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Die schöne Spionin

Die schöne Spionin

Titel: Die schöne Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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keine andere Wahl, als sich mit ihr fallen zu lassen.
    Sie saß jetzt rittlings auf ihm.
    »Ich will Sie anfassen. Ziehen Sie das aus!« Sie zog an seinem Hemd.
    Simon spielte auf Zeit. Der Brandy musste doch bald Wirkung zeigen? »Gut, aber ich will nicht, dass Sie irgendwas kaputt machen. Lassen Sie es mich ausziehen.« Sie schwankte über ihm, während er widerwillig Halsbinde und Manschetten löste.
    »Oh, ich glaube ich mag Ihre Brust. Mögen Sie meine auch?«
    Sie strich sich zart mit den Händen den Oberkörper hinauf und spielte an ihren Brustwarzen. Dann griff sie sich in den Nacken, fuhr mit den Fingern in die Haare und löste die Frisur. Sie streckte die Arme nach oben und bog ihren Rücken verführerisch durch.
    »Nehmen Sie mich«, verlangte sie heiser.
    Dann fiel sie vornüber wie ein alter Gaul.

Kapitel 8
    Agatha lächelte ihren Tanzpartner an und knickste tief. Als sich der Nächste näherte und um einen Tanz bat, gab sie Erschöpfung vor und entfernte sich.
    Es war nicht einmal geflunkert, denn sie war es müde, beäugt und betatscht zu werden. Ihre Figur schien die Kerle glauben zu machen, sie schätze solche Aufmerksamkeiten. Sie hatte selten solche Respektlosigkeit erlebt.
    Die Münze der Freiheit hatte offenbar zwei Seiten.
    Simon hatte seinen Part nur allzu gut gespielt. Sie hatte anfangs jede seiner Bewegungen beobachtet, hatte ihn mit den Männern lachen und mit den Damen flirten sehen.
    Sie hatte sich gezwungen, damit aufzuhören, um ihre eigenen Nachforschungen anzustellen und sich nach Gerüchten über die wahre Identität des Griffin umzuhören – die es im Überfluss gab. Trotzdem hatte sie Simon während der letzten paar Stunden im Auge behalten.
    Genau wie viele der anderen Frauen auch. Agatha fürchtete fast, mit Mortimer Applequist ein Monster geschaffen zu haben. Ein flirtendes, charmantes Monster, das Simons schöne Gesichtszüge trug.
    Wo war er? Agatha suchte von ihrem Aussichtspunkt auf der dritten Stufe den Ballsaal ab. Da waren viele Männer mit dunklem Haar, manche groß, manche nicht, aber keiner hatte Simons ganz spezielle katzenhafte Grazie.
    Er tanzte nicht. Er spielte nicht. Und in einer halben Stunde wurde zum Dinner gerufen.
    Sie hatte herausgefunden, was sie herausfinden wollte, und es gab keinen Grund, länger zu bleiben. Abgesehen davon hielt sie es für besser, wenn Simon vor dem Dinner ging. Sie traute seinen neu erworbenen Tischmanieren nicht.
    Ob er wohl in den Garten gegangen war? Sie hätte nicht gewusst, warum. Auf den von Fackeln beleuchteten Kieswegen, die ins Grüne hinausführten, schienen nur Paare unterwegs zu sein. Was in aller Welt gab es denn um diese Zeit im Garten zu sehen?
    Sie sah vielleicht doch besser nach. Sie ging die extravagante Treppe zur Tanzfläche hinunter, denn die großen, offenen Türen zum Garten lagen auf der anderen Seite des riesigen Saales.
    In diesem Moment erregten zwei Gestalten ihre Aufmerksamkeit, die geistesabwesend an ihr vorbei auf den Flur hinausliefen. Die beiden Gentlemen passierten das Spielzimmer, bewegten sich die Galerie hinunter und nahmen einen Gang, der ins Haus hineinführte.
    Wenn sie nicht irrte, war einer der beiden Lord Winchell höchstpersönlich.
    Gab es im Haus noch ein Rauchzimmer? Man hatte ihr nichts davon gesagt, aber es handelte sich schließlich um ein Herrenzimmer, also gab es dazu keinen Grund, sie zu informieren.
    Während sie den Herren in sicherem Abstand folgte, hörte sie, wie Lord Winchell etwas zu seinem Begleiter sagte.
    »Wenn Sie mir in mein Arbeitszimmer folgen würden, dann zeige ich Ihnen die Pläne für den neuen Flügel des Hospitals. Sie werden sehen, meine Ideen sind weit ausgereifter…«
    »Oh, sage ich doch, Winchell. Ist das das Gemälde, von dem Sie mir erzählt haben? Eine fabelhafte Arbeit! Diese Details…«
    Wenn man Zeit dazu hatte, war Kunst eine schöne Sache, aber Agatha musste jetzt Simon finden. Wenn Winchell lediglich sein Arbeitszimmer aufsuchte, war es kaum wahrscheinlich, dass Simon dort war.
    Sie wollte gerade umkehren, als sie etwas auf dem Boden glitzern sah.
    Ein Manschettenknopf. Sie hob ihn beiläufig auf und drehte ihn zwischen den Fingern. Gold mit Lapislazuli.
    Gütiger Himmel, es war einer von Simons! Sie hatte ihn ausgesucht, weil der Stein perfekt zu seinen Augen passte. Was hatte ein Kaminkehrer auf den Gängen von Winchells Haus herumzuschleichen? Agatha ignorierte die leise Stimme, die sie erinnerte, dass sie selbst hier herumschlich. Agatha

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