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Die schöne Teufelin

Die schöne Teufelin

Titel: Die schöne Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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sie der Köchin in der Küche so lange auf die Nerven gegangen, bis diese ihr ein Hörnchen gegeben hatte, damit sie sie endlich in Ruhe arbeiten ließ.
    Mrs Cook platzierte Jane mit einer Tasse Tee und einem Milchbrötchen am Tisch. Dabei lächelte sie herzlich. Janes Augen brannten angesichts dieser Freundlichkeit. »Vielen Dank, Mrs Cook.« Sie schaute besorgt zu der Frau auf. »Heißen Sie wirklich so, oder hat Mr Damont auch Ihnen einen neuen Namen gegeben?«
    »Ach, machen Sie sich keine Sorgen, Mylady. Ich bin jetzt schon so viele Jahre Sarah Cook, dass ich gar nicht mehr weiß, wie ich früher geheißen habe. Ehemänner – die kommen und gehen.«
    Jane nippte an ihrem Tee und starrte Sarah Cook mit weit aufgerissenen Augen an. »Wie viele Ehemänner hatten Sie denn, wenn ich das fragen darf?«
    »Ach, ja, Liebes. Natürlich dürfen Sie.« Sarah dachte eine Weile nach. »Lassen Sie mich überlegen …«
    Jane lachte in ihre Tasse. »Oh, bitte entschuldigen Sie«, prustete sie.
    Unbeeindruckt faltete Mrs Cook die Hände vor ihrem Körper. »Es ist schon komisch, wenn man so den Überblick verliert. Wenn ich nur diejenigen zähle, mit denen ich vor den Altar getreten bin …«

    Die Geschichten über Mrs Cooks zahlreiche und skandalöse Romanzen nahmen einen Großteil des Vormittags in Anspruch, und als sie über den Niedergang ihres letzten, aber beileibe nicht allerletzten Ehemanns berichtete, fühlte sich Jane wieder viel besser.
    »Ich wage kaum zu hoffen, dass Sie vielleicht wissen, wo ich etwas zum Anziehen finde?« So lieb ihr Ethans Morgenmantel auch wurde, so würde sie es doch vorziehen, ihn bei Ethans Rückkehr nicht immer noch zu tragen. Es war ein bisschen zu intim, wenn sie den ganzen Tag in seinen Duft gehüllt verbrachte.
    Mrs Cooks Gesichtsausdruck wurde ein klein wenig listig. »Ich habe letzte Nacht einer Freundin die Nachricht zukommen lassen, dass ich ein paar Sachen brauchen würde …«
     
    Ethan eilte durch den Eingang des Liar’s Club , nickte Stubbs, dem Türsteher, knapp zu und begab sich dann direkt die Treppe hinauf zum hinteren Ende des Flures.
    Collis erschien von irgendwoher und schloss zu ihm auf, als Ethan nach dem Mechanismus suchte, der die Geheimtür in Bewegung setzen würde.
    »Warte, Damont!« Collis stellte sich neben ihn und senkte die Stimme. »Üblicherweise schaut man sich erst nach beiden Seiten um, alter Knabe.«
    Ethan sah sich gehorsam um. So früh am Tag waren weit und breit keine Gäste zu sehen. Als er das erledigt hatte, drückte er mit dem Handballen auf den geheimen Punkt.
    »Da nicht.« Collis strich mit einer Hand die Fuge zwischen zwei Paneelen entlang. Es war nicht mehr als eine dünne, schwarze Linie zu sehen, aber die Tür sprang gehorsam auf. »Und jetzt drücken.«

    Ethan tat es. Die Tür versank ein Stückchen und glitt zur Seite. »Gegengewichte?«
    »Hm-m. Vor hundert Jahren eingebaut. Sind ein echter Horror, wenn sie repariert werden müssen, das kann ich dir sagen. Man kommt kaum an sie ran.«
    »Bin nicht interessiert, Tremayne.« Sie gingen durch die Tür auf die Seite der Liars . »Wo ist Etheridge?«
    »Oben. Mit ihr. Will nicht gestört werden.«
    Ethan zog eine Grimasse. »Ich dachte, sie wäre in anderen Umständen?«
    Collis lachte. »Wart’s nur ab, bis du verheiratet bist.«
    Ethan schüttelte den Kopf. Niemals. Aber Collis schlug ihm auf den Rücken und sagte: »Warte im Arbeitszimmer auf ihn. Ich werde klingeln, damit er weiß, dass etwas passiert ist.« Er beäugte Ethan. »Es ist doch etwas passiert, oder?«
    Ethan nickte knapp. »Ich werde seine Zeit nicht vergeuden.«
    Collis grinste. »Wunderbar. Er wird sich sehr darüber freuen.« Er wandte sich ab.
    Ethan versuchte den freundschaftlichen Klaps auf seine Schulter zu vergessen. Es war ihm egal, ob Etheridge sich freute. Er wollte nur, dass es endlich vorbei war, damit Jane wieder außer Gefahr war.
    Ethan wartete kaum länger als eine Minute in dem nicht ganz so geheimen Arbeitszimmer, als Dalton hereinkam. »Was haben Sie für mich?« Jungenhafter Eifer blitzte in seinen unheimlichen silbergrauen Augen, und sein Gesicht war gerötet. Ethan war überrascht. Seine Lordschaft sah fast aus wie ein normaler Mensch.
    »Ich habe die Adressen verschiedener Etablissements
in der Nähe von Westminster, die einzig und allein betrieben werden, um Angehörige der Regierung beim Bettgeflüster zu belauschen«, sagte Ethan und übergab ihm die Liste. »Bitte halten Sie das noch geheim,

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