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Die schoene Tote im alten Schlachthof

Die schoene Tote im alten Schlachthof

Titel: Die schoene Tote im alten Schlachthof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Schneider , Stephan Brakensiek
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anstrengen. Unsere Dozenten sind
ganz begeistert, können sich aber nicht mehr vor der Inanspruchnahme durch die Teilnehmer
retten. Keine Pausen, dafür aber auch keine Was-soll-ich-bloß-malen-Fragen
mehr. Die Kreativität unserer Teilnehmer hat sich dadurch unendlich
gesteigert.«
    »Und was meinen Sie, Frau Claus, könnte der Tod von Melanie Rosskämper
damit zu tun haben?«, wandte sich der Kommissar an Helena Claus.
    »Keine Ahnung. Aber sie war in allen Kursen die Beste. Punkt. Und
Neider gab es viele. Bei Ballauf und Schenk habe ich übrigens gelernt, dass
Neid eines der Hauptmotive bei Kapitalverbrechen ist«, outete sich Helena Claus
sichtlich stolz als Tatort-Fan und angebliche Krimiexpertin.
    »Frau Dr.   Berggrün, ich müsste alle Ihre Kursteilnehmer und Dozenten
vernehmen, die mit Melanie Rosskämper zu tun hatten«, sagte Ferschweiler, der
bei Helena Claus’ Bemerkung kurz gegrinst hatte.
    »Natürlich, Herr Kommissar«, entgegnete Natascha Berggrün. »Wir
unterstützen Sie, so gut wir können.«
    »Ich danke Ihnen. Es gäbe da tatsächlich noch etwas Wichtiges«,
sagte Ferschweiler. »Könnten wir die Verhöre hier auf dem Gelände durchführen?
Sonst müsste ich alle in die Büros der Kriminalpolizei in der Güterstraße
vorladen.«
    »Selbstverständlich geht das bei uns. Ich werde Ihnen einen
separaten Raum einrichten lassen, den Sie quasi als Dependance Ihrer
Dienststelle nutzen können, solange Sie ihn benötigen«, antwortete Natascha
Berggrün. »Seien Sie sich meiner hundertprozentigen Unterstützung sicher. Sie
glauben gar nicht, wie unangenehm mir die Angelegenheit ist und wie sehr ich
mir wünsche, dass die Sache bald ausgestanden ist.«
    »Besteht die Möglichkeit, gleich jetzt mit einigen Dozenten zu sprechen?«
    »Bis auf Utz Breesich und Otmar Wolters ist noch keiner da«, sagte
Natascha Berggrün. »Ihre Kurse haben gestern geendet, und die beiden verlassen
heute Trier.«
    ***
    Helena Claus blieb in der geöffneten Eingangstür des
Verwaltungsgebäudes stehen und wies mit ausgestrecktem Arm auf zwei Männer, die
vor dem Eingang zur Kunsthalle zusammenstanden und sich intensiv miteinander
unterhielten. Wobei streiten wohl der bessere Begriff gewesen wäre, bekam Ferschweiler
doch schon aus der Entfernung einige Gesprächsfetzen mit. Auch die Gesten des
kleineren der beiden Männer waren äußerst heftig. Der größere hingegen stand
ganz still und breitbeinig da und hatte die Arme vor der Brust verschränkt.
    »Dort drüben, Herr Kommissar, das sind Otmar Wolters und Utz
Breesich«, sagte Helena Claus. »Beide dürften allerdings nicht allzu viel Zeit
haben. Wolters muss seinen Zug nach Dessau und Breesich sein Flugzeug nach
Palma de Mallorca bekommen. Bei dem einen wartet die Familie, beim anderen das
Geschäft.«
    »Vielen Dank, Frau Claus«, entgegnete Ferschweiler und ging über den
Platz auf die beiden Männer zu. Als sie ihn näher kommen sahen, unterbrachen
sie ihr Gespräch und schauten ihm erwartungsvoll entgegen. Keiner sagte mehr
ein Wort.
    »Guten Tag, die Herren«, grüßte Ferschweiler. »Ich bin Rudolph
Ferschweiler von der Trierer Mordkommission.« Er wandte sich an den Größeren
der beiden. »Mit wem habe ich die Ehre?«
    »Tach, Chef. Ich bin der Utz Breesich«, antwortete der. »Kannst mich
auch einfach Utz nennen, woll? Ich hab echt nich viel Zeit für so ’n Gespräch
über die blöde Schlampe von Rosskämper. Is nich schade drum, Meister. Kannste
mir glauben.«
    Ferschweiler war mehr als überrascht. Warum dieser ordinäre Ton
direkt am Anfang ihres Gesprächs?
    »Sie mochten Frau Rosskämper wohl nicht besonders, Herr Breesich?«
    »Nee, von mögen kann keine Rede sein.«
    »Aber trotzdem wärst du gern mit ihr in die Kiste gestiegen, oder?«,
schaltete sich der andere Mann ein.
    Während Breesich circa einen Meter neunzig groß war und von kräftiger
Statur, war Wolters eher klein zu nennen. Ferschweiler schätzte ihn auf
höchstens einen Meter sechzig. Wolters trug einen pastellgrünen, abgewetzten
Cordanzug, an dessen Jacke einige Knöpfe fehlten, ein rosafarbenes Hemd und an
den Füßen beige-braune Ledersandalen, aus denen vorn die bereits mehrfach
fachmännisch gestopften Spitzen von Tennissocken heraussahen. Voller Hass blickte
er auf seinen Kollegen, der immer noch mit verschränkten Armen neben ihm stand
und ihn verächtlich aus dunklen Augen anschaute.
    »Halt’s Maul, Wolters«, entgegnete Breesich kühl. »Was hast du denn
für ’ne Ahnung. Nix

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