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Die schöne Spionin

Die schöne Spionin

Titel: Die schöne Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Kindertagen, aber sie war nicht sicher, ob Jamie das glauben würde.
    Wenn Simon ihr seine Liebe schwor, bevor er von ihrem Reichtum erfuhr, wusste sie, dass er sie wirklich liebte. Oder wollte sie einfach nur jene drei Worte von ihm hören…
    Ihre Sehnsucht brachte sie auf eine Idee.
    Wenn Simon ihr seine Gefühle gestand, solang er sie für eine ganz normale Frau hielt, und Agatha selbst sich nur ein wenig kompromittieren ließ, bevor Jamie wieder zu Hause war… dann regelten sich die Dinge doch praktisch von selbst, oder? Sogar Lord Fistingham wäre damit matt gesetzt.
    Der Kuss im Salon zählte nicht als Kompromittierung. Nicht, wenn Jamie sich deutlich gegen Simon aussprach, was er höchst wahrscheinlich tun würde. Und Reggie würde sich von einem simplen Kuss nicht seine Pläne durchkreuzen lassen.
    Nein, sie musste sich schon einen schweren Makel einfangen. Am besten gleich heute Nacht, denn sobald Lord Etheridges Safe einmal aufgebrochen war, konnte sie Simon vielleicht nicht mehr halten.
    Heute Nacht.
    Ihr Atem ging ein wenig schneller. Die Erinnerung an Simons Hände und Lippen kam ihr in den Sinn, und ihr wurde heiß.
    Oh, du meine Güte. Sie konnte nicht
warten.
    Sie würde Simon ihre Jungfräulichkeit schenken, und wenn er dann seine Gefühle offenbarte, würde sie ihm die freudige Kunde mitteilen.
    Agatha lächelte. Sie konnte es nicht erwarten, Simons Gesicht zu sehen, wenn er erfuhr, wie viel sie wert war.
    Sie verließ ihren Platz am Fenster des Salons und ging wieder auf und ab. Was zog man zu einer Verführungsszene eigentlich an?
    Es war schon spät am Morgen, als das Tageslicht durch die Wolken und zwischen die Häuser drang und durchs Fenster von Jackhams Büro fiel. Simon rollte sich vom Sofa und streckte sich.
    Die Geräusche eines langsam älter werdenden Körpers erfüllten den Raum. Simon schüttelte missmutig die Arme und Schultern aus und rieb sich das Gesicht.
    Er hätte in sein eigenes Haus gehen sollen. Er hatte schließlich eine Menge Geld dafür bezahlt und es bequem, wenn auch ziemlich spartanisch eingerichtet. Aber der schmerzliche Gegensatz zwischen dem stattlichen Anwesen und Agathas einladendem kleinen Haus hatte ihn den geschäftigen, vor Leben sprühenden Club vorziehen lassen.
    Sein Rücken war anscheinend anderer Meinung. Eine verfluchte Nacht lang nicht im komfortablen Bett geschlafen… Er verweichlichte, das war alles.
    Und er wurde vielleicht ein klein wenig… älter. Dieses Knacken und Krachen hatte er nicht gekannt, als er jünger gewesen war.
    Fünfzehn Jahre im Job nahmen einen Burschen ganz schön her. Immerhin hatte er Karriere gemacht. Mittlerweile brannte der Druck andere, jüngere Männer aus.
    Simon war nicht ausgebrannt, er hatte vor langer Zeit gelernt, eisern zu sein.
    Kalte Logik und harte Fakten hatten ihn auf Kurs gehalten, bis für nichts anderes mehr Platz war.
    Trotzdem schadete es nicht, sich nach einem anderen Nachfolger umzusehen, jetzt wo James aus dem Rennen war.
    Der Verlust schmerzte; sowohl der Verlust eines Mannes, den er Freund genannt hatte, als auch der Verlust einer Fähigkeit, die ihm wichtiger war, als er gedacht hatte. Die Fähigkeit, in jemandem zu lesen und die guten von den schlechten Männern zu unterscheiden.
    Simon vereiste den Schmerz, vergrub ihn tief und wandte sich den anstehenden Problemen zu.
    Es gab in seiner Organisation derzeit keinen außer ihm, der den vollständigen Überblick hatte. Er brauchte jemanden, der die beweglichen Fäden innerhalb des Knotens erkannte, der wusste, wann er den einen Strang lockern und den anderen stramm ziehen musste und der trotzdem nie das Gesamtgewirr aus den Augen verlor.
    Der Job erforderte ganz spezielle Fähigkeiten. Und im Augenblick kannte Simon niemanden, der die hatte.
    Er hatte noch Zeit, sicher. Er konnte sich Jahre Zeit nehmen, einen anderen einzuarbeiten, so wie der Alte Mann ihn eingearbeitet hatte. Simon verließ das Zentrum seines Netzes schon lange nicht mehr. Es war an der Zeit, einen anderen jungen Burschen aufzubauen, falls er einen fand. Er hatte noch Jahre Zeit.
    Für einen Augenblick hätte Simon die Last am liebsten abgeworfen. Welches Leben hätte er ohne sie geführt? Ein Leben ohne Geheimniskrämerei, mit einer liebenden Frau, Söhnen und Töchtern, die ihm Freude machten?
    Ein Leben bei Tageslicht?
    Er schüttelte die Traumbilder ab. Blödsinn. Wäre sein Mentor nicht gewesen, der Alte Mann, er hätte seinen dreizehnten Geburtstag vermutlich nicht erlebt,

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