Die Schoene und der Milliardaer
dich unterstützen. Aber ich finde es nicht richtig, dass du so getan hast, als wolltest du auf Laszlos Angebot eingehen. Wieso traust du diesem Mittelsmann eigentlich? Er führt doch die Aufträge deines Onkels aus. Vielleicht ist sogar er derjenige â¦â
âMit dem Tod meiner Eltern hat er nichts zu tunâ, rief sie. âEr ist Ungar. Ich weiÃ, dass er mir nichts Böses will.â
Das überzeugte Holt nicht. âEr glaubt dir zumindest, dass du dir die Madonna abkaufen lässt. Und wie soll es nun weitergehen? Wie tretet ihr wieder in Kontakt?â
âDas hat er offen gelassen. Er wird sich schon melden, er beschattet mich ja.â
Holt hätte am liebsten auf den Tisch geschlagen. âDann weià er auch, dass du jetzt bei Rowena bist. Schöne Bescherung!â
Sonya schaute schuldbewusst seine Tante an. âVerzeihen Sie mir, Lady Palmerston. Ich wollte Sie nicht in Gefahr bringen. Ich ziehe zurück in meine Wohnung.â
âDas kommt nicht infrage.â Was sollte er tun? Für den sichersten Ort, an dem sie nicht allein wäre, hielt er sein Elternhaus.
Doch Sonya weigerte sich. âNein, danke, David. Ich kann mir nicht vorstellen, dass deinen Eltern das recht wäre. AuÃerdem habe ich keine Angst. Der Mann tut mir nichts. Die Madonna beschützt mich.â
Er musste also zum ÃuÃersten greifen. âDann lasse ich dein Haus rund um die Uhr von unserem Sicherheitsdienst bewachen, Sonya.â
âWarum darf sie nicht hierbleiben, David? Ich habe eine nagelneue Alarmanlage.â
âDas kann ich nicht annehmen, Lady Palmerston.â
âDoch, bitte, Sonya. Ich bin zwar alt, aber kein Angsthase. Und Sie in Ihrer Verfassung brauchen ein bisschen Gesellschaft.â
âIch habâs.â Holt hob die Hand. âSonya, du bleibst in meiner Wohnung. Da gibt es bereits einen Sicherheitsdienst, der diskret verstärkt werden kann. Und dann, da hätte ich gleich draufkommen sollen, werden wir die Polizei einschalten. Sie wird gegen Laszlo ermitteln und dich schützen. Das ist die beste Lösung. Und die sauberste.â
âKeine Polizei, David. Gegen Laszlo wird sie nichts ausrichten können. Du sagst doch selbst, dass ich keine Beweise gegen ihn in der Hand habe. Lass mich abwarten, bis das Geld da ist. Danach verzichte ich auf weitere Ansprüche. Damit muss Laszlo sich zufriedengeben. Sein Geld gebe ich an Bedürftige weiter. AuÃerdem möchte ich nicht, dass der Mittelsmann ins Gefängnis kommt. Er ist mir nicht feindlich gesonnen.â
âSonya, du hast unter Schock eine Entscheidung getroffen. Zum Nachdenken hattest du keine Zeit. Merkst du nicht, dass alles aus dem Ruder läuft, wenn du an deinem Entschluss festhältst? Du vertraust diesem Mittelsmann. Aber weiÃt du, was er tun wird, wenn du ihm nicht, wie abgemacht, die Madonna gibst? Kann er dich denn ungeschoren davonkommen lassen und mit leeren Händen Laszlo unter die Augen treten?â
Sie schlug die Hände vor das Gesicht. âIch weià nicht.â
Er zwang sie, ihn anzusehen. âUnd wenn der Mann dir nichts tut, wirst du nicht fürchten müssen, dass an Laszlos Geld noch mehr Blut kleben wird, weil er sich an dem Mann für den fehlgeschlagenen Handel rächt?â
Sie sah ihn verzweifelt an. âIch will doch nur die Madonna behaltenâ, flüsterte sie. âWas soll ich denn tun?â
Er zog sie vom Stuhl und nahm sie in die Arme. âSonya von Neumann. Deine Flucht ist zu Ende. Ãbergib deine Angelegenheit den Ermittlungsbehörden. Auch das Geld solltest ihnen als Beweismittel überlassen. Wer weiÃ, vielleicht führt seine Herkunft die Polizei auf eine wichtige Spur, eine schwarze Kasse, aus der Laszlo seine kriminellen Machenschaften finanziert. Ich bin bei dir und passe auf, dass dir nichts geschehen wird.â
Sie schloss die Augen und lehnte sich an seine Schulter. âDu bist meine Welt, Davidâ, flüsterte sie.
Erst als Rowena sich räusperte, lösten sie sich voneinander. âIhr seid ein schönes Paarâ, sagte sie. âIhr entschuldigt mich, ich habe ein paar Pflichten zu erledigen.â
10. KAPITEL
Ein junger Handwerker in Arbeitskluft, die Hand mit dem Handy am Ohr, trat brabbelnd durch die Eingangstür heraus und kam gar nicht auf den Gedanken, dass durch seine Unaufmerksamkeit, ein Unbefugter das Haus betreten konnte. Erstaunlich, der
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