Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die schöne Spionin

Die schöne Spionin

Titel: Die schöne Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
Vom Netzwerk:
kochte.
    Er würde sie beide in Schwierigkeiten bringen. Wenn er gefasst wurde und sein Verwirrspiel aufflog, dann war auch sie enttarnt.
    Sie war nicht so weit gekommen, um sich von einem ungebildeten Halunken wie Simon aus der Bahn werfen zu lassen. Sie hielt sich im Schatten des breiten Durchgangs und schob sich an den beiden Männern vorbei, die angeregt die Verdienste des Künstlers diskutierten.
    Den Rücken zur Wand bewegte sie sich zur nächsten Tür, bereit, ein Lächeln aufzusetzen und sich für verirrt zu erklären. Sie drückte den Türknauf, steckte den Kopf in den Raum und sah sich schnell um. Nichts.
    Im nächsten Raum herrschte dieselbe kalte Dunkelheit. Sie glitt langsam dahin, um das Rascheln ihrer Röcke zu dämpfen. Wie damals, wenn sie sich an ihrer Gouvernante vorbeigeschlichen hatte, und drückte sich in die nächste Laibung.
    Als sie das Kerzenlicht durch den schmalen Türspalt fallen sah, wusste sie augenblicklich, dass sie Simon gefunden hatte. Sie schaute den Gang entlang nach Lord Winchell.
    Verdammt! Er war in ihre Richtung unterwegs! Er sah sie nur deshalb nicht sofort, weil er ins Gespräch vertieft war. Agatha schlüpfte in das Zimmer.
    Sie holte Luft, um Simon zu warnen, da fielen ihr gleichzeitig drei Dinge auf.
    Erstens handelte es sich bei dem kostbar vertäfelten Raum mit Sicherheit um Lord Winchells Arbeitszimmer. Zweitens war die halb bekleidete Frau auf dem Sofa definitiv Lord Winchells Frau.
    Und drittens war der halb bekleidete Mann, der gerade Lord Winchells Safe aufbrach, unstreitig Simon.
    Simon hörte ein leises Geräusch, dachte, Lavinia wache auf und drehte sich um. Als er Agathas große enttäuschte Augen sah, sank ihm das Herz.
    Er machte den Mund auf, um etwas zu sagen. Irgendetwas, das diesen Argwohn aus ihren braunen Augen verschwinden ließ. Doch bevor er noch eine Erklärung abgeben konnte, trat sie schon in Aktion.
    Mit einem Sprung war sie beim Sofa und packte es an der Lehne. Ächzend zerrte sie es eine Vierteldrehung herum, bis es in Richtung des Feuers stand. Dann zog sie eine kleine Quiltdecke von der Lehne und bedeckte damit, was von Lady Winchells Gliedmaßen noch zu sehen war.
    Schließlich drehte sie sich zu ihm um, warf sich in seine Arme, legte eine Hand in seinen Nacken und zog seinen Mund auf ihren.
    Anfangs starr vor Erstaunen, brauchte Simon nur einen Sekundenbruchteil, bis er den Kuss erwiderte. Er presste seinen Mund auf ihre fest geschlossenen Lippen und kitzelte die Kontur ihres Mundes mit der Zunge.
    Sie wich fast zurück, presste sich ihm dann aber mit neuer Macht entgegen. Ihr voller Busen schmiegte sich an seine nackte Brust, wie er es sich erträumt hatte.
    Er vergaß sein Vorhaben, vergaß, dass sie im Arbeitszimmer eines Fremden waren, im Haus eines Fremden, und gab sich den Sirenengesängen ihres weichen Körpers hin.
    Er legte einen Arm um ihre Taille und zog sie an sich hoch und auf ihre Zehenspitzen. Die andere Hand grub er in ihr Haar, um ihren Mund noch näher zu holen, er war hingerissen.
    Sie öffnete vor Erstaunen ein wenig die Lippen und wieder berührte er sie mit der Zunge, ermunterte sie, sich weiter zu öffnen. Warum küsste sie ihn nicht so innig, wie er es ersehnte?
    Die Tür ging auf.
    »Ich muss Ihnen das zeigen, Bingly – Heiliger Schotte!«
    »Wenn das nicht… Applequist ist!«
    Simon erstarrte mit Agatha in den Armen. Ah. Also war es kein Anflug von Leidenschaft.
    Sie musste gewusst haben, dass Winchell hierher unterwegs war und hatte sich ihm in die Arme geworfen, um seinen derangierten Zustand zu rechtfertigen. Während sein Verstand ihre schnelle Auffassungsgabe pries, protestierte sein Körper, weil es ihr nicht ernst war.
    »Oh!« Agatha löste sich von seinen Lippen und sah Winchell mit glaubhaftem Entsetzen an.
    »Oh, wenn das nicht – Mrs Applequist ist!«
    »Ach, ja. Nun gut… frisch verheiratet, müssen Sie wissen, Bingly«, murmelte Winchell, der offensichtlich selber zwischen Belustigung und Verlegenheit schwankte. »Was meinen Sie, sollen wir den beiden einen Moment Zeit geben, sich zu sammeln?«
    Er schob seinen Begleiter zur Tür hinaus. »Haben Sie meine neuen Aquarelle gesehen? Ich habe da einen talentierten Burschen entdeckt…«
    Die Tür schwang hinter ihm in den Angeln. Simon lockerte seinen Griff und füllte die Lungen mit göttlicher Luft.
    Da steckte Winchell den Kopf wieder zur Tür herein.
    »Fünf Minuten, Applequist. Und machen Sie um Gottes Willen Ihr Hemd zu.« Dann fiel die Tür

Weitere Kostenlose Bücher