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Die schoene und der Lord

Titel: Die schoene und der Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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wie Schneeflocken in seinem dunklen
    Haar verfingen. Hoffentlich war es noch nicht zu spät. Gespannt verfolgte sie, wie die Flöckchen in der sanften nächtlichen Brise dahintaumelten, die ihm über die Haut strich, über den Bauch und hinab bis zu ...
    »Robert, du hast ja Blut an dir.«
    »Ich weiß. Es ist nicht schlimm, Catriona. Das ist dein Jungfernblut.«
    Catriona sah an sich hinab und bemerkte die Flecken, die die Haut an der Innenseite ihrer Schenkel sprenkelten. »An mir ist auch Blut.«
    Er stand auf und streckte ihr die Hand entgegen. »Kannst du mich zum Loch führen, damit wir es dort gemeinsam abwaschen?«
    Catriona ging mit Robert zum Seeufer und schritt dann langsam mit ihm ins Wasser, bis es ihnen bis zur Hälfte der Oberschenkel reichte. Robert drehte sich zu ihr um und schloß sie in die Arme, um sie im Mondlicht zärtlich zu küssen. Es fühlte sich unbeschreiblich an, wie er ihr mit nassen Händen über die Haut fuhr. Ganz entfernt erinnerte sie sich an Marys restliche Worte.
    Nachdem du dies getan hast, muß der Gutsherr in den Lach steigen. Die mystischen Wasser des Loch Linnanglas werden ihm dann sein Augenlicht wiederherstellen.
    Catriona lächelte versonnen, als Robert sich aus ihrem Kuß löste. Sie strich ihm das Haar beiseite, das ihm in die Augen gefallen war, und dachte daran, daß sie ihn letzten Endes doch nicht ins Wasser hatte locken müssen.
    Sie wußten beide nicht, daß am Waldesrand unter den Bäumen Ian stand, der durchgefroren und fast rasend vor Wut seinen Schwan, seine Catriona, dabei beobachtete, wie sie zärtlich den nackten Engländer liebkoste.
    »Ruder uns da um das Stück Klippe herum, Junge«, wies Angus Ian an. Er saß ihm in dem kleinen, grobgezimmerten
    Boot gegenüber. Der Mond stand hell und voll am Himmel. Die Nacht war nicht eben günstig, um eine Ladung an Land zu bringen. Angus wies auf die Küste, die etwa eine halbe Taulänge von ihnen entfernt dalag. »Der Strand dort unterhalb Rosmorighs dürfte ziemlich in der Nähe sein.«
    Ian ruderte schweigend und lenkte das Boot durch die wirbelnde Strömung auf das im Dunkel daliegende Ufer zu. Hinter ihnen folgten drei weitere Boote in der Finsternis, glitten lautlos über das schwarze Wasser, und nur das gelegentliche Platschen eines Ruders zeigte an, daß sie noch bei ihnen waren.
    Die Männer in den Booten bildeten Angus’ Mannschaft beim Anlanden, Kleinbauern, die er schon sein Leben lang kannte. Diesen Männern konnte er vertrauen, sie nahmen die Waren vom Kutter aus in Empfang und transportierten die Güter später, wenn die Küstenwache ihnen nicht mehr gefährlich werden konnte, landeinwärts, wo sie über ein geheimes System von über das ganze Land verstreuten Verbindungsleuten weiterverteilt wurden.
    Kurz bevor sie auf Land liefen, sprang Angus aus dem Boot, wuchtete seinen massigen Leib durch das knietiefe Wasser und zerrte das kleine Boot energisch auf das sandbedeckte Uferstück, das sich genau unterhalb der felsigen Klippen von Rosmorigh befand. Die triefend nasse Wolle seines Kilts klatschte ihm beim Gehen gegen die Beine. Er blickte zum Schloß hinauf, das hoch droben auf der Klippe stand und sich als dunkler Schattenriß gegen das Mondlicht abzeichnete. Angus gefiel es gar nicht, die Ladung so nah seines Heims an Land zu bringen. Das Risiko war einfach zu groß, und er wußte, daß er ein noch größeres Risiko einging, wenn er die Höhlen zur Unterbringung der Schmuggelware benutzte, denn so lief er nicht nur Gefahr, von den Steuereintreibern erwischt zu werden, sondern auch noch vom Gutsherrn.
    Aber er hatte keine Wahl. Wenn sie versucht hätten, die La-dung an einem anderen Küstenabschnitt anzulanden, hätten sie riskiert, in dem offenen Heideland gesehen zu werden, das sich beidseits der Klippen von Rosmorigh erstreckte. Hier unten aber, im Schutz der Felsen und der Dunkelheit, würden der Zolleinnehmer und seine Dragoner sie nie finden können.
    »Wir warten hier das Signal ab«, verkündete Angus, als die übrigen Boote landeten und die Männer sich auf dem Strand verteilten. Er bemerkte, daß einige von ihnen sich eine Flasche teilten, die aus ihrer letzten Beute stammte, um sich in dem frostigen Wind zu wärmen, der vom Sund her wehte. Leises Gelächter erscholl, weil einer einen Scherz gemurmelt hatte, und dann ließen sie die Flasche ein weiteres Mal kreisen. Angus runzelte die Stirn. Je länger sie dasaßen und sich mit Trinken die Zeit vertrieben, bis der Kutter auftauchte, desto

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