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Die schoene und der Lord

Titel: Die schoene und der Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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eine stattliche Anzahl schwerer Fässer geladen.
    »Gut, Männer, reicht mir die Fäßchen durch bis zur Höhle, und ich werde sie dann schon mal drinnen verstauen.« Angus blickte sich suchend nach Ian um, der ihm dabei helfen sollte.
    »Douglas«, rief er dem Nächststehenden mit gedämpfter Stimme zu, »weißt du, wo der kleine Ian hin ist?«
    »Nein, Angus«, erwiderte Douglas, ein Bär von einem Mann, der auf Angus zukam und sich je ein Faß auf die kräftigen Schultern geladen hatte. »Den Burschen habe ich nicht mehr gesehen, seit wir angelegt haben.«
    Angus blickte noch einmal zu der Stelle, wo er Ian das letzte Mal gesehen hatte, dann wuchtete er eines der Fässer hoch und trug es in die Höhle. Jetzt hatte er keine Zeit dazu, ihn zu suchen, denn sie mußten die Ladung zügig in Sicherheit bringen, um bald fertig zu sein, bevor der Kutter entdeckt werden konnte, der nur unweit der Küste vor Anker lag.
    Im Höhleninneren klappte er das Türchen an der Seite seiner Lampe auf, um seinen Weg durch die schmalen Gänge zu erhellen. Er blickte in der Finsternis umher. Selbst war er noch nie in den Höhlen gewesen, aber er hatte von Catriona darüber gehört.
    Catriona. Angus dachte kurz an Mary, seine Frau, und an ihren schuldbewußten Blick, als sie ihm erzählte, daß sich der Gutsherr in jener Nacht nicht im Schloß aulhielte. Aus diesem Blick hatte Angus sofort schließen können, daß Catriona den Gutsherrn begleitete, wo immer er auch gerade sein mochte. Und sie wäre dort mit ihm allein.
    Dann aber verscheuchte er diese Gedanken, denn die Ladung beanspruchte all seine Geistesgegenwart. Jedes unerwartete Geräusch, jede falsche Bewegung konnte bedeuten, daß sich ein Zolleinnehmer näherte. Wahrscheinlich hatte auch Ian daran gedacht und war losgezogen, um Schmiere zu stehen, während die anderen die Ladung in Sicherheit brachten.
    Angus trat aus der Höhle, um weitere Fracht in Empfang zu nehmen. Gerade legte das zweite Boot ab, um den Rest der Ladung an Bord zu holen, als ein Pistolenschuß die Stille zerriß.

Kapitel 15
    Dragoner!« brüllte Douglas und ließ die große Kiste, die er gerade heranschleppte, vor Angus’ Füßen in den Sand fallen. Dann machte er eilig kehrt und lief zurück, um den Rest der Ladung zu holen, bevor die Küstenwache bei ihnen auftauchte.
    Angus spähte angestrengt am Strand umher, konnte jedoch nichts sehen, weil der Mond gerade hinter einer Wolkenbank verschwunden und alles in tiefe Finsternis gehüllt war. Aber er fühlte sich sicher. Es war zweifelhaft, daß die Wache sich übers Wasser näherte, denn dann hätten sie sie schon längst gehört. Und da sie zunächst den Abstieg die felsige Klippe hinab bewältigen müßten, um sie zu erreichen, blieb Angus und seiner Mannschaft noch ausreichend Zeit, die übrige Ladung vollständig in Sicherheit zu bringen, um dann wieder übers Wasser zu entwischen.
    Angus verstaute gerade die Kiste in der Höhle, als von draußen Gewehrschüsse und die überraschten Schreie seiner Männer an sein Ohr drangen. Er eilte zum Höhleneingang und mußte entsetzt feststellen, daß die Dragoner schon über den Strand ausschwärmten. Es waren Dutzende, und sie nahmen bereits die Verfolgung seiner sich zerstreuenden Männer auf. Sie konnten unmöglich so schnell die Klippen herabgekommen sein. Dabei hätte man sie außerdem schon eher gesehen. Das konnte nur bedeuten, daß sie bereits auf sie gewartet hatten, vermutlich in den finsteren Nischen der Felswand verborgen, die den Strand säumte.
    Und es konnte außerdem nur bedeuten, daß sie schon im voraus über die Stelle im Bilde waren, an der die Ladung an Land gebracht wurde, eine Stelle, auf die sie sich erst an diesem Abend geeinigt hatten.
    Angus stellte hastig die Kiste ab und schob sie rasch gegen die Höhlenwand. Noch war nicht alles verloren. Die Dragoner konnten sich unmöglich nah genug verborgen haben, um zu sehen, wie Angus und seine Mannschaft die Ladung zu den Höhlen gebracht hatten. Angus hätte sie gesehen, hätte gespürt, daß sie in der Nähe waren. Ein beträchtlicher Teil der Ladung befand sich außerdem noch am Strand, so daß die Wache annehmen würde, die Mannschaft habe vorgehabt, sie einfach dort liegenzulassen, um sie erst später landeinwärts zu transportieren. Angus durfte nicht riskieren, hinauszulaufen und noch mehr zu retten, denn dies hätte unweigerlich seine Entdeckung nach sich gezogen. Der Höhleneingang befand sich dunkel und schlecht einsehbar in der

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