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Die schöne Teufelin

Die schöne Teufelin

Titel: Die schöne Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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dann winkte er Ethan zu einem Sessel. Ethan ließ sich mit einem selbstzufriedenen Seufzen nieder. Er wusste, dass der Kutscher Lord Maywell von Ethans mitternächtlichem Besuch bei Mrs Blythe erzählt hatte. Ja, er zählte sogar darauf.
    »Ich habe gehört, Sie hatten einen vergnüglichen Abend, nachdem Sie …«
    Ethan hätte lachen können, wenn er nicht so voller kalter, brennender Wut gewesen wäre. Lord Maywell konnte es noch nicht einmal aussprechen, was er getan hatte, dieser heuchlerische Schuft.

    »Ja, danke. Ich habe Ihre Nichte sicher im Krankenhaus abgeliefert und hatte danach das Bedürfnis nach etwas Gesellschaft. Hätte ich Ihre Kutsche nicht benutzen dürfen?«
    »Nein, nein, das war schon in Ordnung. Sie haben sie rechtzeitig zurückgeschickt.«
    Ethan konnte erkennen, dass Maywell sich gerade fragte, ob er Ethan möglicherweise unterschätzt hatte. Ethan fühlte sich nicht besonders mildtätig. Sollte der alte Strippenzieher doch ein bisschen rätseln.
    Maywell räusperte sich und legte seine gefalteten Hände vor sich auf den Schreibtisch. »Damont, ich halte viel davon, Loyalität zu belohnen. Sie haben gezeigt, dass ich mich auf Sie verlassen kann. Ich weiß, dass es nicht leicht für Sie war, meine Nichte Jane dort abzuliefern. Ich weiß, dass Sie sie mögen.«
    Ethan nickte knapp und dachte daran, wie Lady Jane Pennington in der vergangenen Nacht auf seinen Schoß gestiegen war. Sein Halstuch schien sich zusammenzuziehen. Mögen – das war wohl leicht untertrieben.
    Lord Maywell lehnte sich in seinem Sessel zurück und betrachtete Ethan mit zusammengekniffenen Augen. »Ich habe Ihnen ein Angebot zu machen, Sohn.« Er lächelte leicht. »Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich Sie so nenne, mein Junge, oder?«
    Sohn. Ethan hatte dieses Wort schon lange nicht mehr gehört. Ein Teil von ihm, der die Hoffnung, dieses Wort noch einmal zu hören, schon lange begraben hatte, reagierte darauf. Maywell wusste über ihn Bescheid. Er schüttelte innerlich den Kopf. Gerissener alter Bastard!
    »Ich habe einen Haufen Töchter, aber das Schicksal hat
mir nie einen Sohn geschenkt«, räsonierte Lord Maywell. »Einem Mann fehlt etwas, wenn er keinen Sohn hat.«
    Ethan räusperte sich. »Dazu kann ich nichts sagen, Mylord.«
    »Ich will nicht lange um den heißen Brei reden, Damont. Ich will einen Mann im Liar’s Club . Ich weiß, dass die Sie zu mir geschickt haben, in der Hoffnung, dass ich Sie rekrutiere. Die denken, dass Sie einen hervorragenden Doppelagenten abgeben könnten.«
    Ethan schluckte. Dieser Mann war manchmal extrem Furcht einflößend. »Ich habe es Ihnen schon gesagt, Mylord, ich gehe nicht …«
    »… in den Liar’s Club . Ja, ja, ich weiß. Hören Sie sich einfach an, was ich Ihnen vorzuschlagen habe.« Er beugte sich vor, und seine weißen Augenbrauen zuckten ernst. »Ich will, dass Sie zu den Liars zurückgehen und ihnen einige Informationen zukommen lassen, die ich für sie vorbereitet habe. Es wird der Wahrheit entsprechen – zumindest zu einem großen Teil. Wahr genug, um sie zu überzeugen, dass Sie erfolgreich waren. Im Gegenzug werden sie Ihnen Fehlinformationen für mich geben, da bin ich mir sicher. Das würde ich zumindest tun. Erzählen Sie es mir trotzdem, denn manchmal ist es genauso wichtig zu wissen, was die Gegenseite nicht zu verbergen sucht, wie zu wissen, was sie zu verbergen sucht.«
    Ethan runzelte die Stirn. »Wie überaus … kompliziert. Angenommen, ich täte es – was natürlich nicht geht, da ich den Liar’s Club ja nicht besuche -, wenn ich es also täte, was macht Sie so sicher, dass ich Ihren Anordnungen Folge leiste und nicht denen der Gegenseite? Wie kann sich eine Seite jemals der Loyalität eines Doppelagenten sicher sein?«

    Maywell antwortete nicht sofort. Stattdessen lehnte er sich in seinen Sessel zurück, zog an seiner Zigarre und musterte ihn streng. Ethan versuchte, den Blick zu erwidern, aber er fürchtete, dass der Mann bis in sein Innerstes sehen konnte.
    Ethan wusste, dass Maywell nachvollziehen konnte, was es bedeutete, ein ungeliebter Sohn zu sein, den Zorn der Familie auf sich zu spüren, sich nach ihrer Akzeptanz zu sehnen und schließlich feststellen zu müssen, dass es keine Rettung gab, als selbst eine Familie zu gründen.
    »Ich denke, es ist an der Zeit, dass Sie sich eine Frau nehmen«, sagte Maywell leichthin, als wäre es ihm nicht gerade gelungen, Ethans Gedanken zu lesen. »Ich finde, Sie haben mir Ihren Wert bewiesen. Rang

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