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Die schöne Spionin

Die schöne Spionin

Titel: Die schöne Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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wie eine Offenbarung gewesen. Sie konnte noch immer die schockierende Intimität spüren, mit der seine Zunge ihren Mund berührt hatte, das Prickeln und Spannen ihres Busens an seiner harten Brust.
    Sie hatte seine breiten nackten Schultern nur einen Moment lang umfasst, aber sie spürte die hitzigen Muskeln immer noch unter den Handflächen, und sie wollte die Fäuste ballen, um ihn festzuhalten.
    Sie begehrte Simon. Irgendwie hatte sie es geschafft, das eine ganze Woche lang zu ignorieren. Oh, sie war sich einer gewissen Anziehung bewusst gewesen, aber nicht des pulsierenden Schmerzes im Magen und weiter unten, sie hätte ihn am liebsten auf das Sofa der Winchells gezogen.
    Eine Komplikation, über die es nachzudenken galt. Später. Wenn sie nicht mehr Gefahr lief, öffentlich enttarnt zu werden. Und sie sich vielleicht nicht mehr danach sehnte, halb nackt in Simons Armen zu liegen.
    So wie Lavinia. Die Bilder in ihrem Kopf ließen sie wütend werden. Ah, ja! Erstaunlich wie purer Zorn die Glut der Erregung erstickte. Das musste sie sich unbedingt für die Zukunft merken.
    Drinnen in Winchells Arbeitszimmer war Simon an den Wandsafe zurückgekehrt. Zum Glück war Winchell so abgelenkt gewesen, dass er nicht bemerkt hatte, wie schief das Bild hing, hinter dem sich der Safe verbarg, dessen Tür weit aufstand.
    Mit schnellen feinfühligen Fingern ging Simon die Dokumente und Geldbündel durch, mit denen die kleine quadratische Box angefüllt war.
    Es war nichts Auffälliges dabei. Ein paar recht sensible Dokumente, ja, aber nichts, was Winchell in Anbetracht seiner Stellung beim Kriegsministerium nicht hätte haben dürfen. Es war etwas überraschend, dass er die Unterlagen an seinem Wohnsitz aufbewahrte, aber vielleicht nahm der Mann sich Arbeit mit nach Hause.
    Zufrieden mit dem, was er gefunden und nicht gefunden hatte, schloss Simon die schwere Eisentür und sperrte das Schloss mit einem seiner Dietriche ab.
    Hier ein Bild gerade hängen, dort ein Sofa verschieben, ein letzter Blick ins Zimmer, und die Arbeit war getan – nicht sonderlich gut und nicht ohne sich ein paar ganz neue Hindernisse in den Weg gelegt zu haben, aber getan.
    Und jetzt weiter zum schwierigsten Teil! Er musste Agatha davon überzeugen, dass er kein »gewöhnlicher Dieb« war.
    Was für ein Unsinn. Er war alles andere als gewöhnlich.
    Es war schwierig, die Party zu verlassen. Agatha tat ihr Bestes, nicht rot zu werden, als sie sich bei Lord Winchell entschuldigte, aber sein großväterlicher Tadel machte ihr bewusst, welches Bild sie in Simons Armen abgegeben hatte.
    Simon, die Ratte, blieb kühl und entspannt, verbeugte sich bedauernd und entschuldigte ihr Gehen mit ihren – ihren! -Kopfschmerzen, als hätte Winchell nichts gesehen.
    Das einzig Erfreuliche war, dass ihr frühes Verschwinden vergessen wäre, sobald Seine Lordschaft herausfand, weshalb seine Lady nicht zum Dinner erschien. Wenn sie bis dahin nur schon fort waren!
    Die wenigen Minuten, bis ihre Kutsche vorfuhr, erschienen der nervösen Agatha wie Stunden, während Simon nur nonchalant, die Hände in den Taschen, an der Wand lehnte und völlig unbesorgt aussah.
    Na, warte! Sobald sie in der Kutsche mit ihm allein war, hätte er jede Menge Sorgen.
    Während der letzten paar Minuten war ihr aufgegangen, dass Simon, wenn er ein Dieb und kein Kaminkehrer war, böse Absichten verfolgt hatte, als er ihr Haus das erste Mal betreten hatte. Die fiese Ratte wollte sie
ausrauben!
    Hatte er aber nicht, da war sie sicher. Sie hatte aus Appleby nichts von wirklichem Wert mitgebracht. In dem gemieteten Haus war sogar das Tafelsilber vorhanden, und Pearson, der es gewiss bemerkt hätte, klagte nicht, das irgendetwas weggekommen war.
    Also hatte Simon nichts gestohlen, aber gelogen.
    Sie hätte für das, was er bei den Winchells getan hatte, auf der Stelle einen Wachtmeister rufen können. Das würde sie natürlich nicht, aber in ihrem Zorn gefiel ihr der Gedanke enorm.
    Sie konnte ihm zumindest damit drohen, er verdiente es nicht besser, so wie er sie hintergangen hatte. Ihm mit einer Anzeige zu drohen, würde ihn lehren…
    Die nächste Überlegung ließ sie innehalten.
    Würde eine solche Drohung Simon bei der Stange halten? Würde es reichen, ihr Simons Kooperation in einer Angelegenheit zu sichern, die für ihn weit gefährlicher war, als nur den harmlosen Mortimer zu spielen?
    Die wichtigste Entdeckung des heutige Abends – abgesehen vom erstaunlichen Reiz seiner Küsse, über die sie

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