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Die schöne Teufelin

Die schöne Teufelin

Titel: Die schöne Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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wollen.«
    Der kleine Mann gackerte. »Soweit ich informiert bin, kann er das ganz gut.«
    Maywell versteifte sich. »Seien Sie nicht obszön. Sie sprechen von einer Dame.«
    Der kleine Mann verneigte sich. »Meine Entschuldigung, natürlich. Ich habe mich vergessen. Erlauben Sie, dass ich das Thema wechsle. Was ist mit dem größeren Plan?«
    »Wir sind noch nicht so weit«, protestierte Maywell. »Wir müssen noch einige Vorbereitungen treffen.«
    »Wir sind so gut vorbereitet, wie wir je sein können«, beharrte der kleine Mann.
    Maywell schüttelte den Kopf. »Lassen Sie mich zunächst Damonts Loyalität gewinnen. Ich habe das Gefühl, wir werden ihn brauchen.«
    »Dann sind Sie ein großes Risiko eingegangen, indem Sie
ihn an den Hof geschickt haben. Was ist, wenn ihn das erst recht loyal zur Krone stehen lässt?«
    Maywells Mundwinkel zuckten. »Sie verstehen Damont nicht, wie ich ihn verstehe. Was er dort herausfinden wird, wird ihn uns direkt in die Arme laufen lassen.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Oh, ja. Wenn es eine Sache auf dieser Welt gibt, von der ich ganz sicher bin, dann von dieser: Mr Ethan Damont wird binnen kürzester Zeit zum Verräter Englands.«
     
    Jane drückte sich eine Hand auf den Mund. Sie konnte kaum glauben, was sie da gerade gehört hatte. Sie hatte ihren Namen gehört, als sie an der verschlossenen Tür zu Onkel Harolds Arbeitszimmer vorbeigegangen war, und war wie vom Donner gerührt gewesen, als sie hörte, dass ihr Onkel Ethan Damont darin unterstützen wollte, um sie zu werben.
    Überraschte Freude hatte sich in ihr breitgemacht. Sie hatte das Ohr an die Tür gedrückt, um mehr zu erfahren. Sie war es nicht gewohnt zu lauschen, aber schließlich war sie von dem Thema direkt betroffen. Dann war sie vor Schrecken erstarrt, als sie dem Rest der Unterhaltung zugehört hatte.
    Onkel Harold war ein Verräter – und noch schlimmer: Er wollte Mr Damont ebenfalls zu einem solchen machen.
    Jane wandte sich um und rannte so leise wie möglich den Flur entlang. Am Fuß der Treppe blieb sie abrupt stehen. Sie hatte niemanden, an den sie sich wenden konnte. Niemanden, dem sie diese Ungeheuerlichkeit erzählen konnte. Wie könnte sie ihrer Tante mit dieser Geschichte kommen?
    Tante Lottie würde sie vielleicht für boshaft halten, oder
für verrückt. Aber sie würde ihr ganz sicher nicht glauben. Ihre Kusinen waren zu jung und unerfahren, um von solchen Dingen zu wissen. Was konnten sie außerdem schon gegen ihren eigenen Vater unternehmen?
    Mutter würde wissen, was sie tun sollte.
    Ja. Wenn Jane gleich als Erstes morgen früh einen Brief aufgeben würde, müsste sie sehr bald eine Antwort von Mutter bekommen. Jane rannte vorsichtig die Treppe hinauf und tat ihr Bestes, damit sie niemand hörte. Als sie sicher in ihrem und Serenas Zimmer angelangt war, zog sie ihre Schreibutensilien hervor und legte los.
    »Liebe Mutter, ich habe gerade eine äußerst beunruhigende Sache erfahren …«
     
    Serena trödelte mit ihrer Milch und den Keksen, die sie vor dem Schlafengehen üblicherweise noch zu sich nahm. Sie wollte noch nicht wieder hinauf ins Bett. Gerade erst war sie kurz oben in ihrem Zimmer gewesen, wo Jane eifrig an ihrem Schreibtisch saß, die Feder wild übers Papier kratzte und die Tinte nur so spritzte.
    Zu Anfang von Janes Besuch bei ihnen hatte sich Serena sehr gefreut, vor allem, weil das für sie bedeutet hatte, dass sie mit ihrer Kusine in das größte und hübscheste Schlafzimmer zog. Es war vorher Augustas Zimmer gewesen, die sich schrecklich wichtiggetan hatte, als sie ein Zimmer für sich allein bekommen hatte.
    Jane war normalerweise nette Gesellschaft. Serena hörte ihr gerne zu, wenn sie von ihrem Leben in Northumbrien erzählte, aber es war schwierig, ihr irgendetwas über ihre Jahre auf dem Witwenanwesen zu entlocken. Serena stellte sich einen romantischen, düsteren Ort vor, mit vom Wind
gepeitschtem Moor und sich auftürmenden dunklen Wolken. Jane hatte sie ausgelacht, als sie das gesagt hatte.
    »Ja, es ist dort wirklich windig und bewölkt, aber ich bezweifle, dass du das sehr romantisch finden würdest, wenn du darum kämpfst, deine Haube nicht zu verlieren.«
    Manchmal hatte Serena den Verdacht, dass Jane absichtlich jeglichen romantischen Impuls unterdrückte, nur um praktisch zu sein. Serena hatte für das Praktische nicht viel übrig. Praktisch bedeutete, sich mit einer Schwester das Schlafzimmer zu teilen, als jüngste Tochter die ältesten und am meisten

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