon war überrascht, als sie den Kopf hob und die Augen aufschlug. Welch eine Haltung! Die meisten Männer wären inzwischen hinüber gewesen. Als sie ihn ansah, war ihm unwohl zu Mute.
    »Jetzt spüre ich es. Ich spüre die Verzückung.« Sie tänzelte langsam auf ihn zu. »Fassen sie mich an. Reißen Sie mir das Kleid vom Leib.«
    Sie griff sich mit beiden Händen an den Ausschnitt und zog. Die Nähte gaben mit einem Knirschen nach, und ihre Brüste wogten heraus. Sie schwankte und machte die Augen zu. »Fassen Sie mich an.«
    »Ja, mache ich, gleich. Zuerst noch, ah, die Tinte!« Er umkreiste sie, sah zu, dass er außer Reichweit blieb, und griff sich das Tintenfass und den Pinsel.
    Sie war schneller als erwartet. Sie warf ihm mit einem Knurren die Arme um den Hals, schlang die Beine um seine Hüften und drückte sein Gesicht an ihren Busen.
    Simon geriet unter der unerwarteten Last ins Stolpern. Als seine Kniekehlen an das Sofa hinter ihm stießen, blieb ihm

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